aber wo stehen denn Karstadt/Kaufhof bitte gut da? Die hatten 2019 schon dicke Verluste gemacht, Benko mußte über Signa doch schon massiv stützen und Kohle nachlegen. Auch für 2020 hat der Konzern (schon 2019 mitgeteilt) einen Verlust erwartet, der sicher durch das CV massiv höher ausfallen wird. Bei denen läuft auch nicht wirklich was zusammen. Mußte HBC auch irgendwann erkennen, die hatten sich mit Kaufhof komplett überschätzt, zumal sie in Nordamerika auch alles andere als gut dastehen. Und es ist ja nicht so, daß man hierzulande gemeinhin keine Konkurrenz im stationären Handel hätte.
Dann kommen bei denen noch die Tarifverhandlungen dazu, die für den Konzern mit 5-jähriger Standortgarantie für die Beschäftigten ein unerwartetes Ergebnis brachten und angesichts der Entwicklungen böse ins Auge gehen könnten.
Benko wird da nochmal richtig reinpfeffern müssen, um diesen völlig maroden Tanker nicht auf die Klippen fahren zu lassen. Lediglich durch die Immobilienwerte hat der Laden Fleisch am Knochen. Die aber müssen ja mit irgendwas am Leben erhalten werden, insofern ist der stationäre Einzelhandel, der so wenig Bewegungsmöglichkeiten hat, eigentlich ein klassischer Abwinker. Die Signa ist allerdings ein Immobilienspezialist, denen könnte zumindest was einfallen.
Also gut dastehen ist echt was anderes. Die können insofern nur froh sein, daß Benko mit Signa da offensichtlich eine Idee hat, für die er bereit ist, einiges Geld auf den Tisch des Hauses zu legen. Sonst wäre der Warenhaus-Dino bereits beerdigt oder kurz davor.
Und genau so einen white knight wie Benko mit Signa bei Karstadt/Kaufhof würde ich mir für SNH wünschen, wobei auch das immer mit Gefahren verbunden ist, denn keiner tut sowas aus reiner christlicher Nächstenliebe. Insofern bin ich einfach heilfroh, daß SNH diese ebenfalls absteigende Kiste namens KIKA/Leiner losgeworden ist. Daß die ihre für 2021 angepeilte schwarze Null erreichen, glaube ich persönlich nicht. Und auch da hat Benko dreistellige Millionenbeträge investieren müssen oder will es noch tun.
Wenn ich da sowas wie Pepco und Co. ansehe, die mit innovativen und frischen sowie flexiblen Konzepten neue Stores eröffnen und eine breite Basis mit stabilen Umsatzsteigerungen hervorbringen, habe ich gewisse Hoffnung. Es sind eher die schwerfälligen Koffer wie Conforama, die mir da echt Sorgen machen. Strukturell sind die eher einen Vergleich mit Karstadt/Kaufhof wert, weil sie gleichermaßen unflexibel und immobil sind. Auch dort sind höchstens die Gebäude was wert.
Just my 2ct.
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