Im Detail führt das jetzt zu weit, aber meiner Meinung nach wird die Rolle des CEOs oftmals überschätzt. Es gibt Geschäftsmodelle, die von einem ausgestopften Affen geleitet werden können und es gibt Geschäftsmodelle, da gibt es einen solchen strukturellen Gegenwind, dass kein CEO der Welt dort glänzen könnte.
Außerdem glaube ich, dass Kurse von Aktien mit einem großen Freefloat relativ leicht (legal) in den Keller geschickt werden können. Schaut euch doch nur mal an, wie Mediaset hier mutmaßlich die Transaktion gestrickt haben könnte. Sie könnten Aktien gekauft haben und diese mit einem Collar gegen fallende Kurse absichern (vermutlich also die Calls verkaufen). Dann könnten sie die Aktien (alles mutmaßlich natürlich) gegen eine Gebühr an Shortseller verliehen haben (siehe "Rückübertragungsanspruch aus Wertpapierleihe" aus der letzten Stimmrechtsbenachrichtigung). Die Shortseller profitieren von sinkenden Kursen, Mediaset hat eventuell nichts gegen sinkende Kurse - dann würde die Übernahme günstiger.
Nur warum Credit Suisse die Calls kauft ist mir noch nicht so ganz klar. Vielleicht ist das eine Art Verwirrspiel, weil keiner ja wirklich nachvollziehen kann welche der Calls zu dem überraschend stark medial kolportierten Mediaset-Collar gehören und welche davon eventuell auf ganz andere Aktienpakete lauten. Eventuell ist also Mediaset schon viel weiter als der Markt registriert hat.
Für die schlechte Kursentwicklung macht man dann aber den CEO verantwortlich und die Kleinaktionäre machen freudig mit. Insofern, seid kritischer und macht eure eigene Bewertung ;)
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