Soll die Rechtschreibreform wieder rückgängig gemacht werden?

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neuester Beitrag: 30.09.05 17:26
eröffnet am: 13.07.04 19:34 von: SchwarzerLo. Anzahl Beiträge: 459
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13.07.04 19:34

13475 Postings, 9083 Tage SchwarzerLordSoll die Rechtschreibreform wieder rückgängig gemacht werden?

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433 Postings ausgeblendet.

27.06.05 20:58

129861 Postings, 7488 Tage kiiwii--deshalb darf ich es trotzdem schreiben, odda?

Odda erst recht !?!


MfG
kiiwii

.  

27.06.05 21:01

36845 Postings, 7549 Tage Taliskerkiiwii,

haste beim Verfassen von #433 mit dem Fuss auf den Boden gestampft? Hat was davon...
Gruß
Talisker  

27.06.05 21:03

2692 Postings, 7041 Tage nichtskiiwii, du kannst schreiben watte willst,

dich versteht eh keener.  

27.06.05 21:04

129861 Postings, 7488 Tage kiiwiimacht nichts, nichts

MfG
kiiwii

.  

27.06.05 21:21

10041 Postings, 8005 Tage BeMikiiwii

Du darfst alles schreiben, was
Talisker, bear45, BarCode etc. nicht mißfällt.
Freies Land, weeste doch!

Grüße
BeMi  

27.06.05 21:33

10041 Postings, 8005 Tage BeMiAlso, kiiwii,

also weeste, dit is ja ma wieda tüpüsch!!!
Is do klar, dett dit Spruch der Hamma Hamma Hamma is,
broochste janischt schreibm!
 

27.06.05 21:42

2692 Postings, 7041 Tage nichtsbemi,

ditte jeht aber ooch noch besser. bißchen üben und dann jeht dit
von janz alleene. dit heeßt nich "janischt", dit heeßt "janüscht".
mensch männeken.  

27.06.05 21:46

10041 Postings, 8005 Tage BeMiDanke, nichts,

ich laß mich gern belehren, denn
ich übe wirklich noch. *g*

Ciao
BeMi  

16.07.05 12:28

36845 Postings, 7549 Tage TaliskerIch fass es nicht.

Bayern boykottiert Rechtschreibereform
16. Jul 11:13

Die Rechtschreibereform wird in Bayern nicht wie in allen Bundesländern zum 1. August in Kraft treten. Dies gab Ministerpräsident Stoiber bekannt und rief zur Nachahmung auf.

Zwei Wochen vor dem bundesweit verbindlichen Start der neuen Rechtschreibung hat Bayern überraschend angekündigt, die neuen Regeln doch noch nicht einzuführen. Zugleich rief der bayerische Ministerpräsident Edmund Stoiber in der «Bild am Sonntag» die übrigen Länder zur Nachahmung auf.


«Bayern wird die Rechtschreibreform zum 1. August nicht in Kraft setzen. Wir wollen warten, bis der Rat für Rechtschreibung in den nächsten Monaten seine Empfehlungen für Korrekturen vorlegt. Denn ich will die Vorschläge des Rats für Rechtschreibung übernehmen», sagte der CSU-Vorsitzende der Zeitung.

Stoiber sucht Mitstreiter

«Ich hoffe, dass sich andere Länder anschließen. Mit meinen Kollegen etwa aus Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und dem Saarland bin ich schon im Gespräch», sagte Stoiber. «Es macht keinen Sinn, die Reform jetzt verbindlich einzuführen und schon im nächsten Jahr wieder Änderungen vorzunehmen. Das sollte eigentlich jeder einsehen.»

Vor gut drei Wochen hatte die Ministerpräsidentenkonferenz eine von den unionsgeführten Bundesländern vorgeschlagene Verschiebung der endgültigen Umsetzung der Reform abgelehnt. Stattdessen war die Mehrheit der Länder-Regierungschef dem Votum der Kultusminister gefolgt, die einstimmig dafür plädiert hatten, die unstrittigen Teile der Reform für Schulen und Behörden zum 1. August 2005 in Kraft zu setzen.

