Wenn man den Chart der Post seit Anfang November mit dem Chart des Dax vergleicht, so stellt man fest, dass die Post gegenüber dem Markt mehr als 10% abgewertet worden ist und vor allem abgewertet bleibt. Das liegt daran, dass die mittelfristigen Anleger voll im Markt investiert sind, aber nicht bei der Post. Hier wurde von allen Seiten das Geld abgezogen, das jetzt im Markt investiert ist und zum Allzeithoch nebst Kursausbruch zu weiteren Höchstständen geführt hat. Wer jetzt denkt, dass selbst im Falle extrem guter Zahlen der Post die Anleger wieder bei der Post einsteigen, der muss aber wissen, dass dazu erst einmal Geld vorhanden sein muss, mit dem man die Post kaufen kann. Das aber würde zwangsläufig erfordern, dass die Anleger woanders verkaufen um dieses Geld zu bekommen.
Nur leider würde das bedeuten, dass der ganze Markt vom Allzeithoch zurücksetzt, so dass die Post gegen den Markt steigen müsste. Aber genau das wird nicht passieren. Dazu wäre ein Ausblick notwendig, der weit über 2020 hinaus so stark ansteigen müsste, wofür die Geschäftslage der Post aber nicht spricht. Wer jetzt bei der Post einsteigt, der muss seht gute Nerven haben, egal wie die Zahlen ausfallen.
Natürlich ist die Geschäftstätigkeit der Post klar am wachsen, nur für Kurse, die weit oberhalb der bisherigen Kurse liegen, muss die Aussicht so weit angehoben werden, damit die Anleger wieder bei der Post investieren, dass aus 5 Milliarden in 2020 schon gut 6 Milliarden in 2021 werden. Nur so schnell wird die Post nicht wachsen. Die Folge wird sein, dass der Kursverlauf der Post trotz steigendem Dax die 35 Marke nur mit ganz extremen Zahlen übersteigen wird. Und dennoch wird wegen des jetzigen Kursverlustes die Gefahr sehr hoch sein, dass an dieser Marke die Gewinne zum jetzigen Kursverlauf mitgenommen werden, so dass ein dauerhafter Anstieg über 35 nur mit einem Anstieg der Dividende von über 10% eintreten wird. Aber das wären mindestens 1,25 - wohl aber eher 1,30 .
Um die alte Indexgewichtung wieder herzustellen, bedarf es grundlegender Veränderung der Wertschätzung, die nicht durch eine einmalige Bilanz, die ja gerade nach einem Gewinneinburch normal wieder angestiegen sein wird, zu alten Gewinnzielen, die in die Zukunft prognostiziert werden, führt. Ob die Kontaktsperre nach China auch für Gewinneinbrüche im ersten Quartal führen wird, ist dabei nicht gesagt, denn soweit mir bekannt, ist nur der normale Paketbetrieb eingestellt, nicht aber der Express, wegen der medizinischen Produkte, die dort weiter benötigt werden.
Das aber sind schon schlechte Aussichten, und eine Gewinnwarnung der Post für 2020 kommt in bedrohliche Nähe. (Ein Ausweg wäre die Umleitung der Pakete nach China zu nahe gelegenen Fracht-Hubs für Seefracht oder Schiene, die bislang nicht von der Liefersperre betroffen sind. Denn die Verbraucher in China bekommen die Pakete nach wie vor ausgeliefert. Zwar nicht persönlich ausgehändigt und nur vor die Türgelegt, aber immerhin.)
Alles Gute
Der Chartlord
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