Mal was zur protestantischen Ethik...

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neuester Beitrag: 19.04.18 11:13
eröffnet am: 18.04.18 10:12 von: Karlchen_V Anzahl Beiträge: 6
neuester Beitrag: 19.04.18 11:13 von: Rigomax Leser gesamt: 952
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18.04.18 10:12
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15025 Postings, 5678 Tage Karlchen_VMal was zur protestantischen Ethik...

Oder: Warum die einen reich und die anderen arm sind:

 

18.04.18 11:07

8051 Postings, 7715 Tage RigomaxSo ist es. Natürlich gibt es auch noch andere

kulturelle Unterschiede, die die Menschen mitprägen und die zu Wohlstandsunterschieden führen. Aber die Religion hat einen besonders großen Einfluss. Ein gutes Beispiel dafür ist die unterschiedliche Entwicklung von Nord- und Südamerika nach Kolumbus. Beide Regionen wurden fast gleichzeitig von Europäern besiedelt. Aber Südamerika wurde von katholisch geprägten Europäern besiedelt, Nordamerika von protestantisch (und dabei zum guten Teil calvinistisch) geprägten. Die Unterschiede nach ein paar hundert Jahren sind deutlich. - Innerhalb Lateinamerikas wiederum haben die wenigen und kleinen mennonitisch geprägten Bereiche eine ganz andere wirtschaftliche Entwicklung durchgemacht als deren katholisch geprägtes Umfeld (und das, obwohl die Einwanderung der Mennoniten erst viel später begann).

Es gibt noch andere, allerdings weniger deutliche Beispiele. Eins davon ist die Besiedelung der Küstengebiete Boneos durch muslimisch geprägte Malaien. Die waren wirtschaftlich auch wegen ihrer ganz anderen religiösen Vorstellungen wesentlich erfolgreicher als die in Naturreligionen verwurzelten Ureinwohner.  

18.04.18 11:08

8051 Postings, 7715 Tage Rigomax+r (sucht mal, wo :-) )

18.04.18 15:51
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36845 Postings, 7527 Tage TaliskerDas da in

#2 erscheint mir zu platt/zu monokausal.
Krasser bzw. einleuchtender find ich das Beispiel Schweiz. Da hat der Calvinismus mit Sicherheit zu wirtschaftlichem Erfolg beigetragen wegen der Prädestinationslehre. Jedem ist von Geburt an vorherbestimmt, ob er ins Reich Gottes kommt oder nicht. Da kann man nix dran ändern. Aber man kann zu Lebzeiten an Zeichen erkennen, wie es um die eigene Vorherbestimmung bestellt ist. Ein Zeichen ist wirtschaftlicher Wohlstand...
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Tja, kann ja so sagen, kann nichts dazu sagen, ob das sein kann, oder nicht.

18.04.18 15:56

37033 Postings, 4931 Tage NokturnalZitat:

Jedem ist von Geburt an vorherbestimmt, ob er ins Reich Gottes kommt oder nicht.
Kölisker kommt in den Kölschhimmel.......ist nun mal so vorbestimmt.  

19.04.18 11:13

8051 Postings, 7715 Tage RigomaxCalvins Prädestinationslehre ist nicht so einfach

wie hier in #4 dargestellt. Wäre sie es, dann hätte sie nicht dazu geführt, dass gerade die calvinistisch geprägten Protestanten so fleißig gearbeitet hätten - denn es wäre ja sowieso alles vorbestimmt. Die entscheidende Hälfte fehlt nämlich in #4:

Richtig ist, dass nach Calvin wirtschaftlicher Erfolg ein Indiz für die Auserwähltheit ist. Entscheidend war aber, dass nach Calvin der Mensch nicht weiß, welches Schicksal Gott ihm vorherbestimmt hat. Das weckte in den Menschen den Wunsch, das herauszufinden und das wiederum führte dazu, dass calvinistisch beeinflusste Menschen besonders eifrig arbeiteten, um zu wirtschaftlichem Erfolg zu kommen und im Erfolg dann ihre (vorbestimmte) Auserwähltheit zu erkennen meinten.

Ganz gut dargestellt in
http://www.deutschlandfunkkultur.de/...de.html?dram:article_id=192333
(etwa in der Mitte: "Calvin propagierte ja das Prinzip der doppelten Prädestination" ...)

Und mit dieser kleinen Ergänzung zu Taliskers verkürzter Darstellung der Prädestinationslehre wären wir wieder bei einer der wesentlichen Ursachen für die Unterschiede zwischen Nord- und Südamerika. Nix platt, nix monokausal (der Hinweis auf weitere andere Ursachen stand schon in #2 gleich am Anfang).  

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