Damit wurde die neue Rechtschreibung bis auf wenige Ausnahmen ab 1. August für Behörden und Schulen für verbindlich erklärt. Die Umsetzung der Reform zu diesem Zeitpunkt war von den Bundesländern bereits 1997 einstimmig beschlossen worden. Von diesem Zeitpunkt an sollten Lehrer die alten Regeln nicht nur kenntlich machen, sondern auch als Fehler werten. (nz)

http://www.netzeitung.de/deutschland/348719.html  

16.07.05 13:41
4

13475 Postings, 9083 Tage SchwarzerLordBayern wieder mit gutem Bsp. voran.

Der "Pisa-Sieger" setzt auch hier wieder das richtige Zeichen. Hierzulande (und nicht hier zu Lande!) sollte man mehr Mut haben von den Bayern zu lernen.

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Der 22.5.05 geht in die deutsche Geschichte ein. Er läutete das Ende der rotgrünen Agonie und die mit dieser Regierung verbundenen Fehlentscheidungen ein ... Deutschland atmet auf, bald befreit von der rotgrünen Last!  ariva.de

 

18.07.05 15:02

36845 Postings, 7549 Tage TaliskerWenn Journalisten sich winden

Rechtschreibreform
Ein Akt der Vernunft


18. Juli 2005 Der Beschluß der beiden größten deutschen Länder, Bayerns und Nordrhein-Westfalens, die Rechtschreibreform nicht zum 1. August in Kraft zu setzen, kann nur als Akt der Vernunft gewürdigt werden.

Wenigstens zwei Ministerpräsidenten haben erkannt, daß sie ihre Schüler nicht in eine vorläufige Lösung treiben dürfen; Niedersachsen erwägt, sich der Entscheidung anzuschließen. Denn schon jetzt läßt sich absehen, daß die Schüler die soeben gelernten Regeln vergessen und neue lernen müssen. Das stiftet Verwirrung. Außerdem muß sich den Schülern der Eindruck aufdrängen, die Rechtschreibung habe wenig mit Lesen und noch weniger mit Sprache zu tun, sondern lasse sich beliebig ändern. Um so unverständlicher ist die Reaktion der hessischen Landesregierung, die starrköpfig am 1. August festhält. Auch Baden-Württemberg täte gut daran, sich der Entscheidung Münchens und Düsseldorfs anzuschließen.

Ein schwerer politischer Fehler

Die Reaktion der Kultusministerkonferenz hätte nicht beleidigter ausfallen können. Doch die Blamage hat sie sich selbst zuzuschreiben. Es war ein schwerer politischer Fehler, einen Rat für deutsche Rechtschreibung einzusetzen (der schneller als erwartet grundlegende Änderungen erarbeitete) - und zu beschließen, die Rechtschreibreform trotz der längst nicht abgeschlossenen Beratungen des Rates in Kraft zu setzen. Die Kultusministerkonferenz weist freilich darauf hin, sie habe ihren Beschluß mit dem Vorsitzenden des Rates abgestimmt.

Warum aber hat es überhaupt soweit kommen müssen? Stoiber muß sich bei aller Zustimmung zu seiner jüngsten Entscheidung die Frage gefallen lassen, warum er nicht schon im Juni von seiner Weisungskompetenz Gebrauch gemacht und seinen Kultusminister an der Zustimmung zum Inkraftsetzen der Reform gehindert hat.

