Braucht Deutschland einen neuen Mythos?

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neuester Beitrag: 14.10.18 08:41
eröffnet am: 20.09.18 09:39 von: Talisker Anzahl Beiträge: 15
neuester Beitrag: 14.10.18 08:41 von: skaribu Leser gesamt: 1845
davon Heute: 1
bewertet mit 2 Sternen

20.09.18 09:39
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36845 Postings, 7519 Tage TaliskerBraucht Deutschland einen neuen Mythos?

"Wir schaffen das"
Warum jedes Land alle paar Jahrzehnte einen neuen Mythos braucht. Ein Gespräch mit dem Politikwissenschaftler Herfried Münkler
Lange war Deutschland geteilt – in Königreiche und einzelne Länder oder zuletzt durch eine Mauer. Und doch gibt es etwas, was all die Menschen, die in diesem Land leben, verbindet. Im Magazin ZEIT Geschichte "Was ist deutsch?" gehen die Autorinnen und Autoren dieser Frage nach. In seinem Interview erklärt der Politikwissenschaftler Herfried Münkler, warum ein Land gemeinsame Mythen braucht, um zusammenzuhalten.
https://www.zeit.de/zeit-geschichte/2018/05/...chland/komplettansicht
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Tja, kann ja so sagen, kann nichts dazu sagen, ob das sein kann, oder nicht.

20.09.18 10:09
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179550 Postings, 8235 Tage GrinchDa gabs mal den Mythos von einer Herrenrasse...

das war ne Scheisse!
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Grinch die Boardlegende!

20.09.18 10:10
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16600 Postings, 7950 Tage MadChartNicht uninteressant

obwohl mir persönlich der zeitgeschichtliche Rundumschlag von Kaiser Barbarossa über die Nibelungensage und die französiche Revolution bis hin zu Mauerfall, Osama bin Laden und die Dieselafffäre fast zuviel der Beispiele sind, um Mythenbildung zu erläutern.

Mein Fazit: Viele Grüße von Prof. Münkler aus dem Dachpenthouse des Elfenbeinturms. Bei seinem Lieblingswort "Narrativ" (8 mal im Artikel verwendet) weiß ich wenigstens noch, was es bedeutet. Aber was heisst "Bedeutungsinvestition"? Im Duden konnte ich das Wort nicht finden .

 

20.09.18 10:43
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34698 Postings, 8632 Tage DarkKnightWo das Echte fehlt, muss ein Surrogat her.

Vielleicht liegt es daran, dass Deutschland erst 1871 erfunden wurde.

Vorher gab es das übermächtige Preussen und noch ein paar Kleinstaaten, die sowas ähnliches wie Deutsch gesprochen haben (ja genau: ich meine auch uns aus Bayern).

Aus der italienischen Geschichte weiß ich, dass das verbindende Element die gemeinsame Sprache war (ggfalls noch ist). Nur deshalb fühlt man sich als Italiener. Bei den Franzosen ist es ebenso, wie ich aus dem Schulunterricht weiß.

Nun: das Deutschland im scheinbaren Selbstverständnis, ein Deutscher sein zu wollen, krankt schon an der Herkunft. Klar, da muss ein Mythos her.

Die ehemaligen Mythen (arbeitssame, pflichtbewußte Untertanen) sind von der NS-Zeit diskreditiert.

Deshalb biete ich (quasi topaktuell) einen ganz neuen Mythos, quasi eine Heilsbringer-Jesus-Geschichte:

der Klima-Märtyrer

Der Deutsche hat es doch geschafft, seine Jugend mit dem Märchen vom Klimawandel soweit zu verblenden, dass die meinen, sie retten die Welt, wenn sie sich im Hambacher Forst an einen Baum ketten. Und der gleiche Deutsche in Polizeiuniform fährt die geballte Macht des Staates auf, um diese "verblendete" Jugend davon abzubringen.

Ein Deutscher, zwei Narrative: Klima ja, aber nie gegen das Kapital.



 

20.09.18 19:51
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18772 Postings, 5874 Tage TerrorschweinEsst mehr Haferflocken!

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Spirit of Terri - the smell of freedom
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20.09.18 20:40

5360 Postings, 2496 Tage ShitovernokheadMythos, Anworten auf #1 sind erst nach Lektüre

20.09.18 21:36

42940 Postings, 8402 Tage Dr.UdoBroemmeTscha


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Everybody Has a Plan Until They Get Punched in the Mouth

20.09.18 21:41
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6794 Postings, 2772 Tage 007_BondMythos vs. Realität ...

20.09.18 22:12
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20124 Postings, 2573 Tage SzeneAlternativIch erwarte ein "gut analysiert"

vom Threadersteller.  
Angehängte Grafik:
frueh.jpg
frueh.jpg

21.09.18 05:23
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58425 Postings, 4914 Tage boersalinoMythos ist (Selbst-) Täuschung

Deshalb bedarf der Mythos des Schutzes der Staatsmacht, natürlich nur je die Form des Mythos, welche der jeweiligen Herrschaftssituation entspricht, dies geschieht historisch oft im Gegensatz gegen naturwüchsig entstehenden Mythen, wie Volksmärchen oder unterdrückte Religionen und Glaubenssysteme. Umgekehrt kann man sagen, wenn eine Erzählweise des Schutzes der Staatsmacht bedarf, handelt es sich mit großer Wahrscheinlichkeit um einen Mythos.

Dass die Schutznotwendigkeit eines Mythos omnis determinatio est negatio dessen Schwäche gegen den Logos proklamiert, wird von Glaubenskriegern in der Regel nicht wahrgenommen.

https://flossmann.de/vom-mythos-zum-logos/  

14.10.18 06:15
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58425 Postings, 4914 Tage boersalinoZum besseren Verständnis

Umgekehrt kann für viele Semantiker eine Sache oder ein Begriff auch dadurch näher bestimmt bzw. von anderem unterschieden werden, dass angegeben wird, welche Bestimmungen jeweils nicht zukommen. Spinoza hat die These vertreten, alle Bestimmung erfolgt durch derartige Negationen (omnis determinatio est negatio).
https://de.wikipedia.org/wiki/Determination_(Logik)
 

14.10.18 07:44

121136 Postings, 3011 Tage skaribuFairgrond Attraction - Mythology

14.10.18 08:13
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121136 Postings, 3011 Tage skaribuIn jeder Mythologie sind drei Viertel Geschichte

und in jeder Geschichte sind sieben Achtel Mythologie

Moritz Gottlieb Saphir (1795 - 1858), eigentlich Moses Saphir, österreichischer Satiriker, Journalist und Kritiker, Quelle : www.aphorismen.de  

14.10.18 08:18
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59007 Postings, 7491 Tage nightflyaha

und wer zahlt meine Mythe?
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Eine Ente wird auch nicht zum Schwan, wenn man sie beleuchtet.

14.10.18 08:41
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121136 Postings, 3011 Tage skaribuDer Mythenbold, nighty

Er weiss nur noch nichts davon...es graut ihm aber schon ein bisschen  

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