02.05.07
Lichtenstein (aktiencheck.de AG) - Die Experten von "TradeCentre.de" raten die Aktie von sino (ISIN DE0005765507/ WKN 576550) zu kaufen.
Über ein sehr starkes Quartal hätten sich die Anteilseigner der sino AG freuen können. Die Düsseldorfer hätten in der Zeit vom Januar bis März fast 390.000 Orders abgewickelt. Das sei der zweithöchste Wert in der Geschichte des Unternehmens. Wie den Experten Vorstandsmitglied Ingo Hillen im Hintergrundgespräch erläutere, seien die Margen pro Trades allerdings inzwischen höher als noch vor einem Jahr. Es sei nicht überraschend, dass das Unternehmen ein Rekordquartal erzielt habe. Im Startquartal des Wirtschaftsjahres 2006/07 per Ende September, also die Zeit vom Oktober bis Dezember, habe die Gesellschaft einen Gewinn vor Steuern von knapp einer Million Euro erzielt. Im zweiten Quartal sei ein EBT von 1,84 Millionen Euro erzielt worden, was einer neuen Bestmarke entspreche.
"Q2 ist hervorragend gelaufen", sage Hillen. "Wir sind nicht unbedingt von steigenden Aktienmärkten abhängig. Bei einer hohen Schwankungsbreite profitieren wir am meisten, da unsere Kunden dann sehr viel handeln. Eine hohe Volatilität ist für uns das Allerbeste", erläutere der Vorstand. Im ersten Halbjahr habe sino vor dem Zugriff des Fiskus sodann knapp drei Millionen Euro verdient.
Vor diesem Hintergrund wundere es nicht, dass der Vorstand die Gewinnprognose für dieses Jahr bereits nach oben revidiert habe. Hillen rechne in 2006/07 mit einem EBT von vier bis fünf Millionen Euro. Die Experten von "TradeCentre.de" würden schätzen, dass die Firma die obere Range der Prognose erreichen werde. Bei einer Steuerquote von rund 40 Prozent würden unterm Strich ein Gewinn von bis zu drei Millionen Euro oder ein Ergebnis je Aktie von bis zu 1,28 Euro hängen bleiben. Der Gewinn solle erneut komplett an die Aktionäre ausgeschüttet werden. Bei einem Kurs von 19 Euro errechne sich eine knackige Dividendenrendite von fast sieben Prozent.
Eine Prognose für das Wirtschaftsjahr 2007/08 habe Hillen nicht machen wollen. Er habe allerdings darauf verwiesen, dass sino in den letzten Jahren kontinuierlich stärker als die Wettbewerber gewachsen sei. "Das ist auch unser Ziel für die nächsten Jahre". Sollte Finanzminister Peer Steinbrück seine geplante Steuerreform durchsetzen, sei sicher planbar, dass sino davon massiv profitiere. Das Unternehmen drücke derzeit 40 Prozent des Gewinns an den Fiskus ab. Die Steuerquote falle nach einer ersten Indikation auf circa 32 Prozent. Durch diesen Effekt steige der Gewinn der Düsseldorfer quasi schon alleine um knapp 15 Prozent. "Wir sind einer der großen Profiteure der Steuerreform, da wir von den Gegenfinanzierungsmaßnahmen fast nicht betroffen sind", freue sich Hillen.
Vor kurzem habe HSBC Trinkaus & Burkhardt (T&B) ihren Anteil an der sino AG von 15 Prozent auf über 25 Prozent ausgebaut und sich damit Sperrminorität gesichert. Bezahlt worden sei ein Preis von 25 Euro je Aktie. Aktuell notiere der Titel bei 19 Euro. Die Experten würden schätzen, dass Trinkaus & Burkhardt den Anteil erhöht habe, da es vermutlich Absichten seitens Wettbewerber gegeben habe, sino zu übernehmen. T&B sei aber die Abwicklungsbank für sino und verdiene damit sicher mehrere Millionen Euro. Dies habe sich der Großaktionär wohl nicht durch die Lappen gehen lassen wollen, falls ein neuer Eigentümer die Depots bei T&B abziehe.
Von daher sei der Ausbau des Engagements eine logische Konsequenz. Durch den Ausbau des Anteils sei allerdings auch die ständige Übernahmefantasie bei sino erheblich gesunken, weshalb sich jüngst wohl viele Investoren von der Aktie verabschiedet hätten. Das Gute an dem jüngst fallenden Aktienkurs sei, dass die aktuell zu 19 Euro gehandelte Aktie nunmehr zu billig sei.
Mit einem KGV von 15 und einer Superdividende ist das Papier von sino nach Ansicht der Experten von "TradeCentre.de" nunmehr wieder kaufenswert. (Analyse vom 01.05.2007) (02.05.2007/ac/a/nw)
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