Bruno ist tot...

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eröffnet am: 26.06.06 08:44 von: börsenfüxlein Anzahl Beiträge: 141
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27.06.06 09:36
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11123 Postings, 6876 Tage SWayWölfe gehen auf kleine Mädchen mit roten Kappen ab


Bären nehmen alles was kommt aber davon nur die leckeren Teile...

nene, Bären sind weitaus gefährlicher aber dort wo man Zeit hat an solchen Umfragen teilzunehmen dort gibt es keine Bären und höchstens Gefahren durch Jugendbanden...

Jugendbanden dulden keine Bären, da heisst es höchtens, :"Mach weg da Ding. Ich hasse Bären".  

27.06.06 09:39

9500 Postings, 6755 Tage Der WOLFGut SWay - Hat dir deine Mama gestern also ...

noch das Märchen vom bösen Wolf vorgelesen bevor du eingeschlafen bist ;))

Gruesschen
 
Der WOLF
 

27.06.06 10:42

18298 Postings, 8429 Tage börsenfüxleinTirol erwartet weiteren Bären...

Weitere Bären werden nach Tirol kommen

Montagfrüh ist "JJ1" erlegt worden. Damit endete seine Wanderung quer durch Tirol und Bayern. Doch "JJ1" wird nicht der letzte Bär sein, der nach Tirol kommt, meinen Experten. Landesrat Anton Steixner (ÖVP) würde das begrüßen.  
   
   
   Tirol liegt auf Route der Bären
Im Trentino gibt es einige Jungbären, die sich schon in den nächsten Monaten auf Wanderung begeben könnten. Tirol liegt genau auf der Route dieser Bären.  
   
   
   Genügend Gebiete
Hier zu Lande gebe es auch genügend Gebiete, die für die wandernden Bären geeignet sind, um sich niederzulassen, sagen die Experten.  
   
   
   Bär muss normales Verhalten zeigen
Steixner würde es begrüßen, wenn sich ein Bär in Tirol ansiedelt. Allerdings müsse dieser Bär dann ein normales Verhalten zeigen - nicht so wie "JJ1", sagt Steixner.  
   
   
   WWF fordert Bärenmangement
Der WWF fordert deshalb jetzt ein Bärenmangement, das eng mit den Behörden zusammenarbeitet. Dieser Bärenmanager soll dann die Gemeinden in der Nähe des Bären über richtiges Verhalten informieren.  
   
   
   Ansiedlung kein Problem
Angesichts eines solchen Bärenmanagements wäre die Ansiedlung eines Bären in Tirol kein Problem, bestätigt auch Alpenzoodirektor Michael Martys. Besonders das Karwendel sei ein ideales Gebiet für einen Braunbären. Dort gebe es genügend Wälder, die der Braunbär selbst im sonst so dicht besiedelten Tirol als Rückzugsmöglichkeit nutzen kann.  
 

27.06.06 11:20

2829 Postings, 7360 Tage asdfJetzt haben die doch tatsächlich dieses arme

kleine hilflose Bärchen ermordet.

Ich fass es nicht.


greez  

27.06.06 11:30
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3347 Postings, 7424 Tage DautenbachPsyche eines Jägers

Dienstag, 27. Juni 2006
Schni, Schna, Schnappi
Bruno war Gast bei Freunden

von Heidi Driesner

Der Braunbär "Bruno" ist tot. Er hat uns wochenlang an der Nase herumgeführt. Das lässt kein Bayer auf sich sitzen. Schließlich entstand ja durch das gefährliche Urvieh (Millionen)-Schaden. Die bekanntermaßen im Gesundheitswesen fehlen. Und der Mensch steht nun mal an erster Stelle. Dann kommt eine Weile nichts. Irgendwann kommen auch Bären. Wenn sie kommen.

"Bruno" war nur kurz zu Gast. Freunde hätten ihn gern länger lebend gehabt, Feinde gerne länger vor der Flinte. Ich gehöre zu den Freunden. Gewiss, ich persönlich kenne Bären nur aus Filmen. Und aus dem Zoo, mir sind sie aber in Freiheit allemal lieber. Ich negiere nicht, dass "Bruno" Probleme bereitete, aber ihn zu einem "Problembären" abzustempeln, war wohl etwas zu einfache Politik. Auch Schaden zum Beispiel bei Schafzüchtern richtete der Bär an, weil er das tat, was wilde Bären tun und was seinen Ahnen in Bayern schon vor 170 Jahren zum Verhängnis wurde: Er ging auf Nahrungssuche.

Bruno, der Bär, war auch für den Menschen super-gefährlich. So gefährlich, dass Mountainbiker noch am Wochenende hinter dem Bären herfuhren, Wanderer hinter ihm herlatschten und ihn in aller Ruhe fotografierten. Ich frage mich: Wieso sollten wir vor Bruno geschützt werden? Wird nicht anders herum ein Schuh draus? Und wieso kommen Wanderer so dicht an den Bären heran, wenn das wochenlang so genannte Jagdkundige mit einem Betäubungsgewehr nicht vermochten? Totschießen konnte man ihn aus sicherem Abstand von 150 Metern. Sind Jäger etwa feige?

Ein Zeuge, der "Bruno" noch am Sonntagabend fotografiert hat, sagte, das Tier sei sogar vor Kühen geflohen. "Der Bär hat mehr Angst vor mir gehabt als ich vor ihm", sagte Thomas Krapichler, Koch in der Berghütte Rotwandhaus, dort, wo Bruno die letzte Stunde geschlagen wurde. Der Bär sei unter seinem Küchenfenster vorbeimarschiert, und er sei 'rausgelaufen, um ihn zu fotografieren, erzählte Krapichler. Der Bär habe sich getrollt und sei auf einer nahe gelegenen Wiese von Kühen verscheucht worden, als er ein Schaf fressen wollte. Einige Wanderer bedauerten, dass der Bär getötet wurde. "Der hat doch Menschen nichts getan", sagte einer.

