Bei einer Auflösung/Abwicklung/Eliminierung von Fannie werden ihre Vermögenswerte veräußert, die dann in eine neue Firma übergehen, falls es eine neue Firma geben sollte. Der Erlös würde dann unter den Aktionären aufgeteilt. Zuerst würden die Senior-Vorzugsaktien des Finanzministeriums bedient werden. Das sind 117,1 Milliarden Dollar. Dann kämen die Vorzugsaktionäre mit ihrem Anspruch auf ca.19 Milliarden Dollar an die Reihe, falls überhapt noch etwas übrig bliebe. Den Rest könnten wir Stammaktionäre dann unter uns aufteilen - mit der Regierung, falls sie ihren Warrant auf 79,9% aller dann ausstehenden Aktien einlöst. Das ist unser Risiko, das ich als Risiko eines Totalverlustes bezeichne.
Wenn die Fannie weiter existieren wird, dann bleiben wir natürlich die Anteilseigner. In diesem Falle sind wir dem Risiko einer Verwässerung ausgesetzt, das aufgrund einer Rekapitalisierung eintreten könnte. Zu diesem Risiko gesellt sich die Frage, wieviel die Fannie nach einer möglichen Reform überhaupt noch verdienen wird. Wenn sie aufgrund von Reformen nur noch die Hälfte an Gewinnen erzielen würde, dann wäre sie auch nur noch die Hälfte wert. (Wie es aussieht, arbeitet Corker inzwischen genau daran.)
Die Vorzugsaktionäre laufen neben dem Risiko einer Eliminierung von Fannie, bei der sie mit Sicherheit auch leer ausgehen würden, ebenfalls Gefahr, bei einer Rekapitalisierung durch das Einbehalten von Gewinnen jahrelang auf ihre Dividende warten zu müssen. In dieser Zeit würde sich das Kapital der Stammaktionäre stetig mehren, während die Vorzugsaktionäre leer ausgingen. So trägt jeder Aktionär sein Risiko. Ich für meinen Teil bin momentan ganz zufrieden, dass der Mnuchin noch den Warrant hat. Denn damit dürfte er dieselben Interessen verfolgen wie wir Stammaktionäre. Wenn er über diesen Warrant rekapitalisiert, ist alles in Butter, für alle! Es macht kaum Sinn und wäre im höchsten Maße ungerecht, wenn eine Rekapitalisierung über die Ausgabe von neuen Stammaktien durchgeführt werden würde. Denn der Warrant würde dann auch verwässert werden und an Wert verlieren. Für die Regierung sind rund 100 Milliarden Dollar drin, wenn sie ihre Warrants bei Fannie und Freddie einlöst und mit einem Teil dieser Aktien vollständig rekapitalisieren würde. Das sollte doch reichen. Und Gier wird hier nicht belohnt: Denn die Käufer dieser Aktien zur Rekapitalisierung schauen natürlich genau, was mit den Altaktionären gemacht wird. Denn unserer Schicksal kann sie in Zukunft auch ereilen. Die wenigen Milliarden Plus für das Finanzministerium sind das Risiko nicht wert - sollte man meinen.
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