... US Unternehmen nicht verstehst, und fälschlicherweise von deutschen Verhältnissen ausgehst, und dann hiesige Maßstäbe an US verhältnisse anlegst.
Ich habe bei einem globalen US Unternehmen 17 Jahre gearbeitet. Und meine Erfahrung war: innerhalb des Unternehmens mussten Manager ab einer bestimmten Ebene (international staff) alle drei Jahre das Land wechseln, wollten sie Karriere machen.
Und: wer Karriere machen wollte, der blieb nicht, wie Zetsche und Co, sein Leben lang bei einem Unternehmen, sondern betrieb Job-Hopping. Ein, zwei Zyklen bei Unternehmen A, Wechsel, bei Unternehmen B, Wechsel. Mitunter kamen die nach drei Jahren wieder zurück - nachdem sie sich woanders die Sporen verdient haben, um eine oder zwei Ebenen höher.
Das ist dort normal. Und es ist eben normal, dass die Positionen immer wieder mal durcheinandergewirbelt werden, wir mir einer erzählte, um einerseits Seilschaften zu verhindern, und andererseits um durch Umstrukturierungen die Taktzahl hoch zu halten, so dass es sich keiner in der Nische bequem machen kann.
Manager sein hieß in unserem Unternehmen, dass man regelmäßig auf verschiedene Positionen wechseln musste. Karriere machte, wer nicht nur seine Aufgaben ‚gut‘ gemeistert hat, sondern darüber hinaus auch durch Leistung hervorstach - also den Bereich zu guter Leistug motivierte.*
Manager bei deutschen Konzernen heißt dabei eher, dass man durch Ausdauer und Seilschaften nach oben rutscht, und dabei möglichst aalglatt dem Chef Negatives zu berichten zu vermeiden versucht.
Fluktuationen sind in großen US Unternehmen ab der mittleren Managementebene nicht nur. Ormal, sondern ein fester Bestandteil der Karriereplanung.
Deswegen sind diese ganzen 'Manager-Zählungen' Nonsens.
__ * Der 3-Jahre-Rhythmus hatte auch Nachteile, wie z.B. dass es im ersten Jahr strateische Entscheidungen gab, die im zweiten Jahr umgesetzt wurden, und im dritten Jahr wurde Tempo herausgenommen, weil der Manager sich auf die nächste Position vorbereitete.
Aber auf der Managementebene gab es ein ständiges Kommen und Gehen, nichts war in Stein gemeißelt, und die Manager, die sich an Positionen festklammerten, die blieben zwar länger, aber Karriere machten die nicht mehr.
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