Vielleicht gibt es irgendwann mal eine Geschichte, die lautet..."Die große Fahrt"
Ziel der (Dampfer-)fahrt...die 1000-Meilenzone.
Eine Passage dieser Geschichte könnte lauten...
>>> Die Tage im Mai waren angenehm. Die Passagiere räkelten sich bei milden Temperaturen ab und an in ihren Hängematten, um gleich darauf weiterzuschlummern. Dieses Schlummern wurde - wie fast immer - begleitet von einem entfernt klingendem Geräusch. Ein Geräusch, an dem sich die meisten der Reisenden mittlerweile gewöhnt hatten. Den ein oder anderen Reisenden störte es noch, doch den Menschen die schon öfter eine Schiffsreise unternommen hatten, war dieses Geräusch eher von beruhigender, als von beunruhigender Art.
Eine der Reisenden, die sich als Pfarrerstochter zu erkennen gegeben hatte, und zwecks der Unterhaltung, ab und an ein Wort zum Sonntag unter den Passagieren verteilte, empfand das Geräusch eher belustigend, denn als Grund für Ärgernis. Sie hatte für den Erzeuger dieses Geräusches, nur ein mildes Lächeln übrig. Alles andere wäre in ihren Augen verschwendete Energie gewesen. Sie war der Meinung, dass es keinen Sinn machte, einen Menschen zu seinem Glück schieben zu wollen. Das Einzige was aus ihrer Sicht Sinn machte war, zu versuchen, die Augen zu öffnen. Erst die eigenen. Und wenn dies einigermaßen gelungen war, konnte man - wenn es sich anbot - Energie darauf verwenden, Menschen die Augen zu öffnen, die sie noch geschlossen hielten, bzw. deren Augen zwar geöffnet waren, aber die Sicht noch nebelverhangen.
Es gab nur wenige Menschen die wirklich klare und freie Sicht hatten. Wie es zum Beispiel bei dem Reiseleiter der Fall war. Dieser Mensch hatte die Augen offen. Und war in der Lage, seine Umgebung zu "scan"nen. Dies tat er ganz "soft"...ganz entspannt. Es war eine gute Sichtweise. Es war auch diese Sichtweise, die ihn vor längerer Zeit erkennen ließ, welch großartiger Dampfer in Bau war. Und wohin dieser Dampfer zu fahren, fähig war.
Daraufhin hatte er ein Reiseprospekt erstellt, und zur Betrachtung freigegeben. Viele der Reisenden die sich an Bord des Dampfers befanden, hatten frühzeitig den Wert dieses Reiseprospekts erkannt, und sich zeitnah an Bord des Dampfers begeben. Ein Dampfer, an dem auch nach Beginn der Fahrt, permanent Verbesserungsarbeiten getätigt wurden. Der Kapitän dieses Dampfers, und dessen Crew, waren Menschen voller Ideen, wie man die Leistungsfähigkeit des Dampfers weiter steigern konnte. Eine dieser Ideen war, Schnellboote zu Wasser zu lassen, um mit Hilfe dieser Schnellboote, den Dampfer zu mehr Schubkraft zu verhelfen.
...Die Pfarrerstochter schrieb in ihr Ringbuch. Aus der Hängematte neben der ihren, ertönte ein leises Ploppgeräusch. Verursacht von dem Mann, der einen guten Teil der Reisezeit damit verbrachte, sich um die Biervorräte - die in Form von hellen Hefeweizen an Bord gelagert waren - zu kümmern. Er war zuständig dafür, dass das Bier "nicht schlecht werden" konnte.
Der Verwalter des Biers, und die Pfarrerstochter unterhielten sich eine Weile über das entfernt klingende Geräusch, dessen Erzeugung, in den Augen der beiden mit das Sinnloseste war, was ein Mensch tun konnte - Energie zu verschwenden. Aber vielleicht, so dachten sich die beiden, waren sie ja im Grunde einfach nur blind für die Dinge die es braucht, sein Leben darauf zu fokussieren, mit einer zu einem Tretboot umgebauten Tretmühle, einen Dampfer der außergewöhnlich leistungsstarken Art aufhalten zu wollen.
Die Pfarrerstochter wusste nur allzu gut, dass jeder Mensch - solange er auf Erden wandelte - sein "eigenes Himmelreich" in sich trug. Und wenn es Menschen gab, die sich im Himmelreich wähnten wenn sie mit einem Tretboot, Klopfgeräusche verursachten, in dem Moment in dem sie damit gegen die Bordwand eines Dampfers fuhren...dann war das halt so. "Jeder nach seiner Fason", sagte der Verwalter des Bieres zur Pfarrerstochter, und nahm einen kräftigen Schluck von seinem hellen Hefeweizenbieres. Anschließend räkelte er sich und schlummerte weiter. Die Pfarrerstochter legte ihr Ringbuch zur Seite, und tat es ihm gleich. Die beiden schlummerten friedlich und voller Wohlbehagen. Ein Wohlbehagen, das u.a. von dem Gefühl genährt wurde, sich auf "dem richtigen Dampfer" zu befinden. <<<
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