In dem (aus meiner Sicht unwahrscheinlichen Fall einer Plansanierung käme es zu einem debt-equity swap. Will sagen, die Anleihegläubiger bekommen pro Stück eine gewisse Zahl n an Aktien.. Es müsste also eine Kapitalerhöhung mit Ausgabe von 30.000*n neuen Aktien zum Preis von mindestens 1€ geben. Damit das klappt, müsste vorher ein entsprechender Kapitalschnitt erfolgen. Nach dem swap hätten bestimmte Neuaktionäre dann möglicherweise mehr als 30% und müssten ein Übernahmeangebot für die restlichen Aktien machen.
Nehmen wir mal frei erfundene Beispielzahlen. 1 Stück Anleihe mit einem Nominalwert von 1000 € wird in 150 Neue Aktien getauscht, es gäbe dann also 4,5 Mio Neue Aktien. Ein Kapitalschnitt 10:1 gäbe 7,8 Mio Aktien. Das wären dann zusammen 12,3 Mio Aktien. Die BU AG wäre dann die Anleiheschulden los. Aber wovon soll dann der Massekredit bedient werden? Der verschwindet ja nicht einfach. Vielleicht gibt es dann daraus auch noch 2,7 Mio neue Aktien, also insgesamt 15 Mio Stück, wobei Robus als signifikanter Anleihegläubiger durchaus die 30% überschreiten könnte (->Übernahmeangebot, das dann auch noch Millionen kosten kann.).
Bekäme Robus dann jemals den Einsatz zurück? Ja, in dem Fall dass die neue BU plötzlich Gewinne erwirtschaftet und der Kurs steigt, so dass die Aktien mit Gewinn verkauft werden können. Der zeitliche Rahmen wäre dabei jedoch überhaupt nicht absehbar. (Übrigens hat BU 2008 schon einmal das Kapital erhöht und den Ertrag von 24,9 Mio schnell vernichtet.)
Wohlgemerkt sind die von mir fett hervorgehobenen bzw. berechneten Zahlen frei erfunden, Jeder kann sich selbst seine eigenen Szenarien basteln. Im Vergleich dazu ist ein Verkauf der BU-Beteiligungen die technisch viel einfachere Variante. (Nicht vergessen: Die BU AG ist eine Holding und hat kein operatives Geschäft.) Die Verkaufserlöse werden der Masse zugeschlagen, daraus werden dann der Massekredit und der IV bezahlt. Der Rest wird unter die Gläubiger (im wesentlichen die Anleihegläubiger) verteilt. Die AG wird abgewickelt und erlischt.
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