Noch überzeugender wäre es gewesen, wenn Stoiber schon vor sieben Jahren der übereilten Einführung der Reform in Bayerns Schulen Einhalt geboten hätte. Doch damals konnten den Grundschülern die neuen Regeln nicht schnell genug beigebracht werden. Jetzt ist es höchste Zeit, dem Rat für deutsche Rechtschreibung freie Hand zu geben. Politiker sollten sich aus Fragen der Rechtschreibung ein für allemal heraushalten. Dann könnten sie die Reform auch nicht mehr als Prestigeobjekt behandeln.
Text: oll. / F.A.Z., 18.07.2005, Nr. 164 / Seite 1
Bildmaterial: AP



Wer, liebe FAZ, soll denn sonst darüber entscheiden?
Kein Wort dazu, dass elementarste Dinge durch eine solche Nonsense-Entscheidung nun in der Bundesrepublik unterschiedlich gelehrt und gelernt werden.
Kein Wort dazu, dass nun weiterhin in den betreffenden Bundesländern die Schülerinnen und Schüler auch bei den Regelungen, über die Konsens besteht (!), im unverbindlichen Raum hängen.
Ein Schwachsinn sondergleichen.

Gruß
Talisker  

18.07.05 18:08

13475 Postings, 9083 Tage SchwarzerLordOch, die armen Schüler, welch Verwirrung

Achgottchen, ist das ja schlimm. Dann wird nun zunächst weiter "hierzulande" statt "hier zu Lande" geschrieben. Dadurch geht die Welt auch für die Schüler nicht unter. Verwirrung haben ja nur diese Pseudoexperten hervorgerufen, indem sie diese unsinnige Deform ins Leben gerufen haben.

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Der 22.5.05 geht in die deutsche Geschichte ein. Er läutete das Ende der rotgrünen Agonie und die mit dieser Regierung verbundenen Fehlentscheidungen ein ... Deutschland atmet auf, bald befreit von der rotgrünen Last!  ariva.de

 

18.07.05 18:42

36845 Postings, 7549 Tage TaliskerWenn man keine Ahnung hat, einfach

"mal nichts sagen"
Bei dem geballten Schwachsinn wollen zum Glück noch nicht mal die Parteikollegen mitmachen. Nur Wulff schwankt noch, will wohl noch Reaktionen abwarten...



Bayern und NRW isoliert im Rechtschreibstreit
18. Jul 17:40


Nordrhein-Westfalen und Bayern wollen die neue Rechtschreibung nicht wie vereinbart zum 1. August verbindlich einzuführen. In den Schulen wird aber auch dort die neue Rechtschreibung gelehrt.

Die unionsgeführten Länder Bayern und Nordrhein-Westfalen stehen mit ihrem Vorstoß zur Verschiebung der Rechtschreibreform allein. Die großen Koalitionen in Brandenburg, Bremen und Schleswig-Holstein erklärten am Montag, die unstrittigen Teile der neuen Schreibregeln würden wie geplant am 1. August in
Schulen und Behörden verbindlich eingeführt. Auch die CDU- geführten Landesregierungen von Hessen und Hamburg halten daran fest.

Bayern und Nordrhein-Westfalen hatten angekündigt, die neuen Schreibweisen zum neuen Schuljahr noch nicht verbindlich einzuführen, sondern weiterhin die bestehende Übergangsregelung beizubehalten. In den Schulen dieser beiden Länder wird wie in allen anderen Bundesländern aber auch weiterhin die neue Rechtschreibung unterrichtet. Allerdings werden alte Schreibweisen noch nicht als Fehler angestrichen.

Der rheinland-pfälzische Ministerpräsident Kurt Beck (SPD) sagte, er sehe auch kein SPD-geführtes Bundesland, das den vereinbarten Termin in Frage stelle. Beck, der in der Ministerpräsidentenkonferenz die SPD-Länder koordiniert, warf einigen Unions-Ministerpräsidenten vor, ihnen gehe es um Wahlkampf.

Kritik kam auch von den Schulbuchverlegern und der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW). «Die Schreibregeln sind kein politisches Wunschkonzert und können nicht nach Wahlkampflaune permanent verbogen werden», erklärte der VdS Bildungsmedien als Branchenverband der Schulbuchverleger. Die Schulbuchverlage hätten mit finanziellem Großaufwand ihre Bücher auf die neue Rechtschreibung umgestellt und bereiteten sich vor, die vom Rechtschreibrat beschlossenen Neuerungen aufzunehmen. Die Vize-GEW-Chefin Marianne Demmer sagte, die Schüler würden durch den Vorstoß der beiden Länder erneut verunsichert.

