Liebe Leute, mich plagt nun ein schlechtes Gewissen. Ich bin Ausländer hier, der in einer ganz anderen Gesellschaft lebt. Draußen haben die Kinder einen großen Schneemann gebaut und alle freuen sich ab dem Saisonstart der Skilifte und ab dem Schnee und auf Weihnachten. Auch hier haben viele Angst vor der Zukunft, doch noch herrscht vorwiegend Zuversicht, dass man sie bewältigen wird. Die meisten wissen, dass wir alle den Gürtel wohl enger schnallen werden müssen. Populismus braucht ja meist erst mal Schuldige. Migranten, Flüchtlinge, Juden, Banken, Superreiche, Konzerne, Politiker. Hier ist man noch nicht so weit, weil es bis jetzt den meisten Leuten noch recht gut geht und der Sozialstaat (Renten,IV, Krankenkassen etc.)von der Mehrheit getragen wird. Ich hätte mich wohl integrieren müssen in die Sitten und Umgangsformen, wie sie hier üblich sind. Nun habe ich aber wohl die ganzen Sozialmechanismen dieses Goldforums durcheinandergebracht. Ich sperre mich nun selbst für eine Weile. Ich bin auch am Ende meines Lateins und habe wohl euch nicht wirklich was zu sagen, denn wie könnt ihr denn irgendwas verändern? Es wird sich ändern. Frieden und Freiheit sind individuelle Empfindungen, sie gemeinsam zu definieren setzt voraus, dass man bereit ist Abstriche an der eigenen Vorstellung davon zu machen. Hier ist das in die Mentalität übergegangen, was die Schweiz eben zu einem unscheinbaren Phänomen macht, wos nicht die großen Ideen sind, die im Vordergrund stehen, man wird halt dann schauen müssen. Oft sind es solche, die wenig materielle Sicherheiten haben, die sich am wenigsten Sorgen machen. Sie haben ja auch weniger zu verlieren. Wünsche allen gesegnete Tage und die Bergpredigt wieder mal zu lesen ist keine Schande mMn, auch wenn man mit Kirche und Religion nix am Hut hat.
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