Politik und Behörden beteuern, dass der Fangschuss nach wochenlangen Fangversuchen der netten Art die Ultima ratio gewesen sei. Nur ziemlich verwunderlich, dass das Wildtier justament in dem Augenblick, als drei "Jagdkundige" amtlich bestallt auf der Lauer liegen, blind und doof, wie Bären nun mal sind, vor die Flinte tappst. Wenn ich es schaffen sollte, mich in die Psyche eines Jägers hineinversetzen zu können, würde ich denken: Als anständiger Jäger will man schließlich auch mal was Anständiges vor die Büchse bekommen. Oder? Halali! Der Bär ist tot!

Welchem Politiker soll ich nun sein "Sorry, aber es ging nicht anders" abnehmen? Bayerns Landesumweltminister Werner Schnappauf (CSU)? Der hatte sich vehement geweigert, die Abschussgenehmigung - wie von Tier- und Naturschützern und anderen Experten gefordert - zurückzunehmen. Nun werden Forderungen laut, der oberste Bärentöter möge seinen Hut nehmen. Schnappi für Bruno? Das dürfte genauso übertrieben sein wie der Abschuss des Bären. Versagt als Umweltminister hat er zwar, der Schnappauf, aber vielleicht ist er ja lernfähig. Dem Vernehmen nach soll sich nämlich Brunos Verwandtschaft aus dem Italienischen bereits auf den Weg nach Norden gemacht haben. Da ich das mit dem Lernprozess nicht so richtig einzuschätzen vermag, wünsche ich mir, die Bären-Sippe sollte lieber im Trentino bleiben. Dort kann man offenbar besser mit Bären umgehen. Wir würden uns und den Petzen womöglich wieder nur einen Bärendienst erweisen.

Das Politiker-Mitleid wirkt tatsächlich etwas befremdlich. Österreichs Bundeskanzler Wolfgang Schüssel spricht gar vom "Tod eines großen Europäers", der den Schengen-Freiraum voll ausgeschöpft habe. Ich bin ja gewillt, das als Witz zu verstehen. Makaber ist es trotzdem.
 

27.06.06 12:08

30831 Postings, 6941 Tage ScontovalutaWer war´s?

„Ich war’s nicht“ - Viele fragen sich: Wer hat „Bruno“ erschossen

Schliersee. Seine Neugierde wurde „Bruno“ zum tödlichen Verhängnis. Ohne jegliche Scheu spazierte der Braunbär am Sonntagabend direkt am Rotwandhaus über dem oberbayerischen Spitzingsee vorbei. „Ich sagte den Gästen, dass sie im Haus bleiben sollen. Dann ging ich hinaus und schrie den Bären an“, schildert Hüttenwirt Peter Weihrer der dpa am Montagmorgen die wohl letzte Begegnung mit „JJ1“, wie der aus Norditalien stammende junge Bär offiziell heißt. Nach der Flucht des Bären verständigte er die Polizei. Um 4.50 Uhr war „Bruno“ tot - nach fünf Wochen unentwegten Umherstreunens im deutsch-österreichischen Grenzgebiet erschossen von drei eilig zusammengetrommelten Jägern.

„Der Bär kam bis auf fünf Meter an das Rotwandhaus heran“, erzählt der Pächter der Alpenvereinshütte vom letzten Zusammentreffen eines Menschen mit „Bruno“ vor dessen jähem Ende. Auch Gäste hätten dem Bären noch einmal direkt ins Antlitz geschaut. „Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass sich der Bär vor uns fürchtete“, schildert der Hüttenpächter die Begegnung.

Viele fragen sich seit Montag früh: Wer hat „Bruno“ erschossen? „Ich war’s nicht“, versichert Siegmar Wüst von der Forstdienststelle Spitzingsee. Beamte der Bayerischen Staatsforste seien nicht an der tödlichen Jagd beteiligt gewesen, fügt der sichtlich genervte Forstmann hinzu und lässt doch Erleichterung erkennen, dass nicht er den von vielen als schmutzig empfundenen Job des Erschießens von „Bruno“ erledigen musste.

Doch wer war es dann? Nachdem bereits kurz nach der Erschießung von „Bruno“ telefonisch und per E-Mail Morddrohungen gegen die Bärenjäger im bayerischen Umweltministerium eingegangen waren, halten die Behörden dicht - vorerst. „Wir haben uns entschlossen, die Personen nicht öffentlich zu machen“, sagt Umweltstaatssekretär Otmar Bernhard (CSU) in dürren Worten auf einer eilig in Schliersee anberaumten Pressekonferenz. Und als in ohnehin schon gereizter Stimmung ein Journalist nachbohrt, raunt Ministeriumssprecher Roland Eichhorn: „Es sind Jagdkundige, und dabei bleibt es.“

Auch nicht die Andeutung einer Antwort gibt es von offizieller Seite zu dem Gerücht, wonach ein Polizeibeamter einer der drei Jäger gewesen sein soll, die „Bruno“ im Morgengrauen nahe der Kümpflalm unterhalb des Rotwandhauses erschossen. Nur so viel lässt sich Bernhard entlocken: „Der Bär war sofort tot.“ Und wie zum Trost fügt er hinzu: „Bruno“ sei schmerzlos erlegt worden.

Doch nicht nur Tier- und Artenschützer dürften Beweise für den sanften Tod des Bären verlangen, der wochenlang die Schlagzeilen nicht nur in Deutschland beherrschte. „Wo bleibt das Beweisfoto des toten Bären?“, wird der CSU-Politiker Bernhard in der Fragerunde angegangen. Die Antwort gibt erneut Eichhorn: Um „die Würde des Tieres“ zu wahren, werde das Ministerium keine Fotos veröffentlichen. Die könnten aber schon bald kursieren. Wie es heißt, existieren private Aufnahmen des erschossenen „Bruno“, die Rotwand-Hüttenwirten noch vor dem Abtransport der Jagdbeute gelungen sein sollen.

