Der Vorstand preist mit einem Atemzug die Erfolgsstory der Autos an und meldet riesige Verluste.
Echte Investoren oder gar Käufer mögen das aber gar nicht. Oder steckt da mehr dahinter ? Wollen die Chinesen mit 100 000 Autos etwa den fünffachen Verlust machen und Streetscooter daran beteiligen ? Und darf es für Nordamerika auch so sein ? Reicht der Verlust momentan noch nicht und soll durch die neuen Vorstandsmitglieder neuer Schwung in den Verlust gebracht werden ?
Fragen über Fragen.
Und jeder kann sich die einzige Antwort dazu selber denken :
Die Post will gar nicht verkaufen. Nur sollen sich die Postanleger wegen der Umstellung, die ja jetzt besonders im Klimatrend liegt, schonend daran gewöhnen, denn nach den Preislisten und den Wirtschaftsdaten sind die Works allen anderen Elektrofahrzeugen auf der letzten Meile deutlich überlegen. Zugleich muss der Vorstand der Post um jeden Preis verhindern, dass jemand auf die Idee kommt die Kostenfrage bei den Paketen mit der Preisfrage zu kombinieren. Noch kann es gerade so vertreten werden die Paketpreise anzuheben. Mit einer weiter steigenden Quote an Elektrofahrzeugen wird das nicht mehr der Fall sein.
Und wieso meldet die Post keine Gewinnwarnung, wenn die Zahlen bei Streetscooter so schlecht sind ? Ein Abschlag von einer hohen zweistelligen Millionensumme ist bei der Postbilanz relevant, oder längst berücksichtigt ? Die Zahlen der vergangenen Jahre konnten zumindest zum Teil als direkte Investitionen ausgewiesen werden. Und wieso werden mit so hohen Verlusten nicht auch die Verkaufszahlen veröffentlicht, die gerade jetzt mit den Verlusten ausreichend Begründung hätten ? Der Witz besteht doch darin, dass selbst wenn die Post alleine ihr eigener Kunde wäre, die Produktion nicht den Verkaufszahlen angepasst wäre, was aber zwangsläufig zu einer Überproduktion geführt hätte. Aber davon ist nirgends die Rede. Die einzige Alternative besteht darin, dass nicht kostendeckend produziert wird, aber das halte ich für unrealistisch im Hinblick auf die Preisliste von Steetscooter.
Hier läuft meiner Meinung nach eine zielgerichtete Vertuschungsaktion. In die sind die chinesischen Partner bereits voll eingebunden. Durch die Steuerung des chinesischen Staates müssen 30% aller Fahrzeuge elektrisch betrieben sein. Da werden die Orders also erzwungen eintreffen. Im Vergleich zu Deutschland, wo moderne Verbrennungsmotoren in Kleintransportern verwendet werden, sind es in China viel ältere Kleintransporter, die auf den Straßen liefern. Da ist der Unterschied im Verbrauch und den sonstigen Kosten höher als in Deutschland. Hier betreibt die Post gezielte Stimmungsmache gegen den übrigen Markt der Kleintransporter. Was hatte der Vorstand gerade getzt gesagt?
(Mit Hilfe der neuen Manager soll Streetscooter) "die Marktführerschaft bei E-Nutzfahrzeugen behaupten und StreetScooter von einem Fahrzeughersteller zur führenden Energie- und Logistikplattform für die letzte Meile" werden, so Streetscooter-CEO Jörg Sommer. Und genau das soll jetzt verstärkt in den ausländischen Märkten expandiert werden. Zu Zeit sind alleine in Deutschland 11 700 Works zugelassen. Das sind weit mehr als alle anderen Elektrokleintransporter zusammen. Nur mit der "führenden Energie- und Logistikplattform für die letzte Meile" ist Streetscooter kein Automobilbauer mehr. Hier ist der Umstieg vom reinen Autohersteller zum Anbieter für Gesamtpakete im Gange. Und dafür wird die Post nicht ihre Eigentumsverhältnisse ändern. Der Bedarf und die Ausrichtung sind zu genau auf die Post zugeschnitten, so dass reine freie Anbieter nicht mit der Produktpalette Gewinn bringend arbeiten können.
Und das klingt doch richtig gut :
Anbieter einer führenden Energie- und Logistikplattform !
Das wird die Post behalten, einen nur "Autobauer" will man nicht haben. Den wird man aber ganz schnell los in dem man das Geschäftsmodell von Streetscooter umstellt. (hähä)
(Übrigens bei knapp über 28 wird der gesamte Aufwärtstrend vom letzten Verlaufshoch zurückgenommen. Bin gespannt ob sich das der Markt traut.)
Alles Gute
Der Chartlord
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