Ich bin der Auffassung, dass niemand, der an den Aktienmärkten engagiert ist, voll investiert in die nächste Baisse rauschen möchte. Und da ein Timing an den Börsen nun mal beileibe keine so einfache Sache ist, muss man sich darauf beschränken, möglichst die Art an Signalen auszumachen, die die Endphase des Aufschwungs für Wirtschaft und Börse anzeigen.
Und hier ist diesbezüglich einer der klar treffsichersten Indikatoren die Zinsen bzw. Zinskurve in den USA. In den USA wurde jede Rezession von einer flacher werdenden Zinskurve eingeleitet. Am Ende waren die kurzen Zinssätze jeweils höher als die langen. Zu einer inversen Struktur kommt es, wenn die Notenbank auf Inflationssignale reagiert und den Leitsatz und damit die realen Zinsen erhöht.
Wobei eine unmittelbare Gefahr hier noch nicht in Sicht ist, denn aktuell bewegt sich der Realzins bei den Geldmarktsätzen in den USA um den Nullpunkt herum. Auch beträgt der Spread zwischen den 2 und 10jährigen US-Treasuries z.Z. gemäß Blumbärch noch ca. 0,38%. Allerdings betrug dieser Spread zu Beginn 2017 noch ca. 1,2%, eine Tendenz ist somit eindeutig erkennbar. Wird die Null-Linie sprich Parität erreicht, so springt die Börsen-Ampel klar auf rot.
Diese Entwicklung mahnt mMn dazu, schon etwas vorsichtiger zu werden, durchaus selektiver zu sein, aber nicht gleich komplett die Nerven zu verlieren, wenn es an den Börsen etwas unruhiger wird. Die Aktienmärkte werden aufgrund der restriktiveren Gangart der Fed nun deutlich volatiler, ob sie jedoch ihren Zenit bereits mit den Höchstständen vom Januar diesen Jahres überschritten haben, das ist eher ein Thema für Hellseher.
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