Mit zitternder Stimme prangert Schliersees Bürgermeister Toni Scherer vor laufenden Kameras in der Pressekonferenz des Ministeriums die Schießwütigkeit bayerischer Behörden an. Er spricht von der Abschaffung der Todesstrafe in Deutschland und davon, dass „Bruno“ zumindest in seiner Gemeinde nicht in besiedeltem Gebiet auf Futtersuche gegangen sei. Vehement fordert der parteilose Kommunalpolitiker, der ausgestopfte „Bruno“ müsse im Schlierseer Bauernhofmuseum und nicht in München ausgestellt werden.

Als die Kamerateams bereits ihre Scheinwerfer ausschalten wollen, tritt „Bruno“ der versammelten Politprominenz im Schlierseer Gasthof „Zur Post“ überraschend noch einmal lebendig gegenüber - freilich nur in Gestalt eines Einheimischen, der rasch ein Bärenkostüm vom Speicher geholt hat und in die Pressekonferenz hineinplatzt. Medienwirksam betrauert der 38-jährige Toni Engelhard und Sohn eines Beamten am Miesbacher Landratsamt den Tod von „JJ1“: „Die Jäger haben wieder zugeschlagen“, wettert er sehr zum Ärger von Staatssekretär Bernhard. Die Lampen werden wieder angeknipst, und wie all die Wochen seit seinem großen Auftritt in Deutschland und Österreich stiehlt „Bruno“ noch einmal allen die Schau.

Paul Winterer, dpa

 

27.06.06 12:56
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30831 Postings, 6941 Tage ScontovalutaStrafanzeige gegen Schnappauf

Bruno-Abschuss

Strafanzeige gegen Schnappauf

Einen Tag nach dem Abschuss des "Problembären" Bruno sind erste Strafanzeigen gegen Bayerns Umweltminister Werner Schnappauf (CSU) und die "Todesschützen" eingegangen. Schnappauf (Foto) verteidigte den Abschuss. (27.06.2006, 11:58 Uhr)

 München - Die Strafanzeigen, die bei der Staatsanwaltschaft München II eingingen, richten sich gegen Schnappauf, weitere Verantwortliche des Ministeriums sowie gegen die Jäger, die Bruno getötet haben, wie Oberstaatsanwalt Eduard Mayer sagte.

Schnappauf werden Verstöße gegen das Tierschutzgesetz, das Naturschutzgesetz und das Grundgesetz vorgeworfen. Oberstaatsanwalt Mayer betonte, seine Behörde prüfe derzeit, ob sie Ermittlungsverfahren einleiten werde. Bis zum Dienstagmorgen seien insgesamt vier Anzeigen eingegangen.

Der Braunbär war am Montagmorgen von drei Jägern in Bayrischzell erlegt worden. Die Identität der Schützen wird bislang von den Behörden geheim gehalten.

Umweltminister Schnappauf wies derweil die scharfe Kritik am Abschuss des Braunbären energisch zurück. Das Tier sei wegen seiner fehlenden Scheu eine Gefahr für Menschen gewesen. "Wenn man die politische Verantwortung trägt, kann und darf man nicht warten, bis etwas passiert", sagte Schnappauf der "Bild"-Zeitung. Allerdings sei auch er "unendlich traurig", dass Bruno sterben musste.

Rücktrittsforderungen aus der SPD wies Schnappauf als "völlig absurd" zurück. Dies sei ein typisches Oppositionsverhalten. "Hätte ich nichts unternommen, und der Bär hätte jemanden angefallen, vielleicht gar getötet, dann würde die SPD deshalb meinen Rücktritt fordern", kritisierte der CSU-Politiker. Er habe sich bei der Entscheidung über Bruno in einer Situation befunden, "in der man es eigentlich niemandem recht machen konnte".

Morddrohungen gegen Jäger

Unabhängig von den Strafanzeigen wird der Fall "Bruno" ein weiteres juristisches Nachspiel haben. Denn beim Landesjagdverband Bayern gingen Morddrohungen gegen gegen den oder die Schützen ein. Werden die Absender ermittelt, droht ihnen - sofern sie strafmündig, voll schuldfähig und nicht psychisch gestört sind - eine Geldstrafe oder eine Haftstrafe bis zu einem Jahr. (tso/ddp)

 

http://www.tagesspiegel.de/weltspiegel/...en/bruno-abschuss/67454.asp

 

27.06.06 17:01

18298 Postings, 8429 Tage börsenfüxleinSPD fordert Schnappaufs Rücktritt

Die Erschießung des Braunbären „Bruno“ könnte für Bayerns Umweltminister Werner Schnappauf (CSU) ein juristisches Nachspiel haben.

Man prüfe, ob ein Ermittlungsverfahren eingeleitet werden solle, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft München II am Dienstag. Allerdings könne bislang noch nicht von einem Anfangsverdacht gesprochen werden.

  Es lägen insgesamt sieben Anzeigen vor, von denen sich ein Teil gegen den Minister richte, so der Sprecher weiter. Einige Anzeigen richteten sich auch gegen die Jäger, die das Tier erschossen, und weitere Verantwortliche des Münchner Umweltministeriums.

SPD-Fraktion verlangt Schnappaufs Rücktritt

Die SPD-Landtgasfraktion forderte den Umweltminister zum Rücktritt auf. Fraktionschef Franz Maget schloss sich einem entsprechenden Vorstoß des SPD-Abgeordneten und Umweltexperten Ludwig Wörner an. Maget wirft Schnappauf vor, mit der Tötung des Tiers nicht die Verhältnismäßigkeit der Mittel gewahrt zu haben.