Eine für Montag geplante Telefonkonferenz der unionsgeführten Bundesländer für eine einheitliche Linie im Rechtschreibstreit wurde nach Angaben der baden-württembergischen Landesregierung unterdessen auf diesen Dienstag vertagt. Dann will auch Niedersachsen entscheiden, welchen Weg es einschlägt. Baden-Württemberg ist nach Angaben von Ministerpräsident Günther Oettinger (CDU) ergebnisoffen,bereitet sich aber derzeit auf eine Einführung von Teilen der Reform vor.

Die Kultusministerkonferenz hatte erst kürzlich einstimmig beschlossen, die unstrittigen Teil der Rechtschreibreform zum 1. August verbindlich werden zu lassen. Das bedeutet, dass dann in jenen Bundesländern, die diese Regelung übernehmen, einige frühere Schreibweisen in den Schulen als Fehler bewertet werden.

http://www.netzeitung.de/deutschland/349009.html  

18.07.05 19:24

8051 Postings, 7737 Tage Rigomax@Talisker (#445): Durch die Entscheidung

von Bayern und NRW wird lediglich der bisher schon in allen Bundesländern bestehende Zustand verlängert. Mit dem Ziel, einen weiteren verwirrenden und nur kurze Zeit gültigen Zwischenzustand zu vermeiden. Schwachsinnig finde ich eher den Entschluß der KMK, einen weiteren Zwischenzustand (die angeblich unstrittigen Teile in Kraft zu setzen) auf die Schüler los zu lassen.

Die von Dir beklagte Uneinheitlichkeit ließe sich ganz einfach dadurch vermeiden, daß sich die anderen Länder ebenfalls zur Vermeidung dieses verwirrenden Zwischenzustand durchringen würden.

Besser wäre es sicherlich gewesen, von vorneherein diesen verwirrenden Zwischenschritt gar nicht erst zu gehen. Erst zustimmen und hinterher dann doch nicht - das ist tatsächlich inkonsequent und ich kann die Kritik der FAZ daran nur unterstreichen. Aber die späte Korrektur eines falschen Schrittes ist immer noch besser als das konsequente Weitergehen auf einem falschen Weg.

Weit besser wäre es natürlich gewesen, man hätte diesen Reformunsinn gar nicht erst begonnen. Er hat Milliarden gekostet und die Motivation der Schüler zur Rechtschreibung nahe an den Nullpunkt gebracht.  

19.07.05 10:57

36845 Postings, 7549 Tage TaliskerWenn Rigomaxens sich winden

So scheint es mir.
Man (KMK) hat sich auf etwas geeinigt (über Sinn oder Unsinn kann man sich streiten, natürlich hätte ich ein Komplettpaket auch besser gefunden - das elendige Thema muss ein Ende haben, so oder so). Einstimmig, auch Bayern und NRW. Und zwei Wochen vor Umsetzung sagen Letztere, nö, is nich?  
"Die von Dir beklagte Uneinheitlichkeit ließe sich ganz einfach dadurch vermeiden, daß sich die anderen Länder ebenfalls zur Vermeidung dieses verwirrenden Zwischenzustand durchringen würden." Äh, ja, klar, der Schwanz wedelt, der Hund soll mitmachen? Nachdem sich der Hund kurz zuvor überlegt hat, es wird nicht gewedelt?

