An eine solche schuldenstimlierte Spontanheilung glauben nur Wirtschaftsscharlatane und Keynes-Missversteher. Bei Reagan hat es nicht funktioniert, und bei Trump wird es erst recht nicht klappen. Trump spekuliert offenbar darauf, dass "seine" Pump-Sause bis zur nächsten Präsidentschaftswahl anhält (= Verlängerung des Konjunkturzyklus, bei dem 10 Jahre nach 2008 eigentlich jetzt schon eine Rezession fällig wäre), damit er wiedergewählt wird.
Die Argumente aus der Wiwo # 429 hatte ich auch schon wiederholt hier im Thread vorgetragen:
"...Nach jetzigen Plänen der Regierung soll das Defizit um 2,4 Prozent des BIP steigen. Dies läge zwar innerhalb der Grenzen der allgemeinen Maastricht-Regeln, aber deutlich über den Zusagen der vorherigen Regierung. Ursprünglich hat man ein Defizit von 0,8 Prozent angestrebt. Sicherlich hätte der jetzt vorgestellte Entwurf des Budgets kurzfristig positive Effekte auf das BIP-Wachstum in Italien. Bei der jetzigen Struktur der zusätzlichen staatlichen Ausgaben würden insbesondere die Einkommen der unteren Einkommensgruppen steigen, dass Wählerpotenzial der beiden Regierungsparteien. Kurzfristig also alles richtig gemacht.
Langfristig jedoch dürften die Pläne der italienischen Regierung nicht aufgehen. Die Ausweitung des Defizits steht einer eigentlich geplanten Rückführung des hohen Schuldenstands von mehr als 130 Prozent des BIP diametral im Wege. Zur Erinnerung: Der eigentliche Zielwert der Staatsverschuldung liegt bei 60 Prozent. Mit dem jetzigen Haushaltsplan wird die Schuldenrelation eher weiter steigen. Damit bleibt ein Grundproblem Italiens bestehen. Dies ist nicht nur eine schwer zu tilgende Hypothek für die drittgrößte Volkswirtschaft des Euro-Raums, sondern auch für den gesamten Währungsraum..."
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