Grüne: „Viele Fragen offen“

Die bayerischen Grünen versuchen inzwischen, aus der Erschießung des Bären politisches Kapital zu schlagen. Der Landtags-Abgeordnete Christian Magerl forderte von Schnappauf einen umfassenden Bericht über den Vorfall: „Es sind für mich unwahrscheinlich viele Fragen offen, des nationalen wie des internationalen Naturschutzrechts, aber auch des Waffenrechts“, sagte er. Durch gezieltes „Bären-Management“ hätte der Abschuss vermieden werden können.

Schnappauf lehnte einen Rücktritt ab. Es handle sich bei der Diskussion um ein „durchsichtiges Oppositionsgehabe“. Auch Ministerpräsident Edmund Stoiber (CSU) nahm seinen Minister in Schutz: „Die Rücktrittsforderungen der SPD sind politisch unseriös und durch nichts gerechtfertigt.“

Tierschutzbund hofft auf Staatsanwaltschaft

Die Leiterin der juristischen Abteilung beim Tierschutzbund, Evelyn Ofensberger, zeigte sich überzeugt davon, dass Anzeigen Erfolg haben könnten. Der Abschuss des Braunbären verstoße offenbar gegen das Tierschutzgesetz, sagte die Rechtsanwältin. Nach Paragraf 1 des Gesetzes darf niemand einem Tier „ohne vernünftigen Grund Schmerzen, Leiden oder Schäden zufügen“. Einen solchen „vernünftigen Grund“ für den Abschuss „Brunos“ habe es aber „nicht gegeben“, sagte Ofensberger. Die Tötung des Bären als „ultima ratio“, also als „letztes Mittel“, sei nicht nötig gewesen, da in den vergangenen Tagen die Gefahrenlage eher abgenommen habe.

Bis zu drei Jahre Haft für Tiertötung

Nach Paragraf 17 des Tierschutzgesetzes wird mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft, „wer ein Wirbeltier ohne vernünftigen Grund tötet“. Da man gewusst habe, wo sich der Bär aufhielt, „hätte man auf jeden Fall noch Jäger mit Narkose-Gewehren mitschicken müssen“, betonte Ofensberger.

Morddrohungen gegen Jäger

Jäger werden mittlerweile mit Protestbriefen bis hin zu Morddrohungen überhäuft. „Wir können die Protest- und Drohbriefe nur noch in Zentimetern messen“, sagte ein Sprecher des Landesjagdverbandes Bayern. Der Stapel an Reaktionen auf die Erschießung des Bären sei mittlerweile mehr als 20 Zentimeter hoch.

In nur rund zehn Prozent der Schreiben erklärten die Autoren, es sei positiv, dass keine Menschen durch den Bären zu Schaden kamen. „Der Rest sind Beschimpfungen auf gröbste Art“, sagte der Sprecher. Bei zehn Prozent der Schreiben werde den Jägern gedroht, es gehe bisweilen hin bis zu Morddrohungen. Die Behörden weigern sich zu sagen, wer die Schützen waren, die den Braunbären erlegt haben. Fragen, ob sich ein Polizist darunter befand, ließ das bayerische Umweltministerium unkommentiert.

„Bruno“ am Spitzingsee erlegt

Nachdem über mehrere Wochen alle Versuche gescheitert waren, „Bruno“ lebend zu fangen, war der junge Braunbär am Montag nahe des oberbayerischen Spitzingsees erschossen worden. „Bruno“ war von den Behörden als „Problembär“ eingestuft worden, weil er die natürliche Scheu vor von Menschen bewohnten Gebieten verloren hatte.

 

27.06.06 17:04
1

18298 Postings, 8429 Tage börsenfüxleinMeine Fresse....

sind machne Leute bekloppt; diejenigen die jetzt so laut schreien, sollten sich mal überlegen was passiert wäre, wenn der Bär nicht zum Abschuss "freigegeben" worden wäre und einen Menschen verletzt/getötet hätte!

dann würden wohl genau dieselben Penner laut rumschreiben, warum diverse Verantwortliche nichts unternommen haben....

nur mehr krank

füxleinsmeinung  

27.06.06 17:09

18298 Postings, 8429 Tage börsenfüxleinPressestimmen vom Ausland...

Mit der Erschießung des Bären „Bruno“ haben sich auch ausländische Zeitungen intensiv beschäftigt.

Hier einige Presse-Stimmen.

„Salzburger Nachrichten“ (Österreich): „Denn am Ende einer Analyse aller Pannen steht ja wieder nur die Erkenntnis, dass die Entwicklung des Menschen auf Kosten des Lebensraums großer Wildtiere stattfindet – etwa in Afrika, aber eben auch hier bei uns.“

„Tages-Anzeiger“ (Schweiz): „Was soll ein Bär machen? Heilfasten, damit man ihn süß und kuschelig findet? Sich vegetarisch ernähren und dann enden wie Paul McCartney? Der Bär ist als Allesfresser nicht nur eine Honigpfote“

„The Independent“ (Großbritannien): „Die Tötung von Bruno: Ein Akt der Grausamkeit oder pure Notwendigkeit?“

„Bruintje Beer ist niet meer“

„De Telegraaf“ (Niederlande): „Bruintje Beer is niet meer“

„Aftonbladet“ (Schweden): „Bruno wurde willkommen geheißen – und dann erschossen“

„Corriere della Sera“ (Italien): „Ein Akt der Barbarei“

„Lidove noviny“ (Tschechien): „Bruno ist tot, ein Hoch auf die Bären“  

27.06.06 17:10

18298 Postings, 8429 Tage börsenfüxleinvom Problembär zum Star und Opfer...

Das Leben und Sterben des "Problembären"

Wie "JJ1" zum "Problembären" und schließlich zu "Bruno" wurde. Ein Leben bis zum Abschuss.Am Montag ist "JJ1" von einem anonymen Jäger erlegt worden. Er hatte bewegte letzte Wochen hinter sich. Nun nehmen Medien in Österreich und Deutschland wort- und tränenreich Abschied von dem Tier, das sie zuvor als "Bruno" vermenschlicht hatten.

