Du bringst selbst ein gutes Argument, die Evolution. Warum sollte sich der Bitcoin dann durchsetzen, nur weil es die erste Krypto-Währung ist, die aber leider nicht sehr ausgereift ist (teuer/langsam)? Zudem ist es für einfache Bürger zu kompliziert Bitcoins zu halten/nutzen. Nach wie vor mein Argument, dass der normale Internet-Nutzer am liebsten 1234 als Passwort nimmt.
Die Gewinner beim damaligen Neuen Markt interessieren heute keinen mehr, die Gewinner des Internets haben sich erst später herausgestellt. Der Fall des Neuen Marktes bedeutete somit nicht, dass das Internet sich nicht durchsetzt. Es bedeutete nur, dass die Anleger zu früh in jedes Produkt investiert hatten, das die Aufschrift "Internet" (aktuell "Blockchain") trägt.
Faire freie neue Welt?
Warum soll sich eine Währung als freie und faire Weltwährung durchsetzen, bei der die First-Mover plötzlich zu Superreichen aufsteigen. Was hat das wieder mit Frei und Fair zu tun?
Und sowieso. Wenn ich als Deutscher ein geregeltes Einkommen, Eigentum und einen freien Markt habe, worüber soll ich mich dann beschweren. Den Nutzen von Bitcoins in Nigeria usw. kann ich durchaus nachvollziehen. Aber in Deutschland muss man doch nicht immer wie ein AFD-Wähler jammern und sich benachteiligt fühlen. Bei uns haben doch sogar Leute die nicht arbeiten Anspruch auf grundsätzliche Dinge des Lebens.
Eine faire freie Welt ohne Staaten hört doch spätestens bei einer schweren Erkrankung mit hohen Kosten, bei einem Verbrechen oder bei der Bildung auf. Dann soll der Staat doch wieder einspringen, aber bitte keine Steuern einsammeln.
Ich sage übrigens nach wie vor nicht, dass der Bitcoin definitiv auf 0 $ fallen muss. Aber wir hatten Ende 2017 definitiv eine euphorische Phase, die trotz aller Zukunftsfantasien übertrieben war. Vielleicht erleben wir noch eine zweite Euphoriephase. Aber irgendwann erwarte ich ein böses Ende.
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