Meiner ganz ehrlichen Ansicht nach ist die "Rettung des Kapitalismus" nach der Verzockerbanken-Krise aus 2008 nicht geglückt. Die Banken erhielten zwar als Bailout (in zig Varianten) Staatsknete, und sie durften auch ihre faulen Schulden via Bad Banks auf den Steuerzahler abschieben. Doch die Dauer-Nullzinsen (ZIRP) und teils Negativzinsen (NIRP), die zur "Rettung des Kapitalismus" angeblich oder auch tatsächlich erforderlich sind, machen sie langfristig trotzdem fertig.
Unten als Beispiel der 15-Jahres-Chart der Deutschen Bank. Er steht stellvertretend für viele andere Banken-Charts, die - vor allem in Europa (wo NIRP am penetrantesten durchgezogen wird) - ähnlich aussehen.
Dass die Zentralbanken ZIRP und NIRP - nun offenbar sogar als Dauereinrichtigung- eingeführt haben, dient mMn dazu, die Vermögenspreisinflation (Aktien, Immobilien, sonstige Sachwerte) trotz fehlendem organischem Wachstum weiter in Gang zu halten. Wir steuern hier mMn auf einen - faktisch ziemlich kranken (da "Weimar light") - Zentralbanken-Meltup an den Börsen zu. Die Börsen (und Immo-Preise, in der Folge auch Mieten) werden lediglich durch Anlagenotstand infolge ZIRP und NIRP hochgetrieben.
Wer jetzt einen dicken Bärenmarkt erwartet, "weil die Blase platzt", dürfte enttäuscht werden. Denn als erstes wird auch die Fed die Zinsen wieder auf Null senken, vermutlich schon bei -20 % ab Top im SP-500. Dann kommt Draghi mit neuem QE, und womöglich werden auch die anderen Zentralbanken wieder mit in den QE-Regen einsteigen. Keine Lüge ist zu dreckig, um diese faktische Umverteilung von unten nach oben zu rechtfertigen.
Die Zentralbanken übernehmen mit ihre Dauernullzins-Seifenoper die Funktion, die früher einmal das organische Wachstum gehabt hatte.
Am Ende steht der DOW bei 150.000, aber ein Brot kostet 20 Dollar.
Das ist dasselbe, als würde der DOW bei 15.000 stehen, das Brot aber nur (wie bislang) 2 Dollar kosten.
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