Ich kann alle Seiten gut verstehen, also natürlich die total kontroversen Diskussionen, die sind auch gut und wichtig, schließlich gibt es verschiedene Interessen. Bin selbst investiert, hab einen Durchschnittt von knapp über 17 Cent, liege grade 70% im Minus, viele liegen darunter, doch viele liegen auch darüber. Ist halt so. Was mich betrifft, ich halte durch bis zum Ende, ob es bitter wird oder weniger, mal schauen. Warum? Da ich noch die Hoffnung habe, dass ich zumindest dann, wenn die shorties sich eindecken müssen oder es aufgrund einer guten Einigung mit allen sog. "bondholders" zugunsten eines letztendlichen Kommandos "Voraus in die Zukunft!" einen besseren Schnitt machen werden kann als bei einem derzeitigen Panikverkauf, der für mich nicht infrage kommt. Und falls nicht, muß ich Lehrgeld bezahlen. Werde aber auch für die Zukunft einiges dazu gelernt haben, zumindest das werde ich gelernt haben, weil ich mich seit einigen Monaten intensiv mit dieser Sache hier beschäftige. Leider. Eigentlich ist mir meine Lebenszeit zu schade dafür. Aber wie heißt es in einem alten Sprichwort: "Mitgehangen, mitgefangen" ...Eine grundsätzliche Vorhersage über den Verlauf der nächsten Wochen oder gar Monate trau ich mir noch nicht einmal mir selbst gegenüber "im stillen Kämmerlein" zu. Dazu fehlen mir die Voraussetzungen. Sprich: Die Kenntnisse und Erfahrungen in einer so hochkomplexen Situation. Schließlich befassen sich derzeit weltweit Hunderte von Juristen und börsenerfahrenen Beratern damit, die Lage abzuschätzen und ihren Auftraggebern Meldung und Rat zu erteilen. Wie sollte dann eine "kleine Miri" sich anmaßen können, eine Vorausschau zu finden?
Eines aber dürfen wir nicht vergessen, und hier komme ich wieder auf meinen ersten Satz zurück, nämlich auf die "unterschiedlichen Interessen". Diese sind vielfältiger als wir sie bislang hier im Forum diskutiert haben. Ein einziges Beispiel: Das 522-Seiten-Papier (RNS von letztens). Die Geschäftsleitung MUSS sich absichern. U.a., um zu vermeiden, dass einzelne ihrer Mitglieder später unter Umständen wegen verschleierter Insolvenz belangt werden. Aus diesem Grunde auch wurde meiner Meinung nach diese RMS von Ende August veröffentlicht. In welcher eben BEIDE potentiellen Szenarien und dessen (ich wiederhole mich gegenüber meiner früheren posts) "Marschplan" beschrieben worden sind. Jeder will sich absichern. Mit "jeder" meine ich eben auch die "juristischen Personen". Meiner Meinung nach sind diese zwei Szenarien sozusagen prophylaktisch in das Papier eingeflossen.
Ich selbst glaube auch nicht an eine kommende Insolvenz. Die "Recap"-Verhandlungen, nur meine Meinung, sind schwierig. Manche "bondholder" wollen sich nicht abspeisen lassen. Natürlich auch nicht der Mitarbeiter-Pensions-Fond, der als erstes aufgemurrt und nach Verbesserung geschrieen hatte, verständlicherweise. Nun scheinen andere auch nach Verbesserung zu schreien, auch verständlich aus deren Position heraus. Darum, so denke ich, wurden eben die für diesen Woche geplanten Meetings auf nächste Woche verschoben. Um Luft für weitere Verhandlungen zu gewinnen.
Wie schon so oft geschrieben, ich habe keinen Durchblick über mögliche Konsequenzen, aus rechtlciher Hinsicht. Vielleicht wäre eine Inso für den einen oder anderen Beteiligten besser als eine Recap. Doch mein Bauchgefühl sagt mir, eine Rekapitalisierung wäre für den größeren und mächtigeren Teil der Investoren auf Dauer die bessere Lösung. Und diese wird geschehen, wenn auch mit Abstrichen für viele Beteiligte auch für uns, zumindest für den Moment. Sollte es aber nächste Woche eine Einigung geben, so wird dies sicher den Kurs beflügeln. Dann spätestens werden sich die shorties eindecken müssen, was wiederum für einen, wenn auch kurzfristigen, Aufschwung sorgen dürfte.
Eure Meinungen dazu?
PS: Das Einzige, worauf ich Wert lege hier im Forum, ist, dass jeder immer bitte unterscheidet zwischen Fakten und Meinungen. Beides ist prima. Nur sollten Fakten auch bitte belegt werden. Durch Links oder Kopien von Originalmeldungen.
|