Meine Rechnung zum Buchwert von Steinhoff schaut wie folgt aus. Ich nehme den von mir angenommen Wert der Beteiligungen nach Abzug der jeweiligen operativen Schulden und subtrahiere dann die Holding Finanzierungen.
Ich komme dabei auf folgende Rechnung auf Basis einer Konzernsicht:
Pepco 4.250 Pepkor 2.400 Conforama 1.000 Mattress 750 Australien 500§ So. Vermögenswerte (Darlehen ..) 250
Cash 2.500 § Reine Holding Schulden -10.000 Kosten für Settlement der Klagen -750
§ Buchwert auf Marktwert bezogen 900
Das Problem bei Steinhoff ist aktuell das der wahre Buchwert auf Basis einer Bilanzierung nach Marktwerten und nicht nach IFRS sehr wahrscheinlich positiv ist die Schulden jedoch mit 10% verzinst werden. Da die Assets aber keine Rendite von 10% bringen sinkt der Buchwert halt laufend ab. Deswegen ist es umso wichtiger die Schulden asap zu refinanzieren. Wenn die Schulden bis Ende 2021 laufen wird es umso schwieriger das eine Wert nach Schulden übrig bleibt.
Weiteres Potential könnte es geben durch eine Kurserholung bei Pepkor plus auch die steuerlichen Verlustvorträge könnten einen Wert haben. Diese kann man aber aktuell noch nicht abschätzen. Auf der einen Seite gibt es auch steuerliche Risiken die derzeit in meiner Rechnung nicht enthalten sind.
Am Ende komme ich beim Buchwert wie auch bei anderen Rechnungen von mir, in einem 1. Schritt, auf ein Kurspotential von bis zu 0,20 Euro. Als ein weitere Verdoppler könnte möglich sein wenn die Probleme gelöst sind. Da die Probleme aktuell noch nicht gelöst sind muss jeder für sich entscheiden ob er jetzt schon rausgeht gerade wenn er im Plus ist. Ich für mich habe beschlossen die Position etwas zu reduzieren und ein paar Gewinne mitnehmen. Gewinne in Verbindung mit Steinhoff hören sich verrückt an gerade wenn man die letzten 3 Wochen ausklammert. Umso toller wie sich jetzt mal alles entwickelt hat.
Abhängig zu welchen Konditionen die Schulden refinanziert werden und sobald klar ist welche Beteiligungen im Steinhoff Konzern verbleiben kann man danach abschätzen was zukünftig, in einem 2. Schritt, möglich sein kann. Interessant wird sicherlich die Bilanz/GuV zum Halbjahr werden die dann im Juni verfügbar ist. Nach der 2019er Bilanz/GuV Ende April geht es dann mit den Zahlen endlich Schlag auf Schlag. Gerade ob Pepco verkauft wird ja oder nein wird der große Schlüssel für das zukünftige Kurspotential neben der Frage ob neue Aktien auf Holding Level entstehen.
Die 1 Euro Hoffnungen die im Forum immer wieder ausgerufen werden wären meiner Meinung nach auf Sicht von einigen Jahr, als absoluter Best Case, möglich wenn keine weiteren Vermögenswerte verkaufet werden, die Schulden sehr gut refinanziert werden, die Klagen zu guten Konditionen gelöst werden, in Summe keine neuen Aktien auf Holding Ebene ausgegeben werden und Conforoma, Mattress und Australien operativ den Turnaround schaffen und Pepco und Pepkor weiterhin stark wachsen. Sofern Pepco verkauft wird muss man, meiner Meinung nach, mit einem deutlich geringen Kurspotential rechnen weil es dann nicht mehr so viele Vermögenswerte gibt und das zukünftige Wachstum deutlich schwächer sein wird was auch in entsprechend geringeren KGVs mündet. Sofern Aktien auf Holding Ebene entstehen zB. aufgrund der Klagelösung (White Knight) oder für die Refinanzierung der Schulden wird auch das Kurspotential deutlich geringer sein.
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