Ich sehe die Zahlen dennoch relativ positiv. Wir müssen einerseits sehen, dass das erste Quartal bei Airlines immer sehr schwach ist. Zudem befindet sich der LH Konzern in einem teuren Umbau, es werden bei Eurowings neue Kapazitäten zugebaut, und zwar unter Hochdruck, was viel Geld kostet. Die neuen Kapazitäten müssen gefüllt werden, was grundsätzlich nur durch niedrigere Ticketpreise möglich ist, um den noch stärkeren Markteintritt von Wettbewerbern zu verhindern. Da gibt es zahlreiche Einmalaufwände und Anlaufschwierigkeiten, was grundsätzlich normal ist. Laudamotion soll irgendwie 3 Jahre brauchen, bis es mal profitabel ist.
Lufthansa ist in den letzten Monaten/Jahren sehr stark vorrangekommen, was den Konzernumbau anging. Die neue Bemalung halte ich zwar eher für unsinnige Geldverschwendung, aber zum Beispiel bei der Cargo und auch was die Verträge mit den Piloten/Kabine angeht, wurden Fortschritte erzielt. Eurowings trägt noch keine Früchte, aber ich sehe hier auch langsam den richtigen Weg.
Dazu kommen noch die neuen Bilanzierungsvorschriften, die für die meisten Anleger ohnehin etwas undurchsichtig sind und die Zahlen schlecht vergleichbar machen.
Niedrigerer Umsatz bei steigenden Passagierzahlen muss übrigens nicht unbedingt sinkende Ticketpreise an sich bedeuten. Vielmehr wurde ja durch das zusätzliche Engagement in Deutschland nach der AirBerlin Pleite sehr viel mehr Kurzstreckenkapazität auf den Markt gebracht, wo die Preise niedriger sind als auf der Langstrecke. Dadurch sind natürlich die Durchschnittspreise geringer.
Risiken sehe ich hier: - Ölpreis - Laudamotion/Ryanair stärkeres Engagement in Deutschland - Trend und Allgemeine Verunsicherung der Anleger.
Ich sehe LH schon wieder über 30 Euro, aber je nachdem wie viel und wie schnell die Anleger vertrauen fassen, kann das noch ein paar Monate oder länger dauern.
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