Berechtigte Frage: warum wird hier so viel über "Gott und die Welt" diskutiert und das zu Themen, die kaum einen Bezug zum Bitcoin erkennen lassen? Meine Meinung dazu: Noch vor 10 Jahren lagen die Dinge klar auf der Hand; der Bitcoin war erfunden und es entstanden unzählige Foren, die sich mit dem "Phänomen" an sich befassten. Nach einiger Zeit gab es dann eine gewisse Anzahl von Leuten rund um den Globus, welche die Technologie weitgehend begriffen hatten und deren Diskussionsbedarf sich dann eher auf die Frage der Zukunft von Bitcoin und dessen Kursentwicklung verlagerte. Mehr und mehr Altcoins kamen hinzu und führten zu einer starken Belebung der Foren. Die Situation wurde zunehmend unübersichtlicher. Das ungebrochene Interesse galt mehr und mehr nur noch der Kursentwicklung - es kam die Stunde der Zocker, die dann jegliche fundamentalen, wissenschaftlichen, finanzpolitischen etc. - Diskussionen verdrängten. Der Zockergeist brachte es mit sich, dass man wie selbstverständlich mit Werkzeugen aus dem Börsenmarkt zuwerke ging, um über die zukünftigen Kurse zu orakeln. Manchmal funktionierte es - oft eben nicht. Trotzdem blieb man eifrig bei der Sache und legte die Werkzeuge der Chartprognose, die sich angeblich am Börsenmarkt bewährt haben sollten, nicht aus der Hand. Dann kam MtGox und später das Jahr 2017 mit dem Monsterhype und der nachfolgenden kalten Dusche. Ernüchterung machte sich breit - viele zogen sich mit riesigen Verlusten aus dem Geschehen zurück um dann später in einschlägigen Bitcoinforen als Hassprediger gegen den Bitcoin ihr mentales Glück zu suchen begannen. Natürlich funktioniert das nicht - was diese Leute natürlich nicht begreifen können. Auch dürfte mittlerweile immer mehr "Bitcoiner" verstanden haben, dass die Werkzeuge der Chartprognose im Kryptometier nix taugen - was dazu führt, dass sich die Chartisten eher aus Diskussionen zurückziehen. Bleibt die Frage, über was man hier eigentlich noch diskutieren sollte. Ein Vakuum ist entstanden, welches von "Bitcoin-Enttäuschten", Glücksrittern und Leuten dominiert wird, die ganz allgemein ihre Kritik an der Gesellschaft platzieren.
Wichtig wäre es, neue Diskussionsinhalte zu definieren. Der Monsterhype ist ja schon gelaufen und wir waren dabei. Eines steht (für mich) fest: die ewigen Kursdiskussionen verlaufen im Nirwana weil immer mehr Leute hier begreifen, dass eigentlich NIEMAND Kurse vorhersagen kann; dass sie alle im Nebel stochern und sich Phantasieziele zurechtlegen, die von einigen Naiven geglaubt werden - von vielen Leuten jedoch schon lange nicht mehr.
Ich sehe Bitcoin optimistisch. Die Diskussionen um Kurse empfinde ich aber als völlig verfehlt. Solche Auseinandersetzungen (ich nenne sie mal Scheingefechte bei denen es lediglich um das eigne Ego und nicht um die Sache an sich geht) führen lediglich dazu, dass dieses Forum immer mehr zum Debattierclub von Rechthabern verkommt.
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