Eine sinnvolle Frage, „Strukturreform“ ist ein Begriff der zugegeben immer schnell bei der Hand ist, wenn man nachhaltige wachstumsfreundlichere ökonomische Bedingungen schaffen möchte, ohne dass dabei immer unbedingt wirklich klar wird, was damit eigentlich genau gemeint ist, zumal auch keine allgemein anerkannte Definition dieses Begriffs existiert. Im einzelnen kann es sicher durchaus für jedes Land etwas anderes bedeuten.
Im allgemeinen wird dieser Begriff jedoch schon für eine Veränderung des institutionellen und regulatorischen Rahmens einer Volkswirtschaft vewendet, der im weitesten Sinne auf die Angebotsseite abzielt. Flexiblere Arbeitsmärkte, Abbau von Bürokratiehemmnissen, Steuervereinfachungen und Erleichterungen, Investitionen in Zukunftstechnologien, Bildung und Forschung, Modernisierung und Verbesserung der Infrastruktur wären da sicher typische Beispiele.
Und jetzt werf doch nochmal einen Blick auf Trumps Wirtschaftspolitik, Bildung und Forschung kommen im Budget m.E. etwas zu kurz, ansonsten findest Du dort aber gerade jene klassischen supply–side economics. Sogar sein Defizitspending fällt hier, soweit es nicht allein auf den Konsum, sondern auf die (überfällige) Modernisierung der Infrastruktur abzielt, mit hinein.
Mein Hinweis auf Hayek bezog sich übrigens weniger auf Trump, sondern auf meinen von Goldik zitierten Gedanken weiter oben, dass Trumps Idee, mögliche kurz oder mittelfristige Nachteile seiner Strukturreformen durch Defizitspending überzukompensieren seinerseits ebenfalls auch Nachteile mit sich bringt.
|