Als Warner vor dem Untergang, welchen sie zur Rettung ihrer bürgerlichen Werte und Welt abwenden wollen, haben sie natürlich auch etwas Konservatives bis Reaktionäres, wenn nicht gar Faschistoides.
Ihre Hauptangst ist, dass Linksgrün (oder wer auch immer) den Weltkommunismus bringt, der die "bürgerliche Orndung" nach links verlässt. Konkret haben sie Angst vor Enteignung. Dann würden ihnen nämlich die materiellen Grundlagen und Privilegien entzogen, die ihnen bislang den Elite-Luxus einer selektiven Scheuklappenbetrachtung der Welt (# 430) ermöglichten, und es ist Schluss mit Liberallala. ("How does it feel, to be without home, like a complete unknown, with no direction home, like a rolling stone" - Bob Dylan).
Paradoxerweise geben sie aus dieser Enteignungsangst heraus auch das liebgewonnene Bürgerliche selbst preis, indem sie es, dem vermeintlichen linken Unheil "vorbeugend", nach rechts verlassen. Dort drohen freilich erst recht Anarchie und Willkür, die sie eigentlich abwenden wollten (siehe 1933-45).
Diesen Abdriften der "bürgerlichen Ordnung" nach rechts - als Reflex ihrer Untergangswarnungen - nehmen sie als das kleinere Übel in Kauf. Zum einen, weil ihnen diese Entwicklung im ideologisch vor-verbrämten Kopf erträglicher erscheint als "linkes Chaos". Zum anderen (und vor allem), weil das rechte Milieu (darunter die Runenträger und Burgbewohner der AfD) ihre Besitzstände nicht antastet.
Der erfahrende Untergangswarner, psychologisch meist der Spezies "anale Horter" zugehörig, lässt beim Weltenbrand - der kommt, weil sein Warnschuss nach hinten losging - einfach die Jalousien runter und verkriecht sich im (auch geistigen) Keller seine Eigentums.
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