Das sind doch Spielchen, aus welcher Motivation heraus (Wahlkampf? Profilierung? Du meinst doch wohl nicht wirklich, dass es ihnen nur um die Sache/Rechtschreibung geht?) auch immer. Denn eines ist klar - um die Schülerinnen und Schüler geht es ihnen nicht. Denn "Mit dem Ziel, einen weiteren verwirrenden und nur kurze Zeit gültigen Zwischenzustand zu vermeiden." ist falsch. Die neue Rechtschreibung wird gelehrt/gelernt. Nun wird das Gelernte z.T. (die Teile, über die Konsens bestand - ich spreche von den maßgeblichen Gremien, behalt das "angeblich") endlich! verbindlich. Und somit gilt dann diese blödsinnige Zwischenlösung nur noch für einen kleineren Teil.

Nochmal: Derzeit hat ein Deutschlehrer einen Fehler (etwas, das nicht dem entspricht, was Lerninhalt war) nur anzustreichen, aber nicht als Fehler zu werten. Toll, hält den Schüler schön flexibel oder was. Andere, vor allem die Schüler, denken: Toll, Beliebigkeit find ich gut.

Gruß
Talisker
 

19.07.05 22:15

8051 Postings, 7737 Tage RigomaxTalisker(449): Dein Anschein trügt.

Wenn es denn sein soll, ich kann das auch:

Ich weiß nicht, wie Du auf die Idee kommst, daß ich mich da winde. Ich habe in #448 ganz klar meine Meinung gesagt. Daß sie Dir nicht paßt, bleibt Dir unbenommen, aber mir "sich winden" vorzuwerfen, zeigt nur argumentative Schwäche.

Auf meine Argumenation in #448 bist Du kaum eingegangen. Stattdessen unterstellst Du der von Dir ungeliebten Seite andere Motive und meinst allen Ernstes, der Schwanz würde mit dem Hund wedeln, wenn sich die anderen Bundesländer der sinnvollen Entscheidung von Bayern und NRW anschlössen.

Bayern und NRW sind keine so ganz unbedeutenden Länder und die Schlechtschreibreform wird von etwa zwei Dritteln der Bevölkerung (wenn nicht mehr) abgelehnt. Da vom "Schwanz" zu sprechen, zeugt wohl eher von einer Mißachtung des Bevölkerungswillens und der Arroganz des selbsternannten Experten.

Oder, um im Bild zu bleiben: Manch ein lautstarker Hund, der meint, sein Schwanz wolle mit ihm wedeln, merkt gar nicht, daß er nur den Mond anbellt.  

21.07.05 10:25

16323 Postings, 6982 Tage quantasBern will Moratorium!

Neue Rechtschreibung: Bern will Moratorium

Am 31. Juli endet die 7-jährige Übergangsfrist zur neuen Rechtschreibung - teilweise. Wie in Deutschland sollen nur die «unstrittigen» Neuerungen obligatorisch werden. Der Kanton Bern allerdings will sogar ganz verschieben. «Der Regeltext für die Rechtschreibung, wie er 1996 beschlossen und 2004 leicht modifiziert worden ist, ist ab 1.8.2005 verbindliche Grundlage für den Rechtschreibunterricht an den Schulen.» So informierte die Schweizerische Konferenz der kantonalen Erziehungsdirektoren EDK am 29. Juni die Kantone, die ihrerseits die Lehrer dahingehend unterrichten müssen. Auf den Brief der EDK reagiert hat der Kanton Bern: In einem Schreiben mit Datum vom 15. Juli schlägt er der EDK vor, die bisherige Übergangsregelung weiterzuführen, und zwar so lange, bis die umstrittenen Bereiche vom Rat der deutschen Rechtschreibung definitiv geregelt worden sind.

Die von der EDK vorgeschlagene Regelung sei «nicht praxistauglich» und schaffe weitere Verunsicherung bei Lehrerschaft und Schülern, sagte Johannes Kipfer, Vorsteher der Abteilung für Volksschule in der bernischen Erziehungsdirektion, auf Anfrage. Dem Kanton Bern sei jedoch nicht an einem Alleingang gelegen, sagte Kipfer. Nach seinem Kenntnisstand hätten auch andere Kantone ähnliche Bedenken geäussert. Keine Vorbehalte hat offenbar der Kanton Zürich: Die EDK-Empfehlungen würden mit Beginn des kommenden Schuljahres umgesetzt, sagte Martin Wendelspiess, Leiter des Zürcher Volksschulamtes, auf Anfrage. Die noch bestehenden Ausnahmen seien zu wenig gewichtig, um deshalb von den internationalen Vereinbarungen abzuweichen. Die EDK wollte am Mittwoch auf Anfrage noch nicht Stellung nehmen. Sowohl das Generalsekretariat in Bern als auch das Sekretariat von EDK-Vorsteher Hans Ulrich Stöckling in St. Gallen sagten, der Brief liege ihnen noch nicht vor.

