Angeklagte bleiben in Fußfesseln Im Prozess um die Gruppenvergewaltigung einer 18-jährigen vor einer Disco in Freiburg hat das Gericht eine aufgeheizte Atmosphäre während der Verhandlungen beklagt. Es herrsche im Gerichts- saal eine konfliktbeladene Stimmung,sagte der Vorsitzende Richter Stefan Bürgelin am Dienstag. Dies gefährde die Sicherheit. Um Angriffe oder eine Flucht zu verhindern, müssten die acht der elf Angeklagten, die in Untersuchungshaft sind,daher weiter Fußfesseln tragen. Verteidiger hatten bean- tragt, auf Fußfesseln zu verzichten. Das lehnte das Gericht ab. Einige Angeklagte fielen durch ,,undiszipliniertes Verhalten " auf, begründete der Richter die Entscheidung. Schon kleinste Anlässe sorgten für ,,impulshafte Ausbrüche einzelner Angeklagter". So seien Zeugen von ihnen beleidigt worden. ,,Alle Angeklagten sind der Auffassung, das sie zu Unrecht verfolgt werden und unschuldig in Untersuchungshaft sitzen", sagte Bürgelin. Dies präge den Prozess. Begonnen hatte der Prozess Ende Juni vor dem Landgericht Freiburg. Angeklagt sind elf Männer im Alter von 18-30 Jahren, die meisten von ihnen Flüchtlinge, wegen Vergewaltigung oder unterlassener Hilfeleistung. Ihnen wird vorgeworfen, im Oktober 2018 die 18 Jährige nachts vor einer Disco in einem Gebüsch vergewaltigt oder ihr nicht geholfen zu haben. Sie bestreiten dies oder schweigen. Quelle : Stuttgarter Zeitung Nr.246 vom 23.10.2019.
|