... solange man es nicht als Absicherung für den Kauf von Aktien verwendet. Hierfür wäre dieser Optionsschein aufgrund der relativ kurzen Restlaufzeit möglicherweise nicht so geeignet.
Womit ich rechne ist, dass der Optionsschein bis zum 29.01.2020 für etwa 15 Cent zu haben sein wird und dann auch nicht mehr an Wert verlieren wird, weil der Aktienkurs nach dem 30.01.2020 (erst einmal) nur noch den Weg bergab kennen wird. Dieser Optionsschein hat ein amerikanisches Ausübungsrecht. Das bedeutet, dass man nicht bis zum Verfall am 19.03.2020 warten muss, um diesen zu verkaufen. Behält man den Optionsschein bis zum Verfall, so berechnet sich sein Wert mit der Formel BASISPREIS (7,20 EUR) - (fiktiver) AKTIENKURS (5,80 EUR) = 1,40 EUR. Das würde bedeuten, dass man damit bei einem Kursverlust von ca. 25% (auf den bisherigen Tiefpunkt bei 5,80 EUR) einen Gewinn von über 800% realisieren könnte. Bei einem Aktienkurs von 7,05 EUR bekäme man gerade einmal seinen Einsatz zurück und bei Kursen ab 7,20 EUR (zum Verfallstag) würde man natürlich nichts mehr bekommen (Totalverlust). Wegen der kurzen Restlaufzeit muss man natürlich auch berücksichtigen, dass der Zeitwert auch zu nicht ganz unerheblichen Kursverlusten des Optionsscheins führt. Dieser liegt aktuell bei ca. 1,5 Cent pro Handelstag. Mit einem Optionsschein-Rechner kann man das eigentlich ganz gut selbst berechnen, berücksichtigen und beobachten. Eine Nachschusspflicht gibt es bei klassischen Optionsscheinen nicht.
Für solche Wetten muss man eine klare Markterwartung haben und wissen, im Falle eines Falles auch alles verlieren zu können, falls sich der Aktienkurs in die entgegengesetzte Richtung entwickelt. Es gibt (bis auf den finalen Verfallstermin) kein weiteres Knock-Out-Kriterium. Dafür sind Optionen auch meist etwas teurer als Turbos mit Know-Out-Schwelle. Es gibt (gute und sinnvolle) Strategien, mit denen man auch mit Optionsscheinen diversifiziert "investieren" und damit gutes Geld machen kann. Wer natürlich "alles oder nichts" mit nur einem Wert spielt, der steht ganz schnell mit leeren Taschen da.
Ich habe zwar keine Ahnung, wieso die Deutsche Bank-Aktie nach den Zahlen in Richtung Norden wandern könnte, aber vielleicht sichere ich meine kurzfristigen Put-Optionen mit (deutlich) längerfristigen Call-Optionen ab. Dann könnte man bestenfalls kurzfristig einen schönen Gewinn einstreichen und langfristig könnte man auch noch an einer möglichen Gegenbewegung partizipieren. Geht der Kurs gleich in Richtung Norden, kann man seine Wette zwar knicken, aber möglicherweise können die Absicherungen den Schaden ein Stückweit ausgleichen. Meine jüngst verfallenen Puts waren ja eine Absicherung von DeuBa-Aktien, die ich schon bald nach dem Kauf mit gutem Gewinn wieder verkauft hatte. Blöd für mich war, dass meine Absicherungen ein europäisches Ausübungsrecht hatten und ich diese vor dem Verfallstermin am 17.01.2020 nicht verkaufen konnte. In der Regel bekommt man seine Versicherungsprämien ja auch nicht zurück, wenn alles gut gelaufen ist, deshalb war der Verlust zu verschmerzen, wenn auch sehr ärgerlich für mich, da die Puts zwischenzeitlich einen Wert von fast 1 EUR pro Stück erreicht hatten. Nun ja ...
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