Nach dem Willen der EDK sollte ab 1. August wie in 14 deutschen Bundesländern ein Teilmoratorium gelten: Bei Zeichensetzung, Worttrennung am Zeilenende und Getrennt-/Zusammenschreibung sowie im Überschneidungsbereich zwischen Getrennt-/Zusammen- und Gross-Klein-Schreibung gelten die alten Schreibweisen nach wie vor nicht als Fehler. Definitiv geregelt sind nur die Laut-Buchstaben-Zuordnung, Bindestrich und Gross-Klein-Schreibung, sofern sie nicht das Problem Getrennt-/Zusammen-Schreibung tangiert.

Im Bereich Getrennt-/Zusammenschreibung - der mithin zu den schwierigsten gehört - hat der Rat für Rechtschreibung im Juni bereits Änderungsvorschläge vorgelegt, die eine Rückkehr zur alten Schreibweise bedeuten. Die Empfehlungen des Rats müssen noch von den zuständigen politischen Stellen genehmigt werden.  Der Rat empfiehlt beispielsweise, wieder wie vor 1996 «Eis laufen» und «Kopf stehen» zu schreiben, wie er auf www.rechtschreibrat.com informiert. Dabei wäre laut der nun amtlich gültigen «Neuregelung 2004» (www.ids-mannheim.de/reform, Stichwort «Service») - «Eis laufen» und «Kopf stehen» gültig.  Lehrer sind also verpflichtet, «nottun» als falsch zu markieren, obwohl die Schreibweise aller Wahrscheinlichkeit nach wieder richtig sein wird, sobald die politischen Gremien die Vorschläge des Rats genehmigt haben werden.

Diese nicht nur pädagogisch problematische Situation hat nicht erst der Kanton Bern erkannt: Bayern und Nordrhein-Westfalen haben ein Moratorium beschlossen, bis der Rat für deutsche Rechtschreibung alle Bereiche bereinigt hat - voraussichtlich also bis Ende 2006. Bereits im Juni hatten auch die drei Akademien der Künste in Berlin, München und Dresden Einspruch gegen die definitive Einführung erhoben. Es sei «fahrlässig, Partiallösungen mit Amtsgewalt zu fixieren», monierten sie.  Noch deutlicher formulierte es der Sprachkreis Deutsch SKD in Bern: «Die neue Rechtschreibung, die ausschliesslich für die Schule entwickelt wurde, ist am Ort ihrer Bestimmung nicht handhabbar: die Reform der Rechtschreibung ist gescheitert», schreibt der St. Galler Gymnasiallehrer Stefan Stirnemann im Mitteilungsblatt des SKD. 

 

 

30.09.05 16:35

8970 Postings, 7541 Tage bammie16-Jährige gewinnt Klage gegen Rechtschreibreform

Eine Oldenburger Schülerin setzt sich mit ihrer Beschwerde gegen die neue Rechtschreibung durch: Die Richter bescheinigten Josephine Ahrens, 16, dass ihre alten Schreibweisen nicht als falsch gewertet werden dürfen.

