Ich frage mich manchmal, ob hier einige über haupt wissen wovon sie reden. Ja, Afrikaner sind zum großen Teil Wirtschaftsflüchtlinge. Aber verhält es sich wirklich anders bei einem Ostdeutschen, der nach Westdeutschland kommt um eine bessere Perspektive zu haben? Bei einem Investmentbanker aus Frankfurt den es nach New York zieht oder bei einem Eifler, der einen besseren Job in Köln annimmt. Und das ohne jegliche Notwendigkeit, weil es einem auch vor dem Umzug i.d.R. schon gutgeht.
Und wie sieht es bei einem Afrikaner aus? Der schuftet für ein Monatsgehalt von unter 100 Dollar 50-60 Stunden die Woche bei 35 Grad im Schatten damit der satte Deutsche später für 35 Cent die Nespresso-Kapsel Kaffee halb liegend auf dem Sofa schlürft.
Hier liegt doch der Skandal. Die Arbeit wird nicht ausreichend bezahlt und die Gewinne landen bei einem internationalen westlichen Großkonzern, der dann noch nicht mal ordentliche Steuern auf den Ertrag bezahlt.
Der Arbeiter in Afrika muss dann für diese 100 Dollar eine vielleicht 10-köpfige Familie ernähren, die in einer Hütte von 10qm lebt. Wollen wir es der Familie wirklich verdenken, wenn man einen nach Europa schickt? Ja, der bekommt in Europa keinen Mindestlohn, aber er lebt so bescheiden, dass er trotzdem seine Familie in Afrika unterstützen kann. Da ich selbst eine Wohnung in Spanien habe, kenne ich die Situation vor Ort sehr gut. Ohne Migranten würden Landwirtschaft und Fischfang überhaupt nicht mehr funktionieren. Selbst in der Finanzkrise mit über 50% Jugendarbeitslosigkeit waren die meisten spanischen jungen Arbeiter nicht willens Jobs in diesen Industrien anzunehmen. Und ja es gibt die Straßenhändler. M. E. immer noch besser als Stehlen. Und ehrlich gesagt geht´s Adidas und Nike trotzdem sehr gut. Sie lassen ja auch in Niedriglohnländern produzieren. sollen die etwa noch mehr vedienen. Die Klientel sind ohnehin andere. Der Markenbewußte kauft nicht beim Straßenhändler. Es sind Leute, die normalerweise keine markenkleidung kaufen können.
Wie Katjuscha schreibt gibt es keine Kurzfristlösungen. Sollen wir keine mehr reinlassen? Zur Freiheit gehört wahrscheinlich auch die Reisefreiheit. Mal sehen wie der Deutsche klagt, wenn man den Spieß umdreht und uns nicht mehr in Länder wie Süd-Afrika, Marokko, Ägypten e.t.c. reinläßt, die Reisefreihiet einschränkt? Mal sehen wer für uns bei McDoof arbeitet, wer den Müll entsorgt, wer die Arbeit von Millionen Putzfrauen macht. Nur noch Deutsche? Ich möchte in einem solchen Deutschland nicht leben.
Ich finde, dass der Deutsche auf einem extrem hohen Niveau klagt. Es gibt kaum Arbeitslosigkeit, man hat ein funktionierendes soziales Netz, Man hat relativ die niedrigsten Lebensmittelpreise auf der Welt. Jeder hat einen PC, ein Telefon und nahezu jeder ein Auto.
Ja, sagt dann der Pessimist, die Mieten sind so hoch. Sind sie wirklich so hoch? Der Deutsche lebt inzwischen durchschnittlich auf 60qm. Nach dem Krieg war es die Hälfte und in vielen Ländern träumt man heute noch von einem Luxus von 30qm, auch in entwickelten Ländern wie Japan.
Also hört bitte mal auf zu klagen und freut Euch des Lebens. Ihr wisst gar nicht wie gut es Euch in Deutschkland geht - egal wo Ihr wohnt.
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