Wie alles begann

©Bild: APA
Interessant war der Braunbär für die Öffentlichkeit geworden, als er am 10. Mai erstmals in Vorarlberg auftauchte. Man hielt ihn zunächst für seinen Bruder, "JJ2".


Weitere Sichtungen in Tirol folgten, bevor der mittlerweile als "JJ1" identifizierte Bär die Grenze zu Bayern überschritt und damit der erste frei lebende Bär in Deutschland nach 170 Jahren war.


"Der Bär ist willkommen"
Zunächst sagte der bayrische Umweltminister Werner Schnappauf: "Der Bär ist in Bayern willkommen." Eine PR-Strategie des Politikers, die schon bald nach hinten losging.


Denn "JJ1" entpuppte sich als "Problembär", er riss Schafe in menschlichen Siedlungen. Deshalb wurde er zunächst in Bayern zum Abschuss freigegeben, kurz darauf in Tirol. In beiden Ländern waren die Jäger darüber wenig erfreut.


Plötzlich "Bruno" statt "Problembär"

©Bild: APA
Inzwischen war der Bär "Bruno" aber zum Medienstar avanciert. Über jeden seiner Schritte wurde berichtet: die zahlreichen Wechsel zwischen Deutschland und Österreich, sämtliche Sichtungen und die Überfälle des Bären auf Tiergehege.


Die Behörden beider Länder engagierten deshalb gemeinsam einen Trupp finnischer Jäger mit eigens für die Bärenjagd abgerichteten Jagdhunden, die "Bruno" lebend fangen sollten.


Die Finnen-Episode
Aber das Wetter machte den Finnen einen Strich durch die Rechnung. Die Hitze schaffte Mensch und Tier bei der Jagd im unwegsamen Gebirgsgelände. Mehrmals entwischte "JJ1" seinen Häschern - und immer näher kam er Menschen auf seinen Streifzügen.


Der Auftrag zum Abschuss

©Bild: ARD
Schließlich wurde die Jagd der Finnen abgebrochen und "Bruno" wieder zum Abschuss freigegeben. "Ich weiß, dass die Entscheidung unpopulär ist", räumte Tirols Landesrat Anton Steixner bereits zu diesem Zeitpunkt ein.


Und er behielt Recht. Als das Tier am Montag um 4.50 Uhr aus 150 Meter Entfernung in Bayern von einem anonymen Jäger erlegt wurde, war der Bär los. Todesdrohungen gegen den als "Mörder" bezeichneten Schützen gingen bei den bayrischen Behörden ein. Zahlreiche Tierschützer und Politiker kritisierten den Abschuss.


"Brunos" Herz - "heimlich verbrannt"

©Bild: ARD
Groß ist die Aufregung auch im grenzüberschreitenden Boulevard. In Österreich titelte die "Kronen Zeitung": "Bär 'Bruno' kaltblütig abgeknallt!" Die deutsche "Bild" setzt noch eins drauf: "Herz des Bären heimlich verbrannt".


"Atavistische Urgründe der Männlichkeit"
In den Feuilletons herrscht Süffisanz vor. Die "Süddeutsche Zeitung" ("SZ") erklärt etwa in sozialwissenschaftlichem Jargon das Phänomen "Bruno": "Weil er den Jäger in sich nie sozialverträglich domestizieren konnte, musste er eine Außenseiter-Karriere als Problembär einschlagen. Als solcher erinnerte er an die dunklen, atavistischen Urgründe der Männlichkeit und jene 'protoartilleristischen Jagderfolgsgefühle', wie das der Philosoph Peter Sloterdijk kürzlich genannt hat, die im Fußball stellvertretend ausgelebt würden."


Ähnlich die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" ("F.A.Z."): "Halbstarker, Einzelgänger, offenbar schlimme Kindheit gehabt, gewalttätig, Migrationshintergrund, jede Menge Verstöße gegen das Schengener Abkommen, kein Vegetarier, Verdacht auf Verhaltensstörung. Da ist einiges zusammengekommen."


Eigentlich "ein böser Bär"

©Bild: ARD
Aufregung herrscht aber auch jenseits der Experten und Medien. Gerade viele Kinder sind bekümmert, weil der Bär ihrer wochenlangen Fortsetzungsgeschichten nun tot ist. Die "Bild"-Zeitung druckte Kinderbilder ab, die an den bayrischen Umweltminister geschickt worden waren: "Lasst den Bären Leben!"


Und auch in den Foren von ORF.at berichten User vom weinenden Nachwuchs. Ein Posting enthält einen entsprechenden Tipp, der gleich auch für die ganze mediale Öffentlichkeit gelten kann: "Sagt einfach, dass der Bär böse war und arme kleine Schafe aus dem Streichelzoo gemeuchelt hat."


Jetzt können Kinder und sonstige "Bruno"-Fans ihn wenigstens besuchen und anschauen, wenn nicht sogar streicheln. Denn der Bär soll präpariert und im Münchner Museum "Mensch und Natur" ausgestellt werden.


 

27.06.06 17:18
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30831 Postings, 6941 Tage ScontovalutaItalien protestiert offiziell

27. Juni 2006, 16:26

«Brunos» Tod wird zum Politikum

Italien protestiert offiziell

Die italienische Regierung hat offiziell gegen den Abschuss von Braunbär «Bruno» in den bayrischen Alpen protestiert. Umweltminister Alfonso Pecoraro Scanio schickte einen Brief an seine Amtskollegen in Deutschland , Österreich und der EU.

