Ich halte mich kurz, da dieses Thema eigentlich nichts direkt mit Aurelius zu tun hat und ich nicht zu sehr ins Off-Topic abdriften will:
1. Die Mär vom "armen kleinen Mann", hier dem unwissenden Kleinanleger, ist mir schon immer suspekt. Sie unterstützt die Denkfaulheit der Masse, indem die Verantwortung an "die da oben" abgewälzt wird. Jeder (!) kann in Deutschland wissen, ob seine Aktien an Leerverkäufer verliehen werden oder nicht. Jeder (!) kann ein verleihen verhindern, so er/sie es denn will, entweder durch den von Ihnen genannten "Trick", oder eben durch bewusste Wahl des Brokers. Interessanterweise veleihen gerade die extrem günstigen Broker weiter, und deshalb hat das Schimpfen auf die bösen Aktienverleiher für mich oft etwas von Heuchelei - wenn man das Billigste will, bekommt man es eben auch.
2. Die ganzen obigen Ausführungen, das Buch von Lanier (das ich nicht kenne, wohl aber andere Beiträge von ihm) oder vergleichbare Argumentationen erklären noch nicht, weshalb ich als Langzeitinvestor an schnell steigenden Preisen interessiert sein sollte. Ich bin an einem schnell steigenden Wert interessiert, hier ist Aurelius auf gutem Weg, ich hatte gerade bei OfficeDepot größere Probleme erwartet. Trotzdem hoffe ich, dass der Preis (nicht: Wert) noch lange unten bleibt, damit ich günstig nachkaufen kann. Viele halten inzwischen Buffett für veraltet/überholt, nach meiner Ansicht gelten viele seiner Ideen noch heute. Und die Preis/Wert-Buyer/Seller-Sache ist Buffett in Reinform.
3. Die obigen Ausführungen stellen keinerlei moralische Wertung da. Natürlich ist womöglich kriminelles Verhalten wie bei der Fledermausattacke abzulehnen und entsprechend zu ahnden. Das hindert mich aber nicht daran, die Gelegenheit dankend anzunehmen und zuzuschlagen, nachdem Aurelius sich bereits länger auf meiner Watchlist befand, jedoch (für mich) immer etwas zu teuer.
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