Kurzfristig wird das im schweizerischen Binnenland hart und die negativen Effekte überwiegen.
Taktisch muss sich die SNB auch vorwerfen lassen, warum Sie das "Knall auf Fall" macht und damit eine Schockwirkung für die Schweizer Wirtschaft auslöst.
Insbesondere vor dem Hintergrund, dass ja vorher auch niemand die SNB gezwungen hatte, sich so sklavisch an die 1,20 zu ketten. Ein bisschen mehr Flexibilität vorher, hätte für die Schweizer nun Vieles erleichtert - ein taktisches Glanzstück der SNB war das gewiss nicht.
Langfristig und strategisch aber, beneide ich Sie persönlich für ein Land, dass die Hoheit über seine Geldpolitik behält. Eine starke Währung ging immer mit Wohlstandsgewinnen gegenüber den anderen Ländern einher. Und ich habe nie verstanden, warum sich die Schweiz so an den Euro gekettet hat und damit faktisch ihre geldpolitische Hoheit aufgegeben hat, ohne bei der EZB mitreden zu können.
Ja das wird jetzt hart liebe Schweizer. Aber auch die Wirtschaft wird sich anpassen und gestärkt daraus hervor gehen. Wäre es anders, hätten Italien und Frankreich in der Zeit bis zum Euro Deutschland an Wirtschaftskraft und Wohlstand überholt.
Das Gegenteil war aber der Fall. Deutschland hatte eine brutal starke Währung und blieb wurde trotzdem wirtschaftlich stark. Der relative Wohlstand der Deutschen sinkt erst, seit sie den Euro haben. Und Bürger in vielen europäischen Ländern, auch im sklerotischen Italien, haben nun ein höheres Durchschnittsvermögen als die Deutschen.
Gegenüber einem Schweizer mit Geldanlagen im Franken, haben die Deutschen gerade wieder relativ 10-20% Vermögen verloren. Und niemand hindert die Schweizer, mit dem starken Franken auf Einkaufstour im Ausland zu gehen. Die Grundstückpreise auf der deutschen Seite werden sicher nun schnell steigen.
Der Wohlstandsverlust für Deutschlands Bürger im Euro ist eine Wahrheit, die von der Politik den Deutschen vorenthalten wird. Die Bundesbank hat über Jahrzehnte bewiesen, wie es besser geht.
Kurz und gut kann ich also eigentlich nur sagen: trotz aller Ihnen nun kurzfristig bevorstehenden Mühen, beneide ich Sie liebe Schweizer. Ich würde so eine ein paar Jahre andauernde Rosskur, nach einer massiven Aufwertung, auch in Deutschland gerne in Kauf nehmen. Aber dieser Traum wird wohl unerfüllt bleiben.
Und an alle Politiker, die uns in Deutschland immer weis machen wollen, dass eine Rückkehr zur eigenen Währung so eine Katastrophe sei, sei gesagt: in der Schweiz werden wir wie im Brennglas nun beobachten können, was das bedeutet.
Erst Leid und Anpassung. Aber dann Freiheit und Wohlstand!
Einen schönen Abend wünscht Ihr Hari!
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