«Italien kann nicht dulden, dass die Kontrolle der alpinen Bärenbevölkerung durch den Abschuss von Tieren erfolgt. Der Abschuss des Bären Bruno ist ein negatives Zeichen für all jene, die sich für den Schutz dieser Tiere einsetzen», heisst es in dem Brief.

Italien will mehr Zusammenarbeit

«Die italienische Regierung hätte eine intensivere Zusammenarbeit zur Rettung des Lebens des Bären erwartet», schrieb Scanio, der auch als Parteichef der italienischen Grünen fungiert.

Der Minister fordert eine stärkere grenzüberschreitende Koordinierung zum Schutz der Bären. Er bekundete seinen Einsatz, um mit Österreich, Deutschland und der Schweiz über ein System zu diskutieren, das die Bären von Dörfern fern halten solle.

Verband der Jäger wehrt sich

Der Deutsche Jagdschutz-Verband hat sich gegen Kritik an der Jägerschaft gewandt. «Es ist unseriös und völlig fehl am Platze, wenn jetzt selbst ernannte Experten die Öffentlichkeit gegen die Jägerschaft aufzuwiegeln versuchen», erklärte Verbandspräsident Jochen Borchert.

Abschuss erfolgte durch privates Sicherheitsteam

Die Jägerschaft habe sich «frühzeitig vom Abschuss des geschützten Braunbären distanziert, der in Deutschland überhaupt nicht gejagt werden darf», betonte Borchert. Das Tier sei wegen seines unnormalen Verhaltens allein zur Gefahrenabwehr von einem «staatlich beauftragten Sicherheitsteam des Landratsamtes Miesbach und nicht von Privatjägern» getötet worden.

Der nächste Braunbär kommt bestimmt

Borchert forderte, wie in Österreich einen «fundierten Braunbär-Managementplan» zu entwerfen. Es sei nur eine Frage der Zeit, bis der erste «normale Braunbär» nach Deutschland kommen werde. Darauf müsse die Öffentlichkeit vorbereitet werden.

(sda/ap/schl)

Das Ende von «Bruno» erzürnt das offizielle Italien. (keystone)  

27.06.06 18:02

18298 Postings, 8429 Tage börsenfüxleinaktuell bei focus

Sicherheitsteam erschoss Bruno

München (dpa) - Der Tod von Braunbär Bruno wird nun auch zum Fall für die Justiz. Bei der Staatsanwaltschaft München gingen mehrere Strafanzeigen unter anderem gegen Bayerns Umweltminister Werner Schnappauf sowie angeblich beteiligte Jäger ein. Ein Sprecher sagte, es gebe bislang keinen ausreichenden Anfangsverdacht für eine Straftat. Laut Deutschem Jagdschutz-Verband war das Raubtier gestern morgen in den bayerischen Alpen von einem staatlich beauftragten Sicherheitsteam des Landratsamtes Miesbach erlegt worden.
 

27.06.06 20:32
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18298 Postings, 8429 Tage börsenfüxleinTodesanzeige für Bruno...

Eine Familie aus Bayern hat in der Mittwochausgabe des „Münchner Merkur“ eine Todesanzeige für den erschossenen Braunbären „Bruno“ geschaltet – und sie mit den Worten „in Wut und Trauer“ unterzeichnet.

 
Die Anzeige wird als 13,5 mal 9 Zentimeter große Todesanzeige erscheinen. „Unser Bruno ist tot“, soll in der Anzeige stehen. „Nach seiner wunderbaren Wanderung vom Trentino nach Tirol und Bayern hat Braunbär Bruno Herrn Stoiber zum Stottern, Schnappauf zum Problem-Minister und alle Tierschützer zur Verzweiflung gebracht.“

Weiter heißt es: „Am Montag wurde Bruno am Spitzingsee hinterrücks erschossen, und mit ihm ist der Glaube daran gestorben, dass unsere Politiker ein Herz für Tiere haben. Bruno – an der Wahlurne rächen wir dich. Statt Kranz- und Blumenspenden: Bitte Protestbriefe und E-Mails an Stoiber, Schnappauf & Konsorten.“ Unterzeichnet ist die Anzeige „in Wut und Trauer“ von einer Familie in Weyarn.  

27.06.06 20:44
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4048 Postings, 7332 Tage HeimatloserTodesanzeige für Holland

27.06.06 21:00
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18298 Postings, 8429 Tage börsenfüxlein@heimatloser

weiß zwar nicht, was das hier in diesem Thread soll aber egal...

füx  

27.06.06 21:38

18298 Postings, 8429 Tage börsenfüxlein"stapelweise Protestschreiben"....(orf.at)

Scharfe Kritik wegen Abschusses

Bruno wurde nicht von Privatjägern erlegt. Experten kritisieren seinen Abschuss.Der Braunbär "Bruno" ist von einem "staatlich beauftragten Sicherheitsteam des Landratsamtes Miesbach" getötet worden. Das berichtete der Deutsche Jagdschutz-Verband (DJV) am Dienstag. Er sei nicht von Privatjägern erlegt worden, teilte der Verband in Bonn mit.

Die Jägerschaft habe sich frühzeitig vom Abschuss des geschützten Braunbären distanziert, der in Deutschland überhaupt nicht gejagt werden dürfe. Die behördliche Entscheidung habe allein der Gefahrenabwehr gedient und nichts mit Jagd zu tun gehabt.


"Wir stecken die Prügel ein"
Ein Sprecher des bayrischen Jagdverbandes betonte, dass sich seine Organisation immer für ein Einfangen des Bären ausgesprochen habe. "Wir stecken die Prügel für etwas ein, wogegen wir waren", sagte er. Angesichts der Drohbriefe sei es verständlich und auch nötig, dass die Behörden die Personen schützten, die den Bären erlegt hatten.


