wird bei der Post das Erreichen des Ziels für 2020 ausgepreist.
Leider ist dabei problematisch, was der Wert für die 5,0 Milliarden überhaupt ist. Der Markt übersieht, dass es zumindest eine Barriere gibt, unter der die Post nicht fallen kann, und das ist das EBIT, das für 2019 erreicht wurde. Die noch unbekannte Dividende für 2019 spielt dabei jetzt gar keine Rolle.
Wie ich heute schon geschrieben hatte, ist ohne weitere Belastungen der Wert von 4,45 Milliarden EBIT so gut wie nicht unterschreitbar. Dabei haben schon mehrere Analysten vorgerechnet, dass die Aufwendungen für die Veränderung von Streetscooter in Höhe von 400 Mio. so gering sind, dass diese innerhalb der Investitionen voll wertneutral aufgehen können. Nur zum Vergelich : Die Post hatte für 2019 3,6 Milliarden für Investitionen ausgegeben. Damit stellt sich die Frage, was der Kurswert für die 4,1 Milliarden ist. Auch wenn man sagt, dass an der Börse die Zukunft gehandelt wird, so wird sie von dem Ausgangspunkt aus gehandelt, der als letzter durch Zahlen belegt worden ist.
Selbst ein frei fallender Markt fällt eben auch von diesem Ausgangspunkt aus (eben nach unten). Die Post hatte vor dem Fall und ihren vorgelegten Zahlen einen Höchstkurs von genau 35 im letzten Verlaufsanstieg. Selbst wenn man diesen Kurs als Ausgangspunkt nehmen würde, so würde das eben den gemeldeten 4,1 Milliarden entsprechen. Die Zukunft dazu liegt aber nicht in einem vermuteten Geschäftsrückgang sondern in immer noch erwarteten 5,x Milliarden, abzüglich eines noch nicht bezifferbaren Abzugs wegen der Belastungen, aber in der von mir und der Post bereits genannten Größenordnung.
Nur das wird vom Markt nicht eingepreist, denn der preist gerade einen EBIT-Rückgang ein, was schon bei den genannten 35 der Fall ist. Bei tieferen Werten jedoch, ist der Kursabschlag noch viel gewaltiger. Aber was passiert, wenn dieser Abzug bezifferbar wird und nicht so groß wird wie befürchtet ? Dann steht die Post genau da, wo sie währen der Kursdelle schon lag - im Niemandsland. Eine faire Bewertung kann erst nach den vorgelegten Zahlen vorgenommen werden, an die sich die Bewertung für die Zukunft anschliessen wird, aber nicht vorher. Das lässt den Schluss für jetzt zu, dass auch das Erreichen des Ziels für 2019 trotz der berichteten 4,1 Milliarden als verfehlt eingepreist wird. das bedeutet für den Kurs, dass sich dieser aus den vormals gemeldeten 3,75 Milliarden errechnet.
Damit hat der Markt zwar recht, aber für wie lange ?
Spätestens mit den nächsten Zahlen des ersten Quartals 2020 muss der Markt zumindest die 4,1 Milliarden als Ausgangslage für das Einpreisen des Kurses für das erste Quartal nehmen und den fairen Wert dafür einpreisen. Auch ohne Dividendenanstieg muss und wird der Kurs von den 3,75 auf die 4,1 Milliarden ansteigen. Und das sind über 10%, die ohne Ausblick auf die Zukunft gehandelt werden. Die Belastung für Streetscooter wird nicht als Einmalbetrag in eine Quartalsabrechnung einfliessen, sondern als Aufwendung für irgendwas in der Jahresbilanz. Damit wird aber schon jetzt klar, dass die einzelnen Quartalsergebnisse nicht dadurch unter die Räder kommen werden.
Damit kann ich mich jetzt ganz ruhig zurücklehnen und die Zahlen des ersten Quartals abwarten, die nicht einmal von zwei vollen Monaten belastet sein werden - also unter 140 bis 160 Mio. liegen - und geringer als erwartet ausfallen. Da ich nicht mit einer Belastung bis Ende Mai rechne, wird das auch im zweiten Quartal so sein. Dem steht mindestens das immer noch volle Wachstum im PeP-Bereich gegenüber.
Für mich ist das fundamental kein Verkaufsargument.
Der Chartlord
P.S. Mit den beginnenden Nachholeffekten wird zumindest anfänglich der Expressbereich stark zunehmen, weil viele ihren Warenbestand (auch für die Produktion) wieder auffüllen müssen. Da reicht normale Fracht nicht mehr aus.
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