Nun zuerst müssen wir ermitteln, was in diesen Anstieg hineingepreist wird, dann erst kann man das Ziel dazu ausmachen.
Und genau das ist jetzt bei der Post dringend notwendig. Es beginnt nicht mit dem Schmieden der großen Ringe, sondern mit dem Erwarten der Wiederherstellung der Geschäftsergebnisse, die dem bisherigen Allzeithoch zu Grunde lagen. Das war damals das Ergebnis aus 2018, das nie erreicht wurde und zur Kursdelle geführt hat. Als das bisherige Allzeithoch erreicht wurde, befand sich der Dax auch in einer günstigen Anstiegsphase, so dass die allgemeine Markttendenz vergleichbar ist. Daher kann man diesen Faktor bei der Betrachtung weglassen.
Im Wert von 41,xx wurde das Ziel bei EBIT 3,75 Milliarden eingepreist, aber schon bald nach dem Erreichen am Jahreswechsel vom Vorstand zurückgenommen. In das Ergebnis von 2019 wäre somit das bisherige Allzeithoch einzupreisen, wenn das Ziel das gleiche wäre - also bei 3,75 Milliarden liegen würde. Nur hat die Post den tatsächlichen Wert nach oben geschraubt, was der Markt jetzt nicht länger tatenlos zusieht. Steigt der Dax weiter an, so ist spätestens mit dem Erreichen des alten Daxallzeithochs auch das Allzeithoch der Post zu erreichen. Andernfalls würde die Post der Marktentwicklung hinterherrennen, weil die eigene Entwicklung inzwischen wieder der alten Entwicklung (mindestens) entspricht. Auf der Zeitschiene betrachtet bedeutet das, dass jetzt Ende Oktober die Zeit gekommen ist, den Jahresverlauf bei der Postaktie dem damaligen Verlauf zum Allzeithoch anzupassen, auch wenn damit natürlich noch nicht das verbesserte EBIT darin enthalten ist.
Diese Einpreisung muss und wird gesondert erfolgen - und zwar nach den Zahlen des dritten Quartals. Mit diesen Zahlen könnte eine hinreichende Verlässlichkeit für das verbesserte EBIT errechnet werden und in die Kurse einfliessen. Das wäre genau passend für die Zeitschiene, in der ab Januar zusätzlich das Erreichen der Strategie 2020 mit 5,x Milliarden zusätzlich zu den verbesserten Zahlen eingepreist wird. Faktisch haben wir es mit eine doppelten Aufholjagd der Post zu tun, die nicht nur den Kurswert anpassen muss, sondern dies auch noch in einer vorgeschriebenen Zeitrange erfolgen muss, da nach dieser Zeitrange (=31.12.2019) die Ausrichtung auf 2020 erfolgt.
Heute nehmen alle "vorsichtigen Anleger" Gewinne mit, da Amazon "schlechte" Zahlen geliefert hat. Aber nur wer keine Ahnung hat, sieht das Ergebnis als schlecht an, weil darin alle Zugeständnisse von Amazon an die Prime-Kunden enthalten sind, die in der tagesaktuellen Lieferung bestehen. Die Kosten dafür haben sich erhöht, und Amazon hat das nicht an seine Kunden weitergegeben. Das ist aber ein indirektes Zeichen für die guten Zahlen der Post, die durch die eigene Preiserhöhung erfolgt ist. Und genau darin besteht der riesen Geschäftsvorteil der Post, wenn sie elektrisch liefern kann. Von einer riesen Nachfrage nach Elektroautos ganz zu schweigen. Hier wird Amazon nicht auf der Stelle rumdruxen, sondern mit aller Macht versuchen die Kostenspirale, die mit Verbrennungsmotoren behalten wird, zu durchbrechen. Bei dem Umfang der Geschäftstätigkeit von Amazon weltweit, reden wir hier nicht über "Kleinigkeiten".
Ob die Post da rankommt, kann ich nicht sagen, aber fest steht, dass Amazon mit der Post und den Works keine schlechten Erfahrungen gemacht hat. So etwas hätten die gerne auch zuhause, nur eine Nummer viel größer. Und kommt es zum deal, so kommt ein Verkauf niemals, denn den Preis kann und wird niemand bezahlen, denn man kauft ja nicht nur Streetscooter sondern auch seine beiden größten Kunden.
Alles Gute
Der Chartlord
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