na sowas: Richtig. Die LVNG hat ja bereits auch 14 Triebzüge bestellt. Frage ist hier nur, wann die Auslieferung erfolgt. Ein wesentlicher Punkt für die Inbetriebnahme ist bereits durch die Zulassung des EBAs (Eisenbahnbundesamt) erfolgt. Bei Fahrzeugneubauten lässt diese Zulassung mitunter lange auf sich warten. Man wäre eigentlich bereit für den Ausstoß.
Mich würde faktisch interessieren, wie sich die Karre vom Fahrverhalten bewegt, Beschleunigung, Bremsverhalten, etc. Hab aber in meinem Kollegenkreis leider keinen, der den iLint gefahren ist.
Der iLint (LINT = Leichter innovativer Triebwagen) basiert auf der Baureihe 620/622 und läuft in vielen Bundesländerm. Im Kölner Dieselnetz haben diese VTs (Verbrennungstriebwagen) die Baureihe 644 auf den Strecken Köln-Trier, Köln Hansaring-Marienheide, Bonn-Kreuzberg (Ahr), Euskirchen - Bonn abgelöst. Der iLint wird unter der Baureihe 654 gelistet, zwei Versuchstriebzüge sind im Einsatz, einer zur Zeit bei der RTB auf den Strecken Düren-Heimnach und Düren Linnich. (Fahrzeugpool VTs RTB derzeit 8 mal Baureihe 650 Sprinter und 3 mal Lint 54)
Der iLint ist 140 km/h schnell, bietet 150 Sitz- und Stehplätze, soll mit einer Füllung 1000 Km zurücklegen und erreicht eine Leistung von 544 Kw bei einer Anfahrzugkraft von 87 KN. Zum Vergleich: Moderne Güterzuglok liegt bei 300 KN Zugkraft.
Auf der Innotrans 2014 haben das Land Niedersachsen, der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr, das Land Baden-Württemberg und der Rhein-Main-Verkehrsverbund eine Absichtserklärung mit ALSTOM zur Beschaffung von 48 Wasserstofftriebzügen unterzeichnet. Hierdurch sollte die Entwicklung eines solchen Fahrzeugmodells vorangetrieben werden. (Zu deiner Frage zu dem Frankfurt-Kontrakt dürfte das die Taunustalbahn Frankfurt nach Königsstein und die Odenwaldbahn betreffen, Eberstadt-Hanau/Darmstadt). Rhein-Ruhr dürfte Dortmund-Iserlohn, Hagen-Warstein-Kassel sowie weitere kleine Dieselstrecken umfassen. Niedersachsen ist schon gesetzt mit EVBs Bremervörde-Bremen-Buxtehude-Cuxhaven-Verbindungen. Baden-Würtemberg alle Dieselstrecken rund um Crailsheim. Dort ist der von dem Kölner Dieselnetz verwendete VT Baureihe 644 mit einigen Fahrzeugen zur Bedarfsdeckung umbeheimatet worden.
Eins ist noch zu erwähnen, dass bei Bestellungen im Eisenbahnsektor bis zur Auslieferung sehr viel Zeit in das Land geht. Meistens decken die Verkehrsverbünde lange Zeit aus Gründen der Wirtschaftlichkeit ihre Streckennetze mit alten Bestandsfahrzeugen ab, die in langjährigen Verlehrskontrakten, meist mit 10-bis 20 jähriger Nutzungsdauer laufen. Interessant wird es, wenn eine neue Ausschreibung für eine Strecke begeben wird, wo in der Anforderung des Bestellers, also des Verkehrsverbundes, Neufahrzeuge gefordert werden. Dann wäre die Türe für Wasserstofftriebzüge auf Dieselstrecken offen. Beispiel: Bei der Neuausschreibung für das Kölner Dieselnetz wurde ein neu konzipiertes Fahrzeug gefordert. Das löste die Baureihe 644 im Kölner Dieselnetz zugunsten des Lint 54, Baureihen 620 und 622 ab. Das Kölner Dieselnetz wurde zum Dezember 2013 mit einer 20 jährigen Vertragsdauer an DB Regio Rheinland vergeben. Ergo wird hier bis 2033 kein iLint laufen, erst einmal mit der Neuausschreibung.
Das wird einer der Gründe sein, warum Wasserstoffzüge so schnell in Deutschland kein Fuß fassen werden. Bei der RTB könnte sich das anders verhalten, weil sie zu 25 % im Besitz der Stadt Düren ist, der RegioSprinter (x8) doch etwas in die Jahre gekommen ist und bereits 3 Linte54 dort im Einsatz sind.
Ich hoffe, ich konnte ein wenig Einblick in die Eisenbahnwelt mit ihren Eigenarten geben und verständlich darlegen, warum es bei der Eisenbahn immer so lange dauert, :-)
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