Die Rallye in Argentiens Aktienindex ist von Hyperinflation von über 40 % in 2017 getrieben.
Reuters: Argentina’s President Mauricio Macri is seeking to show signs that the economy is rebounding and that inflation - which totaled more than 40 percent last year - is under control ahead of mid-term elections in October that will help determine the fate of his open market reform agenda.
Es ist interessant zu sehen, wie argentinische Aktien als Sachwerte weniger entwerten als die Landeswährung Peso. Sie machen also durch ihre Anstiege einen Teil der Inflation wieder gut. Ein ähnliche Aktien-Monsterrallye gab es auch im Hyperinflations-Land Zimbabwe.
Man muss sich als Bär ernsthaft Fragen, ob die Rallye in USA seit 2009 nicht ebenfalls kommende bzw. erwartete Inflation vorwegnimmt. Trump gießt mit 1,5 Billionen neuer Staatsverschuldung (Steuer-Erleichterungen für Ultrareiche) gerade frisches Öl ins Feuer.
Andererseits beklagen Fed, EZB und BOJ, dass die Inflation "noch zu niedrig" sei und den "Sollwert" von 2 % noch nicht erreicht habe. Diese angebliche "Deflationsgefahr" dient in Japan und Europa als Vorwand für weiteres Gelddrucken.
Insgesamt ist die Lage konfus:
(1) - Die US-Rallye signalisiert, dass es die Inflation bereits gebe (denn das reale Wirtschaftswachstum und das der Firmengewinne rechtfertigt die Anstiege nicht).
(2) - Die Notenbanken hingegen "signalisieren", dass es die Inflation noch nicht gebe, deshalb setzen sie in Europa und Japan das Drucken fort. Gerade dadurch aber schüren sie Inflationserwartung.
Die Märkte steigen wegen (1) UND (2) - also sozusagen wegen Inflation und Nicht-Inflation gleichzeitig. Vielleicht ist es aber einfach nur Gier und Mangel an Alternativen, weil Festgeld- und Spargeld auch in USA nur noch lächerliche Zinsen bringt.
Wie man es auch immer dreht: Es bleibt eine Notenbank-Rallye ohne fundamentale "Füße". Den Bullen sollte die mangelnde Substanz zu denken geben.
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