sollte man sich von der BVB Aktie tunlichst fernhalten, denn woanders geht ein beachtliches Wachstum mit viel weniger finanziellen Ausgaben deutlich schneller. RB Leipzig wurde gleich in der ersten Saison Vizemeister. RB Leipzig hat aber nur einen winzigen Bruchteil in Transfersummen und Gehälter ausgegeben, wg. financial fairplay wäre nichts anderes möglich gewesen.
Man kann sich bei jedem einzelnem Spieler von RB Leipzig anschauen, was seine Transferkosten waren. Das Höchstgehalt hat man von damals 3 Mio auf nun 5 Mio nach oben angepasst. Wenn Rangnick beim BVB das Sagen gehabt hätte, dann hätte man eventuell mit Miki verlängert, aber auf jeden Fall auf die vielen überflüssigen Käufe verzichtet, die Transferfehlquote vor und nach Klopp ist beim BVB immens.
Bei Ajax oder Lazio wurde ein sehr deutliches Wachstum ohne jegliche Kapitalerhöhungen oder Investoren von außen möglich. Wofür genau hat BVB die 140 Mio aus der Kapitalerhöhung ausgegeben? Was wäre passiert, wenn BVB als Sturmersatz für Lewandowski nicht Stürmer 1a und 1b gekauft hätte, sondern nur einen, weil man sich mehr nicht leisten hätte können? Dann hätte man direkt erkannt, daß man mit Aubameyang den besten bereits im Kader gehabt hat. Und man hätte keine 50% Verwässerung beim Aktienkurs gehabt, hätte also erst bei einem deutlich höheren Aktienkurs die Kapitalerhöhung gemacht.
Was wäre gewesen, wenn man als Ersatz von Miki nicht vier Spieler Götze, Schürrle, Dembele und Mor gekauft hätte, sondern nur die beiden billigen, weil man sich nichts anderes hätte leisten können? Dann hätten wir nicht hoffen müssen, daß sich Götze und Schürrle verletzten, damit Dembele zum Einsatz kommt.
BVB war vollkommen ohne Zweifel in der besten Position. Man wurde Meister, danach sogar Doublesieger und schließlich erreichte man unfassbar sogar das CL Finale. Natürlich hatte der BVB mit dem Trainer Jürgen Klopp unfassbares Glück, hatte nichts mit dem Können von Watzke zu tun. Aber den Erfolg festzuhalten und zu verstetigen ist irrsinnig viel einfacher, als überhaupt dahin zu kommen, insofern war die Position klar einfacher als bei Leipzig.
Lewandowski hatte damals, im Jahr 2012 5 Mio Gage für eine Vertragsverlängerung verlangt, das hätte BVB locker zahlen können, niemand hat den BVB dazu gezwungen, 26 Mio Nettogewinn auszuweisen. Kagawa hatte nach seinem Wechsel zu Man.Utd 5 Mio jährlich verdient, das hätte BVB ebenso zahlen können.
Als Watzke mit dem unsäglich dummen Spruch kam, Bayern wolle BVB vernichten, antwortete Rummenigge furztrocken, niemand zwinge BVB dazu so hohe Gewinne zu schreiben. Gute Antwort, denn Bayern machte weniger als ein Zehntel so hohe durchschnittliche Gewinne wie BVB, als Bayern ähnliche Gesamtumsätze hatte wie der BVB damals.
Es ist übrigens auch eine Entscheidung von Watzke himself keine gute Kapitalmarktkommunikation zu machen und dann wenn die ganz große Zeit vom BVB vorbei ist, eine fette 50% Kapitalerhöhung zu machen. Was wäre wohl gewesen, wenn Watzke sich um eine gute Kapitalmarktkommunikation gekümmert hätte und der Doublesieger BVB normal bewertet gewesen wäre also nicht 130 Mio, sondern 450 Mio? Dann hätte man diese Kapitalerhöhung direkt 2012 machen können und mit allen Topspielern teuerst verlängern können.
Und warum musste der BVB so schnell wie möglich schuldenfrei werden, welchen betriebswirtschaftlichen Vorteil hatte das? Bei extrem wachstumsstarken Branchen gibt es nirgends Schuldenfreiheit, Bayern war Anfang der 80er Jahre im Verhältnis hochverschuldet. Die haben sich das über Jahrzehnte erarbeitet, wo sie jetzt stehen. Wieso zum Geier, sollte BVB vom Tiefpunkt im Jahr 2007 in winzigen 7 Jahren schuldenfrei werden?
Ich hatte das damals alles gut gefunden. Definitiv. Und dabei bleibe ich auch. Hätte ich aber gewusst, daß Watzke ausgerechnet bei einer durchschnittlichen Mannschaft radikal sein Konzept ändert, dann hätte ich auch sein damaliges Verhalten kritisiert.
Watzke hat dann bei einer eher durchschnittlichen Mannschaft komplett das Konzept geändert, völlig wahnwitzig. Entweder man behält das Konzept oder aber man ändert das in dem Moment, wo die Mannschaft saugut ist und deswegen zusammengehalten werden muss. In dem Fall hätte die Schuldenfreiheit eventuell 2-3 Jahre länger gedauert, wenn der sportl Erfolg aber größer gewesen wäre, nicht unbedingt, der Vorteil wäre höher gewesen.
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