Canadian hat eigentlich recht ordentliche Q3-Zahlen präsentiert mit einem Modulabsatz von 1,87 GW (+ 7% gg. Q2), einem Umsatz von 912 Mio. $ (+ 32% gg. Q2), einer Bruttomarge von 17,5% (+ 1,6% gg. Q2), einem EBIT von 58 Mio. $ (Marge: 6,3%) und einem Nettogewinn von 13 Mio. $ bzw. ein EPS von 0,22 $. Aufgrund der hohen Zinslast (33,7 Mio. $ in Q3) kommt halt hinten bei Canadian leider nicht mehr allzu viel raus. Wobei aber der Q3 Nettogewinn auch durch kräftige Währungsverluste von 16,5 Mio. $ belastet wurde. Ohne Währungsverluste wäre somit der Nettogewinn doppelt so hoch ausgefallen wie er ausgewiesen wurde. Der Umsatz ist deshalb so stark gg. Q2 gestiegen, weil es in Q3 deutlich größere Projektverkäufe gab als in Q2 (Q3 rd. 200 Mio. $ - Q2 nur rd. 45 Mio. $).
Die Q4 Modulabsatzguidance mit 1,65 bis 1,75 GW ist aber etwas enttäuschend und die Umsatzguidance unter Vorbehalt liegt bei 1,8 Mrd. $. Unter Vorbehalt deshalb, weil Canadian immer noch nicht weiß ob der Verkauf von insgesamt 6 Solarkraftwerken in den USA über 703 MW noch in diesem Jahr zustande kommen wird, da man nicht weiß wann die US Behörden den Verkauf abnicken werden. Deshalb wohl auch die völlig enttäuschende Q4 Bruttomargenguidance von lediglich 10,5 bis 12,5%.
Sollte der 703 MW-Verkauf gelingen, dann wird sicher eine Bruttomarge von > 15% rausschauen, sollte der nicht gelingen und erst in 2018 durchgezogen werden können, dann dürfte der Q4-Umsatz wohl etwas unter 1 Mrd. $ liegen und bei der schwachen Bruttomargenguidance inkl. der hohen Zinslast würde dann sehr wahrscheinlich ein kleiner Nettoverlust raus kommen.
Insgesamt sind für mich die Q3-Zahlen inkl. Q4 Guidance weder Fisch noch Fleisch. Wobei natürlich die richtig schwache Q4 Bruttomargenguidance ohne Frage deutlich negativ zu bewerten ist.
Canadian betont, dass man etwas überrascht gewesen ist, dass die Modulpreise so stabil geblieben sind bzw. sogar gestiegen sind. Problem ist aber, dass die Polysiliziumpreise wie auch die Aluminiumpreise in Q3 deutlich angezogen sind wie auch die Aufwertung des chinesischen Yuan.
Die Finanzschulden von Canadian mit rd, 2,6 Mio. $ sind natürlich riesig, aber wenn alle geplanten Projektverkäufe abgeschlossen sind inkl. dem japanischen SolarReit, sollten sich die Finanzschulden annährend halbieren und damit auch die Zinslast. Wird dann auch der Bilanz sehr gut tun,denn die Eigenkapitalquote leigt jetzt nur noch bei knapp 20%.
Von den Fertigungskapazitäten her hat Canadian aber kräftig zugeschlagen vor allem im Waferbereich, die Ende des Jahres bei 5 GW liegen soll. Die Zellfertigungskapazitäten bei 6 GW und die Modulfertigungskapazitäten bei satten 10 GW.
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