Lassen wir einmal die hausgemachten Probleme, die politischen Einflüsse wie die Ausschreibungen 2017 in Deutschland außer acht, dann sind m.E. dem Nordex-Kurs zwei Dinge zum Verhängnis geworden:
1. Nordex ist aus meiner Sicht das einzige, größere Unternehmen aus dem Windkraftbereich, welches überhaupt von Leerverkäufern usw. angegriffen werden konnte bzw. wo es sich lohnen konnte. Gehen wir mal durch:
Vestas - hat einen Staatsfonds im Rücken, dazu jede Menge Liquidität, also auch ARP-Möglichkeiten usw. - zu riskant
Siemens-Gamesa - auch da 60% bei Siemens, Siemens ist eine Bank und hätte mit Übernahme kein Problem - zu riskant
Senvion - ebenfalls Großaktionär, dazu zu wenig Free-Float und zu illiquide im Handel - zu riskant
GE - no way
Enercon oder die Chinesen - Pech, gar nicht an der Börse
2. Nordex kann sich im Moment schlicht nicht wehren
Acciona liegt bei knapp 30 %, darf auch aufgrund Übernahmeverpflichtung nicht zukaufen, das gleiche gilt für Nordex selbst, auch da ist kein ARP aus dem gleichen Grund möglich, also keine Handlungsmöglichkeiten; zudem hat man leider durch das alte Management viel Vertrauen verspielt...Allerdings wird dies ja im Herbst 2018 sich ändern, wer dann glaubt, der Kurs sei noch so niedrig wie jetzt, damit Acciona billig übernehmen kann, wird sich m.E. täuschen. 70% der Aktionäre werden ungern billig ihre Aktien hergeben wollen, wenn Acciona schon mal 26 Euro bezahlt hat. Da wird der Kurs wohl vorher schon ein wenig in die richtige Richtung gedrückt werden...
Zu den Ausschreibungen in Deutschland ist zu sagen, dass einmal mehr unsere völlig gehirnamputierten, lobbygetriebenen Politiker und Beamte im Staatsapparat ganze Arbeit geleistet haben hinsichtlich der Bedingungen für 2017. Deutschland hat damit ganz wesentlich zur "Delle" in der Windkraftbranche beigetragen. Man muss sich klar sein, dass jeder Abbau von Kapazitäten und damit Arbeitsplätzen in Deutschland bei der Erholung der Branche definitiv nicht mehr in Deutschland, sondern im Ausland aufgebaut wird. Zahlreiche Zulieferer der Branche, die sich eben nicht international aufstellen können, werden massiv Schwierigkeiten bekommen in 2018 und ebenfalls Arbeitsplätze abbauen. Die Klimaziele für 2020 werden krachend verfehlt, da in 2018 ein Großteil des geplanten Zubaus wegfällt (ab Mitte 2018 wird es wieder massiv anziehen) und dies, obwohl der Energieverbrauch eher steigt als fällt. Und an die Umwelt und damit unsere Lebensgrundlage denkt man doch ohnehin zuletzt.
Das böse Erwachen wird aber noch kommen.
Und wie immer: wen es nicht interessiert, einfach überlesen.
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Man darf ja auch als Investierter nicht nur alles rosa sehen... 
