Ganz einfache Erklärung: Es sind Hedgefonds. Die dürfen Long- und Shortpositionen eingehen. Allerdings ist die Meldeschwelle bei Longpositionen deutlich höher als bei Leerverkäufen. Und für Derivate existiert meiner Kenntnis nach gar keine Meldeschwelle.
Das Zauberwort lautet hier Long-Short-Hedge: Und so wird der Zaubertrank gemixt: Man nehme eine hochvolatile Aktie mit stark voneinander abweichenden Analysteneinschätzungen. Dann verkauft man in einem Abwärtstrend vorbörslich und zu Handelsbeginn eine große Anzahl Aktien leer, um einen Kursrutsch und Stopp Loss Orders auszulösen. Im Idealfall erledigt man das an einem sowieso schon schwachen Handelstag.Auf einem Kurstief kauft man anschließend Call-Optionen. Wenn man seine Shorts eindeckt und später die Kurse an einem starken Handelstag überdurchschnittlich zulegen, dürfte der Gewinn aus den Calls einen leichten Verlust aus der Shorteindeckung mehr als ausgleichen. Jeder gute Mathematiker müsste das berechnen können. Das wäre übrigens eine Erklärung, warum die Shortengagements nahe des Tiefpunktes verstärkt werden. Hintergrund könnte sein, dass es auch darum geht, günstige Calls zu erwerben – Leerverkäufe wären dann Mittel zum Zweck. Und Gewinne aus den eigentlichen Shorttrades nimmt man natürlich ebenfalls gern mit.
Dass Hedgefonds Nordex ohne Absicherung leerverkaufen glaube ich nicht. Zu riskant. Insbeondere, weil Acciona und die Klattens über mehr als genug Kapital verfügen, um jederzeit weitere Nordexaktien zu erwerben oder gar ein Übernahmeangebot zu platzieren.
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