Die Behörden weigern sich seit Montagfrüh, die Namen der Schützen zu nennen. Fragen, ob auch ein Polizist darunter gewesen sei, kommentierte das bayrische Umweltministerium nicht. "Jagdkundige Personen" hätten den Bären erlegt, bekräftigte ein Sprecher.


20-cm-Stapel an Beschimpfungen
Ein Vertreter des bayrischen Jagdverbandes sagte, der Stapel aus Protestschreiben und Drohungen sei mittlerweile mehr als 20 Zentimeter hoch. In nur rund zehn Prozent der Fälle erklärten die Autoren, es sei positiv, dass Menschen durch den Bären nicht zu Schaden gekommen sind.


"Der Rest sind Beschimpfungen auf gröbste Art", sagte er. In zehn Prozent der Schreiben werde den Jägern gedroht, es gehe zuweilen bis hin zu Morddrohungen.


"Äußerst bedauerlich"
Der Verband stehe einer natürlichen Zuwanderung der drei Großraubtiere Bär, Wolf und Luchs grundsätzlich positiv gegenüber. "Es ist daher äußerst bedauerlich, dass der erste Bär in Deutschland seit 170 Jahren ein so atypisches Verhalten an den Tag legte, dass die bayrische Regierung den Abschuss von Bär 'Bruno' anordnete."


"Ganze Serie von Fehlern"
Nach Meinung österreichischer Experten hat die Jagd auf "Bruno" "eine ganze Serie von kleinen Fehlern" offenbart, die fast zwangsläufig zum Abschuss führen mussten. "Eines der Probleme war, dass Bayern und das Land Tirol überhaupt nicht auf den Bären vorbereitet waren", sagte der Kärntner Bärenanwalt Bernhard Gutleb.


Auch die frühe Veröffentlichung des Abschussbefehls sei ein Fehler gewesen: "Dadurch hatte das Tier praktisch keine wirkliche Chance mehr." Der Wildtier-Verhaltensforscher Hans-Peter Sorger sagte, man müsse sich in Österreich und Deutschland in den kommenden Jahren auf ähnliche "Ausflüge" junger Bären einstellen.


 

28.06.06 07:48
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3347 Postings, 7424 Tage DautenbachNoch eine Frage dazu

Wie bringt man Kindern eigentlich bei, dass man mit Teddybären schmusen soll, die "echten Bären" aber abgeknallt werden müssen?  

28.06.06 08:34
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16763 Postings, 8278 Tage ThomastradamusHab noch nie einen Teddybären gesehen, der

Schafe und Hühner reißt.

Gruß,
T  

28.06.06 09:01

287 Postings, 6724 Tage drcoxBruno lebt!

28.06.06 19:26

18298 Postings, 8429 Tage börsenfüxleinObduktionsbericht...

"Gesunder, gut ernährter Bär"

Bayrische Behörden veröffentlichen "Brunos" Obduktionsbefund.Nach dem Abschuss des Braunbären "JJ1" in Bayern liegt seit Mittwoch der mit Spannung erwartete Obduktionsbefund vor.

Entgegen ersten Meldungen wurde das auch unter dem Namen "Bruno" zu internationaler Berühmtheit gelangte Tier nicht von einem, sondern von zwei "waidgerechten Schüssen" in den Brustkorb getroffen.


"Schneller Tod"
Diese führten dem pathologischen Befund zufolge zu umfangreichen Verletzungen in Lunge und Leber, die zu einen "schnellen Tod" führten, wie das bayrische Umweltministerium am Mittwoch mitteilte.


"Der erste Schuss wurde aus rund 150 Meter Entfernung abgegeben, sicherheitshalber wurde ein zweiter Schuss gesetzt", wie das Ministerium weiters erklärte.


DNA-Probe noch ausständig
Das Fell des Bären wies zwei Einschüsse auf. Ein verformtes Projektil wurde auf Höhe der rechten 10. Rippe gefunden, ein zweites auf Höhe der linken 8. Rippe mit begleitender Splitterfraktur.


Die Schüsse trafen und verletzten vor allem das Zwerchfell, den linken Lungenspitzenlappen, den rechten Lungenhauptlappen und den rechten Leberlappen. Brustkorb und Bauchhöhle enthielten jeweils einen Liter Blut.


Die Untersuchungsergebnisse der entnommenen Gewebe- und DNA-Proben lagen am Mittwoch noch nicht vor. Nach äußeren Merkmalen wie Tatzengröße und -form sowie Fellzeichnung handle es sich aber um den aus dem Trentino stammenden "JJ1".


6,3 Kilo Fleisch im Magen
"Bruno" erfreute sich den Medizinern zufolge bester Gesundheit und brachte insgesamt 110 Kilo auf die Waage. Die Widerristhöhe (der bei gesenktem Kopf höchste Körperpunkt, Anm.) betrug dem Befund zufolge 91 Zentimeter, die Scheitel-Steiß-Länge 130 Zentimeter. "Brunos" Herz wog 830 Gramm.


Der Bär war gut genährt - in seinem Magen fanden sich 6,3 Kilo Fleisch und Pflanzenmaterial.


Altersmäßig wurde "Bruno", der gleich nach dem Abschuss am Montag im Rotwandgebiet am Institut für Tierpathologie in München obduziert wurde, als "jungadult" eingestuft.


"Bruno" bald in Hagens' Körperwelten?
"Brunos" Kadaver sorgt Medienberichten zufolge für einen Streit mit den bayrischen Behörden. Wie die Online-Ausgabe des deutschen Magazins "Der Spiegel" am Mittwoch berichtete, will unter anderem der Plastinator Gunther von Hagens "JJ1" für seine "Körperwelten"-Ausstellung präparieren.


