"ZEIT ONLINE: Wird Österreich jetzt wieder braun?
Leggewie: Bitte keine Dramatisierung. [also im Gegenteil: nein!] Der FPÖ-Vorsitzende Strache hat sich im Grunde schon verbraucht. Der wird mit seiner Partei eher braver Juniorpartner der ÖVP sein. Ich glaube auch nicht, dass sich Österreich in Richtung eines Öxits bewegen wird. Dem steht schon eine ÖVP-Kanzlerschaft entgegen. Aber Österreich wird sich in die Front der vor allem mittel- und osteuropäischen Staaten einreihen, die gegen eine rationale Flüchtlingspolitik [sic! ] sind. Die überhaupt eine Aufgabe nationalstaatlicher Souveränität und ein vertieftes Europa ablehnen. Die Schwierigkeiten für den französischen Präsidenten Macron mit seinen Vorschlägen zur Weiterentwicklung Europas und für Merkel sind nicht weniger geworden."
- Österreich wird nicht braun, nur weil es eine politische Rechtsverschiebung gibt.
- der ungehinderte Durchmarsch von so 2 Millionen Migranten quer durch Europa und und speziell über 1 Million durch Österreich sowie die dadurch erzwungene Aufnahme von 125.000 war definitiv keine "rationale Flüchtlimgspolitik", dazu redet L. nur Unsinn, sondern hat das Land regelrecht geschockt.
- es gibt in dieser Frage in Österreich wie in ganz Europa kein "weiter so" und umgekehrt bisher gerade keine keine "rationale Flüchtlimgspolitik", solange nicht eindeutig besprochen und umgesetzt ist, wie die EU-Außengrenzen nachhaltig gegen illegale Immigration aus Außereuropa gesichert werden.
- Österreich hat spezielle Probleme mit sehr hoher Immigration aus seiner Nachbarschaft über die innereuropäischen EU-Außengrenzen und die EU-Binnengrenzen. Der Ausländeranteil ist mit am höchsten in Europa, sogar glattweg 50% höher als in Deutschland.
- Insbesondere in Wien hat schon über 50% der Bevölkerung einen ausländischen Migratonshintergrund, fast das dreifache wie sonst in Österreich. Der Ausländeranteil in Wien stieg in 10 Jahren von 18% auf 28% (zum Vergleich Berlin heute: 18%. Bev mit MGH: 30%)
- durch die sehr hohe Immigration insbesondere in die Großstädte entwickelt sich die gesamte Bevölkerung in Wien deutlich anders als der Rest des Landes. Im vergleichsweise sehr großen Wien wohnt aber immerhin volle 20% der Bevölkerung Österreichs. Das führt zu erheblichen Spannungen im ganzen Land.
- Vielleicht lässt Österreich ahnen, was politisch auf Deutschland zukäme, falls die Zuwanderung im bisherigen Umfang weiter betrieben würde - was mMn nicht durchsetzbar ist. Das reine Zuwanderungswachstum der Ökonomie und Vermögen ist nicht stabil, wie sich auch nach dem Brexit an starker Währungsabwertung etc. Abwertung zeigt. Es könnte bei negativer Demographie nur durch immer weiter ansteigende Zuwanderung in die Großstädte hinein erhalten werden, die aber soziokulturell nicht integrierbar ist.
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