Libuda, Du schreibst "Wenn ein Händler selber produziert oder direkt beim Produzenten einkauft, braucht er keinen Großhändler. "
Grundsätzlich in der Theorie richtig, aber in der Praxis eben nicht, weil viel zu aufwendig. Mal eine vereinfachte Analogie. Bauer Müller produziert Eier und verkauft diese im Eigenvertrieb. Kunde A möchte aber auch noch Äpfel (weil Kunde eh schon auf dem Hof) und fragt Bauer Müller danach. Bauer Müller sagt klar, kein Problem. Wittert Geschäft. Nun hat er 2 Möglichkeiten, dem Kundenwunsch nachzukommen. Entweder er erweitert seine selbst produzierten Produkte und baut Äpfel an. Dauert aber oder geht vielleicht auch gar nicht (kein Ressourcen, keine Kompetenz). Zweitens er weiß Bauer Schulze im Nachbardorf hat Äpfel und kauft die von dort und verkauft die weiter. Er wird dann schon zum Teil Händler. Aber okay, Kunde ist befriedigt. Es kommt Kunde B. Mit einem weitere Produktwunsch. Auch dabei gleiches Verfahren. Es kommt Kunde C bis Z. Puh jetzt wird es schon schwierig. Spätetens ab Kunde M denkt sich Bauer "mein Gott ich muss die Produkte von überall herkarren und mit allen meinen Lieferanten Verträge machen". Er baut viele Geschäftbeziehungen auf. Und noch schlimmer, am Ende hat er keine Zeit mehr, seinem eigentlichen Kerngeschäft, der Eierproduktion nachzukommen. Dann merkt er auch noch, das seine Kunden gar mehr wegen den Eiern kommen, sondern wegen den ganzen anderen Produkten. Also muss er was optimieren und träumt von einem "Großhändler". Der liefert ihm das auch alles noch und stellt eine Rechnung (und nicht viele).
Auf die Baufinanzierung bezogen ist es genauso. Oberstes Ziel einer jeden Bank ist es, den Kunden zu halten. Das gelingt häufig aus dem eigenen Portfolio (auch Verbandsportfilo), aber sehr häufig auch nicht. Oder das eigene Produkt ist zu teuer (warum auch immer). Eh dann der Kunde verprellt wird, wird ein passendes Produkt einer anderen Bank vermittelt. Und erhält dafür sogar noch ganz gut Provision (zum Teil mehr als bei "Eigenprodukten").
Deine Annahme, das jede Bank oder jeder Produzent immer die "richtigsten" Produkte für die vor der Tür stehende Kunden hat ist schlicht naiv. Das gibt es nicht.
Man kann das auch anderherum sehen und die Marktplatz-Analogie (europace stellt sich so dar) einmal bemühen. Verschiedene "Einzelprodukt-Anbieter" (auch Bauer Müller mit seinem speziellen Produkt Eiern) stellen sich auf den Markplatz und buhlen um die Kunden, um seinen Umsatz zu erhöhen. Weil er weiß, dort treffen Nachfrage und Anbieter in größen Mengen aufeinander. Es stellt sich damit auch dem direkten Wettbewerb, was aber am Ende zum Vorteil des Endverbrauchers ist, Er weiß aber, das trotz dieser "Nachteile", er eine viele höhere Chance hat, seine Eier loszuwerden, wenn er denn die richtigen (nachgefragten Eier hat).
Mit den Baufinanzierungsangeboten der Produzenten auf europace ist das genauso.
Auf die ganzen Prozess und Digitalsierungsvorteile einzugehen, spare ich mir jetzt. Wird zu lang.
Am Ende wird es immer wieder einen "Treffpunkt" oder Plattformen geben, wo sich Nachfrager und Anbieter treffen. Und daran verdient europace bis jetzt und in Zukunft sehr gut.
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