Nationalismus ist ein Ordnungsprinzip, daß verkürzt dargestellt besagt, daß eine Regierung sich zu allererst um die eigenen Leute zu kümmern hat. In Zeiten wie diesen nicht nur sinnvoll, sondern geradezu überlebensnotwendig!
Aufgegriffen aus einem Thread in dem es um das Thema Nationalismus geht, habe ich diesen Absatz mal zitiert, der wie ich finde, sehr kurzsichtig ist und zudem auch fern der Realität.
Aber gehen wir mal davon aus, dass man dem Prinzip "Wenn Jeder an sich selbst denkt ist an Alle gedacht!" folgen würde.
Gehen wir davon aus, dass der Konsum eine weitestgehend feste bzw. kaum beeinflussbare Größe ist.
Wenn nun jedes Land an sich selbst denkt, würde dies irgendwelche Vorteile bringen? Würde dadurch tatsächlich mehr konsumiert werden (können)?
Nein, denn wenn man mal das Beispiel Trump in den USA nimmt, was würde denn passieren wenn statt in Mexiko die Autos in den USA gefertigt werden? Die Autos die man in den USA evt. mehr absetzt, werden in Mexiko weniger abgesetzt. Für den Autohersteller ändert dies am Absatz nichts, außer dass er höhere Kosten hat, demzufolge höchstwahrscheinlich die Preise für die US-Konsumenten steigen werden. Was dann dazu führt, dass in den USA bedingt des höheren Preises weniger PKW abgesetzt werden können und unterm Strich Mexiko und die USA verlieren werden.
Selbst wenn man mal vom bestmöglichen Fall ausgehen würde und sich Vorteile ergeben, so beruhen letztendlich auf die Nachteile Anderer, zumeist Schwächerer.
D.h. die Vorteile den die USA durch die Verlagerung erreichen könnte ist zugleich Nachteil von z.B. Mexiko. Das Gefälle zwischen Arm und Reich, zwischen Mexiko und den USA würde sich weiter verschärfen, damit letztendlich der Druck auf die Außengrenzen sowie Drogenhandel, etc. steigen. Dann bleibt wohl nur der Bau einer Festungsanlage, welche weitere Nachteile mit sich bringt. Sie verschlechtert die Beziehungen zum Nachbarn, schafft Flüchtlingsprobleme und Nachteile beim Außenhandel, welche sich dann auch wieder auf die heimische Wirtschaft auswirken. Am Ende steigt die Arbeitslosigkeit im Lande, weils sehr teuer ist den heimischen Konsum so weit hoch zu halten und vom Außenhandel sinkende Absätze zu erwarten sind. Trump wird letztendlich diese nationale Scheinwelt mittels Billionen von Dollars versuchen aufrecht zu erhalten. Die Zeche dieser nationalen Kurzsichtigkeit werden dann die Folgegenerationen tragen müssen.
Nationalismus hat daher nix mit einer Überlebensstrategie zu tun, sondern ist genau das Gegenteil, sie schafft gesellschaftlichen Minimalismus den sich die national denkenden Menschen dann selbst schön reden. Siehe u.a. Russland oder der Türkei. Man arrangiert sich mit steigenden Preisen und dem "Gürtel enger schnallen" und opfert der nationalen kurzsichtigen Denke seinen Wohlstand. In Russland oder der Türkei mag dies ein haltbarer Zustand sein, weil große Teile des Volkes von Wohlstand ohnehin noch nicht viel gesehen haben. Im vom Wohlstand verwöhnten "Westen" würden die Nationalisten vermutlich relativ schnell wieder aus der Politik verdrängt, wenn Hinz und Kunz sich den Audi oder BMW wie bisher plötzlich nicht mehr leisten kann.
Gerade der "Westen" könnte solch breiten Wohlstand gar nicht ohne die Globalisierung leben, weil er sich für das Geld welches er kassiert, gar nicht so viel leisten könnte. Ein großer Teil des Wohlstands beruht darauf, dass uns z.B. die Textilien in China, etc. jemand billig näht und wir nicht 50€ für ein T-Shirt und 150€ für die Hose ausgeben müssen.
Uns Allen wird es nur gut ergehen, wenn es all unseren Nachbarn gut ergeht.
Geht es unserem Nachbarn schlecht, werden auch wir die Folgen dessen zu spüren bekommen, in schlimmsten Falle in Form von kriegerischen Auseinandersetzungen.
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