Ähnlich wie der Deutsche schon ein Pferd, ein Kamel und einen Gorilla für die umstrittenen Schauen aufbereitet hatte, solle auch Bruno in Scheibchen aufgefächert werden. Bisher habe Hagens vom zuständigen Ministerium stets eine Absage mit dem Hinweis bekommen, der Bär solle in Bayern verwertet werden.


Demnach soll "Bruno" für Forschung und Lehre erhalten bleiben. Sein Fell soll bis zum Herbst so präpariert werden, dass er dann ins Museum kommen kann. Das Skelett soll als Präparat der Tieranatomie der Uni München oder der Zoologischen Staatssammlung für wissenschaftliche Untersuchungen überlassen werden, die inneren Organe seien als Lehrobjekte für die Zoologische Staatssammlung vorgesehen.


Von "staatlichem Team" erlegt
Erlegt wurde "JJ1" nicht von Privatjägern, vielmehr sei der "Problembär" von einem "staatlich beauftragten S
icherheitsteam des Landratsamtes Miesbach" getötet worden, wie der Deutsche Jagdschutz-Verband (DJV) am Dienstag mitteilte.


Flut von Strafanzeigen
Der Abschuss von "JJ1" löste eine Flut von Strafanzeigen aus. Nicht nur bei der zuständigen Staatsanwaltschaft München II, sondern auch bei anderen Anklagebehörden sowie bei der Polizei sei bereits "eine Vielzahl" von Anzeigen eingegangen, so der Leitende Oberstaatsanwalt Rüdiger Hödl am Mittwoch.


Nach Angaben der Münchner Staatsanwaltschaft will die Behörde die kommenden beiden Wochen klären, ob nach dem Abschuss ein Anfangsverdacht für ein strafrechtliches Ermittlungsverfahren gegeben sei.


Dabei prüfe man, ob die Abschussgenehmigung formal in Ordnung gewesen sei und "ob die Genehmigung veranlasst war", sagte der Leitende Staatsanwalt. Entscheidend ist demnach, von welcher Gefährdungslage die Behörden ausgehen mussten.


Jagdbehörde verteidigt Abschuss
Die Oberbehörde Jagd beim Amt der Tiroler Landesregierung verteidigte am Mittwoch die Abschussgenehmigung für "JJ1". Es habe sich nach Einschätzung der Experten um einen "Risikobären" gehandelt, von dem eine konkrete Gefahr für Menschen ausgegangen sei.


 

28.06.06 21:27

18298 Postings, 8429 Tage börsenfüxleinhat Bruno doch gelitten?

Doch kein schmerzloses Ende
"Bruno" hat gelitten

Braunbär "Bruno" war nach seinen zwei Treffen in den Brustkorb doch nicht sofort tot. Die Projektile hätten zu "umfangreichen Verletzungen in Lunge und Leber geführt", teilte das bayerische Umweltministerium am Mittwoch in München zum Obduktionsbefund des Tieres mit.

Noch am Montag hatte Umweltstaatssekretär Otmar Bernhard (CSU) behauptet, der aus Norditalien stammende Braunbär namens "JJ1" sei "sofort" tot gewesen und habe ein schmerzloses Ende gefunden. Jetzt heißt die offizielle Lesart "schneller Tod".

Italien gedenkt "Bruno"

Derweil will die staatliche italienische Waldpolizei (Cfs) einen Hubschrauber nach "Bruno" benennen. Der Helikopter, mit dem ab kommendem Oktober Waldbrände bekämpft werden sollen, werde auf den Namen "Orso Bruno" (Bär Bruno) getauft, teilte Cfs-Chef Cesare Patrone am Mittwoch mit. "Dies ist eine symbolische Geste, um des am Montag in Bayern erschossenen Bären Bruno zu gedenken", erklärte er.

Er kritisierte zudem die Erschießung des Tieres, "das Frucht eines schwierigen und gut funktionierenden Programms zur Wiedereinführung der Bären in die Alpen ist und das die Biodiversität schützen soll."  

28.06.06 21:46

61594 Postings, 7486 Tage lassmichreinMeine Fresse - in Kanada werden aus niederen

Beweggründen (GELD) täglich dutzende Bären geschossen. Dieses Tier hier war eine Gefahr, da "Bruno" aus reiner Mordlust die Tiere gerissen hat und keinerlei Angst mehr vor Menschen hatte !!  Möchte wissen, was der Hype jetzt soll !!!


 

...be happy and smile

 

28.06.06 23:01

26159 Postings, 7348 Tage AbsoluterNeulingDieser Bär war ein Geistwesen.

Er hatte eine Botschaft für die Menschen. Viele von uns waren bereit, zu verstehen und nachzudenken. Es gab keinen wirklichen Grund, ihn zu töten. Die Menschen machen so etwas, um sich zu beweisen, dass sie keine Angst haben. Und um zu zeigen, dass sie die Beherrscher des Landes sind. Der weisse Mann hat gezeigt, dass er noch lange nicht fähig ist, mit den Wildtieren in friedlicher Koexistenz zu leben. Es werden andere Brüder und Schwestern dem Bär Bruno nachfolgen und getötet werden. Bis die Menschen den alten bayerischen Satz wieder gelernt haben: Leben und Leben lassen.

"Isarindianer" Willy Michl, München  

28.06.06 23:10
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441 Postings, 6505 Tage nasgulGut das das Viech tot ist

Wieviele Schafe und Hühner hat dieser gestörte Bär auf seinem Amoklauf unsinnigerweise getötet? Wäre nur eine Frage der Zeit gewesen bis ein oder mehrere Menschen hätten dran glauben müssen. Gestörte Köter werden ja auch nicht erst betäubt und anschließend in den Zoo oder Tierpark gesteckt.  

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