so dovish, wie der Markt ihn erhofft hatte, denn Powell will ja - sofern keine überraschenden Eintrübungen auftreten - bis zum Jahresende keine Zinssenkungen vornehmen.
Damit geht Powell auf Konfrontationskurs zu Trump, der Zinserhöhungen von der Fed schon seit längerem lautstark verlangt.
Dieser Kurs ist Powell allerdings unangenehm, weil er ein Ziehkind Trumps ist. Er steht in dem unlösbaren Konflikt, Trump gefallen zu wollen (= Zinssenkungen) und zugleich seinem Mandat als Fed-Chef (= eher konservative Geldpolitik, die Arbeitslosenrate und Inflation im Gleichgewicht halten will, d.h. kein Gepumpe zur Unzeit) ordnungsgemäß gerecht zu werden.
Trump hat ja sogar schon angedroht, dass er Powell "feuern" will, wenn dieser nicht spurt. Eine unverschämte Einmischung in die pro forma unabhängige Notenbankpolitik.
Diese gespaltene Haltung Powells war auch gestern in der Konferenz spürbar. (# 495, 498).
Dass Powell also eine Zinspolitik betreibt, die Trump für seine Keulenschläge den Rücken stärkt (# 500), kann man mMn nicht behaupten.
Wenn Powell jetzt - kurz vor ATH - pumpen würde, hätte er auch kein Pulver mehr trocken, falls die Aktienmärkte nach schwachen Makro- und Gewinnzahlen deutlich absacken, z. B. auf das Tief zum Jahresanfang.
Die Zinserhöhungen der letzten Zeit dienten ja auch dazu, der Fed wieder mehr Bedeutung zu verleihen. Denn Zinssenkungen sind bei der Marktstützung eine weitaus schärfere Waffen als z. B. die von Draghi geplanten neuen Anleihenkäufe. Draghi bleibt aber nichts anderes übrig, eben weil die Zinsen in der Eurozone eh schon bei Null sind.
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