Das Niedersächsische Oberverwaltungsgericht (OVG) in Lüneburg hat nach Informationen des SPIEGEL einer Schülerin in der Sache Recht gegeben, die gegen die Rechtschreibreform geklagt hat. In ihrem jetzt vorliegenden Beschluss eines Eilverfahrens bescheinigen die Richter der 16-jährigen Josephine Ahrens aus Oldenburg, dass in ihren Schularbeiten die "herkömmliche Rechtschreibung" weder beanstandet noch als falsch gewertet werden dürfe. Außerdem habe sie Anspruch darauf, in der "von ihr bevorzugten" alten Orthografie unterrichtet zu werden.

Das OVG begründet seinen Beschluss damit, dass die allgemein akzeptierte Rechtschreibung auch die richtige sei. Es sei aber "höchst zweifelhaft", ob das auf die neugeregelte Orthografie zutreffe. "Erhebliche Teile im deutschen Volke" lehnten die Reform der Kultusminister ab, und in Presse und Literatur würden "zunehmend" wieder die alten Regeln gelten.

Hart kritisieren die Richter auch das Rechtschreiburteil des Bundesverfassungsgerichts aus dem Jahr 1998: Einerseits gehe Karlsruhe davon aus, eine Schreibweise müsse im Land allgemein üblich sein, um verbindlich sein zu können. Andererseits bestätige das Urteil selbst, dass die neue Schreibweise den Unterricht einer erst noch zu erwartenden Änderung anpasse. Das sei "denkgesetzlich unmöglich".

Dennoch habe das Verfassungsgericht den Kultusministern erlaubt, die Reform an Schulen und Behörden einzuführen. Eine einstweilige Anordnung an den niedersächsischen Kultusminister, die alte Rechtschreibung gelten zu lassen, wollten die Lüneburger Richter allerdings nicht erteilen. Die Schülerin müsse auf ein Urteil warten, mit dem aber vor "Ende der Schulzeit der Antragstellerin" nicht zu rechnen sei.

Josephine Ahrens hatte 1998 erstmals gegen die Einführung der neuen Rechtschreibung geklagt und durchgesetzt, nach den alten Regeln unterrichtet zu werden. Diese Entscheidung hob das Oberverwaltungsgericht Lüneburg im Juni 2001 wieder auf.

spiegel  

30.09.05 16:52

18637 Postings, 8059 Tage jungchendie hat also geklagt

als sie 9 war?
wohl eher die eltern, die ihr kind vorgeschoben haben...

naja, abgesehen davon: recht so! bin auch fuer die alte rechtschreibung  

30.09.05 17:11

5687 Postings, 8504 Tage duschgelwenn du für die alte Rechtschreibung bist,

dann müsstest du dich aber auch konsequenter Weise daran halten!

;-)  

30.09.05 17:15

18637 Postings, 8059 Tage jungchenduschgel

tu ich eigentlich auch. hier tipp ich aber immer klein und hab auf der tastatur kein sz und keine umlaute.
und sollte etwas anderes bei mir eher nach neuer rechtschreibung aussehen, dann ist das ein beklagendswerter rechtschreibfehler. ;-)  

30.09.05 17:19

36845 Postings, 7549 Tage TaliskerGibs zu, jungchen,

das "beklagendswerter" haste jetzt extra eingebaut, oder?
Gruß
Talisker,
der sich nich verarschen läßt ;-)  

30.09.05 17:20

5687 Postings, 8504 Tage duschgelwar nicht so ernst gemeint

mir persönlich macht die neue RS viel mehr Spaß als die alte,
sie ist weniger starr  und etwas logischer.

Und an den Stellen, wo sie unlogisch ist wie bei der Getrenntschreibung halte ich mich nicht dran - wir werden den Duden schon noch in die Knie zwingen ;-)  

30.09.05 17:24

5687 Postings, 8504 Tage duschgelariva sollte übrigens nur noch Mods einsetzen, die

die neue RS beherrschen.


Hurra, Narrenfreiheit,  Mord und Totschlag , Sodom und Gomorrha  ...be happy and smile  

30.09.05 17:26

18637 Postings, 8059 Tage jungchenoooeeehmm

ja klar, hab ich extra eingebaut den fehler... wollt euch mal testen! *g*


(autsch..)  

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