Gemäß dem Reisebericht in # 037 ist die Lage in Eritrea weit weniger bedrohlich, als sie hierzulande öffentlich - und zur Rechtfertigung massiver Flüchtlingsaufnahme - dargestellt wird.
Es fällt auf, dass die Bundesregierung immer dann besonders verständnisinnig und "offen" bzgl. Flüchtlingsaufnahme ist, wenn die Flüchtlinge aus von den USA als solchen definierten "Schurkenstaaten" stammen.
Flüchtlingspolitik ist in diesem Sinne eher (Geo-)Politik: Sie soll, z. B. in Syrien, einen "brain drain" erzeugen, also die Gebildeten und gut Ausgebildeten abziehen, um den dortigen "Unrechtsstaat" zu schwächen. Dies erklärt auch den Sonderstatus, den gerade syrische Flüchtlinge u. a. bei Merkel besitzen.
Zur moralischen Rechtfertigung wird dies dann in SPON und Co. flankiert von Berichten über angeblich menschenverachtete Angriffen und sogar vermeintlichen Giftgasangriffe des "Schurken" Assads auf seine eigene Bevölkerung. Assad wird in der Presse mit allen Mitteln der Kunst als Teufel dargestellt. Keine Silbe findet sich in den Artikeln darüber, dass die vermeintlichen "Bürgerproteste", die Assad niederkämpft, in Wahrheit von bezahlten US-Söldnern provoziert werden, die teils auch Tschetschenien stammen. Es sind Berufskiller aus aller Welt, die von den Amis in Piratenmanier angeheuert wurden, um Assad im Stellvertreterkrieg zu stürzen.
Merkels Humanismus- und Solidaritäts-Heuloper erscheint unter diesem Aspekt als bloße Dekoration für das eigentliche, politisch motivierte Unterfangen, die US-Geostrategie-Interessen in Nahost als getreuer deutscher Vasall mit dem "weichen" Instrument Flüchtlingsaufnahme zu unterstützen.
Amerika selbst ist sich nämlich für die Aufnahme von Flüchtlingen aus Afrika/Nahost "zu fein". Trump lehnt die UN-Flüchtlingspolitik großspurig ab, weil sich nicht mit der rigiden amerikanischen Einwanderungspolitik zu vereinbaren sei. Sollen die begleitenden geostrategischen Strategien (böse: "Drecksarbeiten") zum Sturz Assads und anderer vermeintlich teuflischer Depoten (durch obigen "brain drain") doch die Europäer und vor allem die Deutschen machen.
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Haltung der Grünen
Dass die Grünen diese - von mir oben dargestellte - Sicht der Flüchtlingspolitik nicht teilen, liegt u. a. daran, dass sie seit Joschka Fischers überraschend gutgeheißener Jugoslawien-Attacke 1991 zur Kriegspartei verkommen sind, zum strammen Vasall Amerikas (auch gegen russische Interessen), nachdem sie zuvor als Friedenspartei (Demonstrationen gegen Nachrüstung usw.) verlogen auf Wählerfang gegangen waren. Damit wurden die Grünen zugleich zum ideologischen Zutreiber für Leute vom Schlage des Kriegspriesters Gauck, der mit wilhelminischem "Wir sind wieder wer" den Krieg in Deutschland wieder gesellschaftlich hoffähig machen will. Fischers Beraterverträge mit den Spitzen der deutschen Industrie (darunter Rüstung) unterstreichen die bellizistische Kehrtwende, die bei Fischer offenbar vor allem der eigenen Bereicherung zu dienen scheint, in jedem Fall aber die ehemals pazifistische grüne Wählerbasis in schäbigster Manier verraten und verkauft hat.
Daher ist es auch kein Wunder, dass Merkel den heutigen grünen Kriegstreibern ausgesprochen wohlgesonnen ist. Das liegt daran, dass die heutigen bellizistischen Grünen, die aggressiv US-Geopolitik umsetzen, mit den pazifistischen "Ur-Grünen" praktisch nicht mehr außer dem Namen gemein haben. Ob Merkels neuer Schulterschluss mit den Grünen daher tatsächlich ein Abdriften Merkels "nach links" ist, sollte sich jeder mal selber gründlich überlegen.
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