Vielleicht liegt es daran, dass Deutschland erst 1871 erfunden wurde.
Vorher gab es das übermächtige Preussen und noch ein paar Kleinstaaten, die sowas ähnliches wie Deutsch gesprochen haben (ja genau: ich meine auch uns aus Bayern).
Aus der italienischen Geschichte weiß ich, dass das verbindende Element die gemeinsame Sprache war (ggfalls noch ist). Nur deshalb fühlt man sich als Italiener. Bei den Franzosen ist es ebenso, wie ich aus dem Schulunterricht weiß.
Nun: das Deutschland im scheinbaren Selbstverständnis, ein Deutscher sein zu wollen, krankt schon an der Herkunft. Klar, da muss ein Mythos her.
Die ehemaligen Mythen (arbeitssame, pflichtbewußte Untertanen) sind von der NS-Zeit diskreditiert.
Deshalb biete ich (quasi topaktuell) einen ganz neuen Mythos, quasi eine Heilsbringer-Jesus-Geschichte:
der Klima-Märtyrer
Der Deutsche hat es doch geschafft, seine Jugend mit dem Märchen vom Klimawandel soweit zu verblenden, dass die meinen, sie retten die Welt, wenn sie sich im Hambacher Forst an einen Baum ketten. Und der gleiche Deutsche in Polizeiuniform fährt die geballte Macht des Staates auf, um diese "verblendete" Jugend davon abzubringen.
Ein Deutscher, zwei Narrative: Klima ja, aber nie gegen das Kapital.
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