Wetter-Stressfaktor, dadurch bedingt war ich mit hoher, teils sogar mit sehr hoher Intensität unterwegs. Am letzten Anstieg zu der Alm (im Bild) wurde ich von einem erkennbar guten Mountain-Biker überholt (Kilometer 150). Die Steigung beträgt hier moderate 5% im Schnitt, teils weniger, an manchen Rampen deutlich höher.
Er war recht schnell etwa 20 Sekunden in Front, was am Berg recht viel ist. Ich entschloss mich ihm Paroli zu bieten und erhöhte das Tempo, so dass der Abstand eine Zeitlang etwa gleich blieb.
In den flacheren Passagen legte ich einen Zahn zu, wobei technisch gerade das Gegenteil der Fall ist, denn in der Regel ändert man die Übersetzung nicht mit dem Kettenblatt, sondern mit den am Hinterrad sitzenden "Ritzeln" des Zahnkranzes, und zwar derart, als dass man die Zähnezahl (Umfang des Zahnrades) vermindert, um die Übersetzung zu erhöhen, sich damit aber auch einen erhöhten Widerstand, den es mittels Muskelkraft zu überwinden gilt, einhandelt. Bleibt die Umdrehungsgeschwindigkeit der Kurbeln gleich, bedeutet das mehr Meter je Kettenumlauf des nun kleineren Zahnrades, das sich schneller dreht, als das größere, aber eben deutlich mehr Kraft abverlangt. Vom 26er auf das 24er gewechselt somit ein Kraftmehr- aufwand von 2/26 = 7,5%.
An der nächsten Rampe war ich fast "dran" und nun kommt ein fieser psychologischer Trick ins Spiel. Machen Sie Ihrem Kontrahenten klar, dass Sie da sind und räuspern sich, oder machen Sie sich anderweitig bemerkbar. Das schwächt den "Gegner" nachhaltig, denn der ist im Gedanken stets bei ihnen und hat Sie nicht ohne Grund so schneidig überholt. Wenn jemand derart überholt, dann ist er entweder tatsächlich ein Überflieger (Profi) oder er versucht sich (auf Ihre Kosten) ein Gefühl der Überlegenheit/Selbstbestätigung zu erfahren (was man durchaus im zweifachen Sinne verstehen kann/soll).
Jedenfalls sank das Tempo nun rapide beim "Schneidigen Überholer" und auf eine Bemerkung von mir (durchaus freundlich) erwiderte er: "Ich hab ja heute noch was vor" und bog kurze Zeit später taktisch ? ab. Ich war ganz froh darüber, denn schon bei Kilometer 115-120 duellierte ich mich mit Rennradfahrern, anschließend ein Berg der zweiten bis dritten Kategorie, alles bei Temp. um die 30 Grad.
Abfahrt über 650 Höhenmeter dann ohne Probleme, danach 120 Kilometer bei zunächst moderatem, später heftigen Gegen- winden, die viel Moral abverlangten, zumal nicht klar war, ob ich an diesem Tage überhaupt nach Hause kommen würde.
Am Ende stellten sich die Gewitter als Vorgeplänkel heraus, erst Sekunden (echt wahr) nachdem ich mein Bike zuhause abgestellt hatte, begann es dann langanhaltend und stark ab- kühlend zu regnen.
Auf etwa 1.100 Meter (Tal etwa 450 m) bei leichtem Föhn. (Siehe typische Bewölkung) Dieser leichte Fallwind "brach" innerhalb kürzester Zeit in sich zusammen und einzelne Gewitterzellen übernahmen das Regiment, die mich zu zwei außerplanmäßigen Stopps zwangen.
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Angehängte Grafik:
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