Werde mir die verlinkte Seite bei Gelegenheit zu Gemüte führen. Jetzt nur als Splitter: Spätestens seit 56 hat sich kein linker Intellektueller - Chomsky mal ausgenommen - als 'linker Intellektueller' definiert oder aufgeführt. Dies hat eine Reihe von Gründen, ua das Aufkommen des ideologiekritischen Denkens, dessen historische Aufgabe es war, die eigenen linken Wurzeln zu dekonstruieren. Dass die ganzen postmodernen Denkbewegungen den linken Kosmos dabei nicht verlassen erscheint als nicht weiter erwähnenswerte Selbstverständlichkeit, schon weil keine rechte Gegenposition existiert, die etwas anderes aufbieten könnte als sich an den Vorgaben der kulturellen Linken abzuarbeiten. Identitäre Theorie hat überhaupt keinen anderen Inhalt.
Mit dem partiellen Erfolg der kulturellen Konterrevolution speziell in den US dreht sich das Blatt wieder, denn alle diese Intellektuellen sind und waren 'Verteidiger der Republik'. Nicht aus Liebe zu ihr, zur Macht oder zu Mutti, sondern weil allein die Republik die emanzipatorischen Schnittstellen und Gateways einer weiteren Evolution von Gesellschaft in sich trägt - die existentiell gefährdet sind, wenn es das Bürgertum wie jetzt wieder dazu drängt, die eigenen Widersprüche barbarisch aufzuheben. Deshalb ist man heute wieder das, was historisch schon fast verworfen schien, nämlich 'linker Intellektueller'. ----------- the old world is dying, and the new world struggles to be born; now is the time of monsters
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