http://www.sonnewindwaerme.de/windenergie/...umskurs-sinkenden-kosten
,... stellte die Commerzbank am 19. September in Hamburg ihre Markteinschätzungen vor. „Wir beobachten weiterhin einen weltweit robusten Zubau erneuerbarer Energien bei weiter sinkenden Gestehungskosten“, erläuterte Berthold Bonanni, Leiter des Bereichs Energie (CoC Energy) der Commerzbank AG.
Allein der Zubau von 2015 bis 2017 ist weltweit um 11 % pro Jahr gestiegen, von 128 GW auf 157 GW. Im selben Zeitraum sanken die Investitionskosten dagegen um 7 % pro Jahr, von 323 Mrd. US-$ auf 280 Mrd. US-$. „Der Trend sinkender Gestehungskosten setzt sich weiterhin fort, getrieben
insbesondere durch den Übergang zu Ausschreibungssystemen zur Ermittlung der Förderhöhe“, betont B. Bonanni.
Regional betrachtet, prognostiziert die Commerzbank vor allem für den Asien-Pazifik-Raum einen starken jährlichen Zubau. Dieser betrifft insbesondere den Offshore-Sektor. In Deutschland hingegen wird sich nach kurzfristigem Rückgang im Jahr 2019 der Zubau von Wind-Onshore ab 2020 wieder normalisieren.
Der globale Trend zu Ausschreibungen bei der Bestimmung der staatlichen Vergütungshöhe setzt diese weiter unter Druck. So stieg die Zahl von Ländern, die Ausschreibungen verwenden, von 64 im Jahr 2015 auf 84 im Jahr 2017. In der EU sind sie seit 2017 verbindlich vorgeschrieben. „Der Erfahrung nach führen Ausschreibungen zu sinkenden Vergütungssätzen, weil sich die Preisbildung stärker an den sinkenden Gestehungskosten orientiert“, beobachtet B. Bonanni.
Sinkende Vergütungshöhen in Verbindung mit steigenden Strompreiserwartungen bringen Erneuerbare-Energien-Assets zunehmend an die Schwelle der Wettbewerbsfähigkeit (Grid Parity – Netzparität). Nähern sich Auktionspreise stärker aktuellen Marktpreisniveaus an, werden private Stromabnahmeverträge, sogenannte Power Purchase Agreements (PPAs), insbesondere vor dem Hintergrund steigender Strompreis-erwartungen, immer attraktiver. Dieser Wandel, der sich in verschiedenen Märkten bereits beobachten lässt, verändert auch die Finanzierungsbedingungen, da bei der Finanzierung nicht länger auf staatliche Garantien, sondern auf marktwirtschaftliche Instrumente abzustellen ist. „Die Konsequenzen dieses Paradigmenwechsels“, so B. Bonanni, „sind derzeit jedoch noch ungewiss. Die Veränderung ist aber ein wichtiges Element bei der zunehmenden Einbindung der Erneuerbaren in die Energiemärkte. Dabei stellt sich die Frage, wie die Risiken aus marktwirtschaftlich basierten Projektfinanzierungen unter den Akteuren verteilt werden könnten.“
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