Eltern sein eigen nennen durfte und während Abitur und Studium immer wieder darin bestärkt wurde, an das "Gute" im Menschen und an die "Gerechtigkeit" zu glauben, war das Leben in der Tat wesentlich einfacher. Man hatte die einem mit gegebenen Werte einfach verinnerlicht und war vorurteilsfrei, optimistisch und zum Teil (sogar) euphorisch.
Vater und Großvater waren in der Deutschen Burschenschaft. Heute nicht mehr mit damals zu vergleichen. Damals waren ca. 50 % der Studierenden in ähnlichen Organisationen eingebunden, heute sind es nur noch ca. 2 %. Und selbst die Deutsche Burschenschaft wurde mittlerweile in 3 Dachverbände aufgrund interner Querelen aufgespalten ( = DB, Neue DB, Allgemeine DB). Von konservativ bis absolut liberal.
Individualität und Individualismus kennzeichnen eben unsere heutige Zeit.
Und je mehr man sich später "aus seinem behüteten Zuhause" nach "Draußen" gewagt hat, desto mehr musste man sehen, erleben oder lesen, was da wirklich "Draußen" abgeht.
Und irgendwann musste man in der Tat aufpassen, nicht zum astreinen Zyniker zu mutieren, eben weil man aus eigener Erfahrung dermaßen viel "Mist" erfahren durfte, dass es schon grotesk anmutet.
Was ich damit sagen will:
1) Hehre Grundsätze sind das eine, die Realität tickt anders, in erster Linie eben weil die Menschen schwach sind und keinen moralischen Kompass mehr haben. 2) Diejenigen, welche die Pole-Position erlangt haben, tun alles, um Ihre Position zu verteidigen. Und zwar auf Teufel komm raus. Etwaige Verwerfungen auf "unterem Level" werden ignoriert oder im schlimmsten Fall sogar noch verhöhnt. 3) Das "Gemeinwohl" interessiert diese Leute überhaupt nicht mehr. Ist auch kein Wunder in Zeiten der Globalisierung. Da werden traditionsreiche und bestens funktionierende Mittelständler aus Fernost oder von den Angelsachsen aufgekauft. Was schert deren Manager das Wohl der deutschen Arbeitnehmer? 4) Selbiges gilt für die deutschen Dax-Werte. Da werden ausländische Hire and Fire Manager engagiert, denen das Schicksal der (deutschen) Belegschaft komplett am Arsch vorbeigeht. Die Aktionäre (selbst die innerdeutschen) krakeelen nach Dividende und Performance, ungeachtet jeglicher Konsequenzen in Bezug auf die Arbeitnehmerschaft. 5) Und wenn man sich dann noch vor Augen führt, dass bei den deutschen DAX-Unternehmen mit Abstand die "Ausländer" in der Summe die größten Anteilseigner sind, dann darf man sich auch nicht wirklich mehr wundern . 6) Einen derartigen "Ausverkauf", wie wir ihn derzeit - unbemerkt von jeglicher Öffentlichkeit - in unserem Land erleben, würde kein anderer Nationalstaat zulassen. Dieser "Ausverkauf" betrifft übrigens sowohl Grund und Boden (= Immobilien) als auch Unternehmen. 7) Der österreichische Bundeskanzler Kurz ist trotz seines jungen Alters ein extrem kluger Kopf. Unglaublich gebildet und trotz seiner Jugend mit einem unglaublichen (Erfahrungs-) Schatz und einer beeindruckenden "Bauern-Schläue" gesegnet. Er hat mir einmal wortwörtlich gesagt: "Wenn wir Österreicher nicht schon vor Jahren dem Landerwerb bei uns einen Riegel vorgeschoben hätten, würde heute nahezu jeder attraktive Quadratmeter in Österreich irgendeinem russischen Oligarchen gehören." Schlauer Junge. 8) Aber wir in Deutschland träumen weiterhin vor uns hin und geben uns aller größte Mühe, niemals "Ausländerfeindlich" zu erscheinen. Dummerweise sind wir dabei auf dem besten Wege, all unsere Errungenschaften, für die uns die Welt so beneidet hat ( = politische und innerstaatliche Stabilität in Verbindung mit einem vorbildhaften Sozialsystem) auszuverkaufen. 9) Meine ganz ehrliche Meinung zum gegenwärtigen, bundesweiten Parteienspektrum: Sozis (SPD) , Linke (aus der ehemaligen DDR), Grüne und FDP, sowie CDU-Linke wird es immer geben. Dagegen kann man auch nichts machen. Aber die bürgerlich-konservativen Kräfte sollten sich in einer vernünftigen Partei bundesweit versammeln und organisieren. Radikale fliegen sofort raus, aber den staatstreuen Konservativen sollte eine vernünftige Alternative (zur völlig unfähigen AfD) angeboten werden. Früher war das (wenn auch nicht bundesweit) die CSU. Aber die hat die Worte vom Franz-Josef leider nicht verinnerlicht, wonach jenseits der CSU kein Platz mehr für Rechts sein darf. Seehofer hat sich leider unter Merkel per Nasenring durch die Arena schleifen lassen bis zum geht nicht mehr. Daher auch die Probleme der CSU in der Wählergunst. 10) Die AfD in ihrer jetzigen Form wird den bürgerlich-konservativen Kräfte nicht einmal im Ansatz gerecht, eben weil ihre Führungskräfte mehr als kurios anmuten (um es einmal ganz vornehm zu formulieren) und zu viele Spinner (= Rechtsradikale) dort den Kurs beeinflussen. 11) Dieses ganze rechtsradikale Gesocks dort entfernen und bundesweit eine konservative, vernünftige Partei nach dem früheren CSU-Vorbild installieren. Das würde wieder für politische Stabilität im eigenen Land sorgen und die Leute nicht zu den extremen Rechten oder Linken treiben. Aber wird wohl eh Wunschdenken bleiben, da die Leute sich eher um Katzenbilder auf YouTube kümmern, statt um das Schicksal ihres eignen Landes.
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