Sudden Death: Die verkannte GefahrWas müsste passieren, damit dieses seltsame Gebäude der scheinbar ewigen Hausse an der Börse aktuell in sich zusammenbricht? Eigentlich liegt das auf der Hand: Die Kurse müssten deutlich fallen. Dann würden die unerfahrenen Anleger in eine für sie neue Situation kommen: Das Geld wird nicht mehr, sondern weniger. Und das auch noch rasend schnell. Und genau dann würde der Umstand, dass es so leicht ist, über ETFs mit dabei zu sein, zum Problem: Es ist nämlich genauso leicht und schnell erledigt, auszusteigen. Ein Knopfdruck, und man wäre draußen. Und das hieße für die ohne Barreserven agierenden ETFs: In dem Maß, in dem die Akteure aussteigen, müssten sie selbst am Markt verkaufen. Denn ETFs haben eben nicht mehr, wie bei den klassischen Fonds, einen gewissen Puffer in Form der Barreserven, mit denen man erste, nervöse Abgaben auffangen könnte. Bei ETFs schlagen die Käufe sofort und voll am Markt durch, die Verkäufe aber ebenso. Was hieße:
Daraus kann eine Verkaufslawine entstehen. Die ersten verkaufen, die Kurse fallen, was mehr Anleger unruhig macht, die auch verkaufen. Die Kurse fallen dadurch noch weiter, noch schneller und immer mehr tun, was doch in beide Richtungen so leicht ist: Sie klicken einfach auf „sell“. Auf diese Weise könnte der Aktienmarkt jederzeit binnen kürzester Zeit in sich zusammenfallen, könnte sich ein sogenannter „sudden death“ entwickeln. Aber braucht es dazu nicht triftige Gründe?
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