Aktienrückkäufe sind grundsätzlich verbotener Insiderhandel ( sowohl in den USA als auch hier) und damit eine Straftat.
Es gibt jedoch Regeln, die den Handel mit eigenen Aktien vom gesetzlichen Insiderhandelsverbot auschließen. Dafür müssen jedoch gewisse Punkte erfüllt sein - die wiederum sind leider teilweise ENORM kompliziert und auslegungsbedürftig,
Ein Beispiel:
Sind bestimmt Voraussetzungen erfüllt, wäre eine "Kursstabilisierung" erlaubt, während eine "Kursmanipulation" immer verboten ist.
Ich kopiere mal eben die rechtlichen Definitionen, dann wirst Du sehen, was ich meine...;) Kursstabilisierung:
Unter dem Begriff der Kursstabilisierung wird allgemein die Einflussnahme auf den Kurs von Wertpapieren zum Ausgleich von Kursschwankungen bzw. das Glätten von Kursausschlägen verstanden, die ihren Grund nicht in der aktuellen Geschäftslage des Emittenten oder der allgemeinen Marktentwicklung finden.
Kursmanipulation
Unter Kurs- bzw. Marktmanipulation wird die Einflussnahme auf den Kurs verstanden, die geeignet ist, einen „falschen“ oder „künstlichen“ Preis herbeizuführen, der die reale Situation von Angebot und Nachfrage des betreffenden Titels nicht widerspiegelt.
Indem die Unternehmen gezielte Einfluss auf die Preisbildung nehmen, hat die Kursstabilisierung immer einen manipulativen Charakter, und durch Stabilisierungsmassnahmen können die übrigen Marktteilnehmer über die Marktentwicklung des entsprechenden Titels täuschen. Problematisch, oder etwa nicht?
In dem Moment wo der Vorstand das beschließt, haben die Board Member schon einen zeitlichen Vorteil. Und die Praxis hat gezeigt, dass sehr oft CEOs und Vorstandsmitlgieder sind, die Ihre eigenen (privaten) Aktien dann verkaufen, wenn gerade die Rückkaufprogramme laufen, welche von Ihnen selbst beschlossen wurden.
Das verstößt alles sowas gegen das Prinzip des offenen Marktes. Das hat selbst der Chef der US-Börsenaufsicht SEC dieses Jahr öffentlich angeprangert und daran erinnert, dass es rechtliche Auflagen dafür gibt, um sowas zu starten. Und die eigenen Aktien "völlig" fehlbewertet sein müssen. Wenn die eigenen Aktien eben aber zu billig sind, warum verkauft der CEO/Vorstand dann gerade seine selber?
Das ist jetzt der rechtliche Teil - und davon auch ein Kleiner, aber der Wichtigste. Du kannst Dir vorstellen, dass das schamlos ausgenutzt wird. Aber nach dem nächsten Crash werden die Leute Fragen, wohin das ganze Geld gegangen ist...und wofür soviel Schulden gemacht wurden.
Aber von den schwerwiegenden wirtschaftlichen Folgen fange ich heute nicht mehr an...
MFG
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