unzurechnungsfähig sein, wenn er behauptete, dass man planmäßig 69 Menschen in einer Tat erschießen könne (Bombe nicht mitgerechnet), ohne psychotisch zu sein. Sogar wenn man mildernd berücksichtigen wollte, dass es sich bei den Opfern "nur" um norwegische Jusos handelte, muss man zugeben, dass der Täter dazu wohl psychotisch sein muss. Anderes zu behaupten hieße die eigene geistige Verwirrung zur Schau zu tragen.
Schade finde ich nur, dass man den Maßstab nicht auch bei westlichen Regierungen und Militärs anlegt (Stichwort: Drohnenangriffe):
"Er lebt in seinem eigenen wahnhaften Universum und seine Gedanken und Handlungen werden von diesem Universum beherrscht", sagte Staatsanwalt Svein Holden über Breivik. "Danach kann er nach eigener Auffassung entscheiden, wer leben darf und wer sterben darf", so Holden. [...] Staatsanwalt Holden sagte weiter, die Rechtspsychiater hätten Breivik als jemanden geschildert, "der sich für den perfektesten Ritter seit dem Zweiten Weltkrieg hält". (#35)
Ich denke da zum Beispiel an den deutschen Oberst Klein...
Red Baron 20 fragte um 00:49 Uhr erneut bei der NATO-Luftzentrale in Kabul nach Luftunterstützung und meldete auf Nachfrage, es bestehe Feindkontakt (troops in contact, TIC), obwohl sich laut verschiedener später vorgelegter Berichte keine NATO-Soldaten oder afghanischen Kräfte in unmittelbarer Nähe der beiden Tankfahrzeuge befanden. Zwei F-15E-Kampfflugzeuge trafen daraufhin gegen 01:08 Uhr über dem Einsatzgebiet ein. Sie lieferten den Deutschen erneut Live-Bilder vom Einsatzort. Obwohl über das Schicksal des zweiten Lastwagenfahrers keine Informationen vorlagen, wurde den Piloten (Funk-Rufnamen Dude 15 und Dude 16) versichert, es gebe keine eigenen Kräfte (friendly forces) in der Nähe der Tankwagen. Als eines der Besatzungsmitglieder die Deutschen um weitere Aufklärung der Lage bat, lehnte dies Red Baron ab und gab den Befehl seines Vorgesetzten Klein zum Abwurf von Bomben durch. Dude 15 schlug vor, eine höhere Autorität in die Entscheidung einzubinden, „damit wir beide gedeckt sind“. Red Baron lehnte ab, die Freigabe komme vom Kommandeur des deutschen Wiederaufbau-Teams, „der neben mir sitzt“. Das fünfmalige Angebot der Besatzungsmitglieder, die Personen an den Tanklastern vor der Bombardierung durch einen Tiefflug zu vertreiben („show of force“), wurde von den Deutschen ebenfalls abgelehnt. Auf die Frage eines Besatzungsmitgliedes „Wollen Sie die Fahrzeuge oder die Leute treffen?“ antwortete der Fliegerleitoffizier: „Wir wollen versuchen, die Leute zu treffen“, die Bomben sollten daher zwischen die Tanklastwagen, wo sich viele Personen aufhielten, platziert werden. Auf die Frage eines Besatzungsmitgliedes, ob die Personen um die Tankfahrzeuge eine unmittelbare Bedrohung (imminent threat) darstellten, wurde das von Red Baron – eine umstrittene Aussage – bestätigt. Damit war die Bombardierung nach den ISAF-Regeln für die Bomberbesatzung formal legitimiert. Der Fliegerleitoffizier Red Baron forderte den Einsatz von sechs Bomben. Dem widersprachen die Besatzungsmitglieder, die einen Abwurf von zwei Bomben als ausreichend ansahen. Letztendlich warfen die beiden Besatzungsmitglieder am 4. September 2009, 01:49 Uhr Ortszeit zwei Bomben des Typs GBU-38 ab, machten im Rahmen des Battle Damage Assessment bis 02.28 Uhr Überflüge über dem Gebiet, meldeten 56 Tote und 11 bis 14 Überlebende, die nach Nordost flohen und drehten in Richtung auf ihre Einsatzbasis ab.
http://de.wikipedia.org/wiki/Luftangriff_bei_Kunduz#Verlauf
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